Stygian: Outer Gods (First Look)

In diesem First-Look-Artikel werfen wir einen Blick auf die Early-Access-Fassung des First-Person-Survival-Lovecraftian-Horror Stygian: Outer Gods.

Zur ersten Inkarnation von Stygian aus dem Jahr 2019 habe ich ein ganz besonderes Verhältnis, immerhin inspirierte mich Stygian – Reign of the Old Ones zu einer eigenen Tagebuch-Reihe, die ihr hier auf DKSN nachlesen könnt. Ich hatte damals viel Spaß beim Spielen, auch wenn der türkische Entwickler Cultic Games hier aus diversen Gründen ein unfertiges und nicht gerade poliertes RPG abgeliefert hatte.

Dennoch war ich gespannt auf den Nachfolger, der derzeit vom noch recht jungen Studio Misterial Games entwickelt wird. Hier ist mein erster Eindruck der Early-Access-Fassung von Stygian: Outer Gods, das wie der erste Teil von Fulqrum Publishing vertrieben wird.

Welcome to Kingsport

Outer Gods versteht sich als Survial-Horror-Game mit RPG-Elementen und präsentiert sich daher schon zu Beginn ganz anders als sein Vorgänger. Die Inszenierung und der Wechsel in die Ego-Perspektive machen klar, dass das neue Studio einen ganz anderen Weg gehen möchte als Cultic Games ihn mit Reign of the Old Ones gegangen ist.

Bevor das Spiel so richtig losgeht, manövriert ihr euer Alter Ego Jack zunächst durch eine alptraumhafte Sequenz, die in einer fremden Welt zu spielen scheint, um danach in eurer Wohnung mit gruseligen Visionen gequält zu werden. Euer Geisteszustand ist, wie in einem Cthulhu-Spiel üblich, also nicht optimal. Beim Blick in den Spiegel offenbaren sich die Rollenspielmechaniken, an den dazugehörigen Werten und Spezialfähigkeiten dürft ihr dann auch ein wenig herumschrauben. Kurz darauf erhaltet ihr Besuch von Victoria, die euch überzeugt, ihr nach Kingsport zu folgen, um dort nach eurem verschollenen Vater zu suchen. Blöderweise erleidet ihr bei der Überfahrt Schiffbruch und könnt euch gerade so an Land retten.

Los geht’s!

Nun beginnt das eigentliche Spiel. Zunächst fällt auf, dass Kingsport sehr stimmig und ungemütlich aussieht, passend zum Setting. Euer erstes Ziel ist es, Victoria wiederzufinden, und dazu müsst ihr ein großes Tor öffnen. In dem kleinen Bereich vor dem Tor unterhaltet ihr euch mit einem bettlägerigen Einwohner kämpft mit einem aggressiven Hund. Nachdem ihr das Tor geöffnet habt, dürft ihr Kingsport etwas näher erkunden – das hat mich stellenweise sehr stark an Resident Evil Village erinnert. Die Einwohner begegnen euch meist feindselig, so dass Schleichen oder Kämpfen angesagt ist. Die Kämpfe, egal ob Nah- oder Fernkampf, schienen mir noch sehr unbalanciert und teilweise auch unfair, so dass ich öfter ins Gras beißen musste, als mir lieb war – so habe ich dann doch oft die für mich ungewohnte Schleich-Option gewählt.

Bei euren Erkundungen begegnet ihr kleineren Rätsel, so wie ihr sie aus unzähligen anderen Survival-Horror-Spielen kennt – für Adventure-Spieler sind diese trivial. Wenn ihr an einem Spiegel vorbeikommt, lässt euch Outer Gods „gnädigerweise“ euren Spielstand abspeichern. An Werkbanken dürft ihr zudem aus gesammelten Materialen praktische Dinge wie Heiltränke „craften“.

Fazit

Der erste Eindruck von Outer Gods war wirklich gut, doch die Speichermechanik lässt das Spiel in meiner Gunst stark fallen. Sobald ihr sterbt, verliert ihr euren gesamten Fortschritt seit dem letzten Speicherpunkt. Der Bildschirmtod kann schnell und plötzlich kommen, und mir war das nach einiger Zeit einfach zu nervig, immer wieder die gleichen Dinge zu wiederholen oder zwischendurch zu einem Spiegel zu rennen, um dort zu speichern. Da wir von der Early-Access-Fassung reden, hoffe ich, dass die Entwickler zur Vernunft kommen und freies Speichern und Auto-/Quick-Saves einbauen, sonst werde ich keinen Fuß mehr auf Kingsport setzen.

Stygian: Outer Gods kostet derzeit 19,99 Euro auf Steam und ist derzeit nur komplett auf englisch verfügbar. Ich werde spätestens beim Erscheinen der Vollversion noch einmal überprüfen, was sich bis dahin alles getan hat.

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Über TheLastToKnow

Adventure-Fan aus dem Ruhrpott, groß (aber nicht erwachsen) geworden mit den SCUMM-Adventures in den 1990er Jahren. Spürt immer wieder kleine Indie-Perlen auf und zerrt sie ans Tageslicht.

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One Comment on “Stygian: Outer Gods (First Look)”

  1. Ganz schön harsches Urteil, da lasse ich das Spiel mal lieber noch etwas auf der Wunschliste reifen.

    Leichter OT-Weltschmerz:
    Ein zusätzlicher, aber kleiner, Minuspunkt ist, das es schon wieder ein Spiel im Lovecraft-Universum ist. Puuh ich würde gerne mal noch eine andere „Lore“ sehen. Gerne auch mal was Fröhliches/Beschwingtes. Oder wenigstens raus aus dem Horror: Ich wäre sehr dankbar mal einem Aushilfs-Indy oder Nathan-Drakes-Vaters-Bruders-Ehemaligen-Zimmerkumpel den Weg durch ein Abenteuer weisen.

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