Steel Division 2: Hell’s Highway und mehr

Steel Division 2: Hell's Highway

Es ist wieder Zeit, die Panzer rollen zu lassen. Und einen ganz neuen Jagdpanzer! Worum es geht? Na klar, um das hervorragende Echtzeittaktikspiel Steel Division 2 im Zweiten Weltkrieg von Eugen Systems. Mit Nemesis #7 – Hell’s Highway ist ein neuer Klein-DLC mit dem Divisionspaar erschienen, für das sich die Community in einer Abstimmung entschieden hat: Die 43rd (Wessex) Infantry Division und die Kampfgruppe Walther. Das jeweils erste von drei Videos pro Division habe ich euch in diesen Artikel eingebunden. Ein zeitgleich erschienener Patch soll die spürbare Dominanz der Commonwealth-Divisionen brechen und mit dem Dukla Pass gibt es eine neue Karte in Form eines kostenlosen Reinforcement-Packs. Mit dem RP #17 – War Reserves werden kostenlos neue Einheiten erscheinen, die in zwei „Dev Diaries“ schon angeteasert wurden (zum Units Reveal #1, zum Units Reveal #2).

43rd (Wessex) Infantry Division

Die 43rd (Wessex) Infantry Division des Allierten XXX. Corps ist wahrhaft international aufgestellt, denn ihr sind die niederländische Princess Irene Brigade und polnische Fallschirmjäger angegliedert.

Die Aktivierungsslots sind in allen Bereichen recht großzügig bemessen, selbst bei den Panzern. Die Division ist im Spiel auch als mechanisierte Division eingeordnet. Bei den Aufklärern stechen die niederländischen Einheiten und die kampfstarken, britischen Assault Troops hervor. Neben bekannten britischen Einheiten gibt es bei der Infanterie unter anderem die niederländische motorisierte Gefechtsgruppe, die im Vergleich mit der gleichteuren britischen Variante mit zwei Mann mehr bestückt ist, aber nur in der A- (erste zehn Minuten) oder B-Phase (Minuten zehn bis zwanzig) gebracht werden kann. Niederländische Anführer und Marineeinheiten, beide nur in A, komplettieren die niederländische Infanterie. Die sehr kampfstarken Polen können erst in der C-Phase ins Gefecht eingreifen.

Bei den Panzern findet ihr Stuarts, Shermans und Fireflies mit ihrer 2km-Reichweite – also alles, was ihr für die aktuelle Meta benötigt. Im britischen Support-Tab warten keine Besonderheiten. Insbesondere fehlt euch aber eine 2km-HE-Option (HE = High Explosives) gegen weiche Ziele -die einzige klar erkennbare Schwäche. 6-Pounder und 17-Pounder warten massenweise im Anti-Tank-Tab. Im AA-Tab gibt es eine Karte gepanzerte Crusader AA Mk.2 und mehr Bofors, als es Slots gibt. Das Artillery-Tab ist eine kleine Schwäche des Decks. Schwere Artillerie fehlt, mit den 25-Poundern und einer Karte mobile Sexton, jeweils mit Radio (das ihr gut mit dem spottbilligen Aufklärungsfahrzeug Humber LRC Mk. III paaren könnt) für bessere Treffergenauigkeit sind aber nicht schlecht. Eine Off-Map gibt es nicht. Die Luftwaffe bietet gute Jäger, Bomber (zwei Karten der sehr kosteneffizienten Michtel II), Raketenflugzeuge (HE und AT), Jagdbomber und ein Aufklärungsflugzeug. Besonders gut finde ich die P-47D-23-RA. Nicht nur hat dieser Flugzeugtyp Medium Resilience. Diese Variante ist auch mit zwei verschiedenen Bomben (2*454kg und 1*227kg) bestückt, die ihr mit minimalem Aufwand (eine Bombe deaktivieren, dann wieder aktivieren) auf zwei verschiedene Ziele regnen lassen könnt. Und angesichts der Sprengladungen werden Support-Waffen die Panzerabwehrkanonen auch annihiliert werden.

Ihr seht, die 43rd (Wessex) Infantry bringt nicht nur einige neue Einheiten aufs Schlachtfeld, sondern ist auch ein beachtlicher Gegner, der aber dennoch Vulnerabilitäten in Teilbereichen zeigt. Eine detaillierte Vorstellung findet ihr im Video.

Im ersten Video zur 43rd (Wessex) Infantry Division stelle ich die Division mit all ihren Einheiten vor. Der Fokus liegt auf den neuen Einheiten. In den weiteren Videos baue ich ein Deck und gehe gegen die KI-gesteuerte Kampfgruppe Walther ins Gefecht.

Kampfgruppe Walther

Die Kampfgruppe Walther ist ein wild zusammengeschmissener Haufen aus nichtsdestotrotz sehr kampfstarken Einheiten. Angegliedert ist etwa die Panzerbrigade 107 – einschließlich des neu ins Spiel eingeführten Panzer IV/70, ein Jagdpanzer mit der Kanone des Panthers. An Bord sind auch SS-Panzergrenadiere, Fallschirmjäger und Straftruppen der Luftwaffe.

Die Aktivierungsslots sind gut verteilt und in keinem Bereich auffällig schwach. Bei den Aufklärern fehlt es an „Light Armour“-Optionen, dafür gibt es das kampfstarke „Erkundungs“-Squad mit 3 PPSH-41, sechs hervorragenden G45 und einem MG42 sowie Handgranaten. Optional kommen sie im SDKFZ. In dem können auch einige eurer Infanterie-Truppen kommen. Hier reicht der Mix von dem Bewährungssquad Anhem (Disheartened, zehn Gewehre, ein automatisches Gewehr, ein leichtes Maschinengewehr, Anti-Tank-Handgranaten) mit guter Verfügbarkeit. Die gepanzerten Panzergrenadiere in verschiedenen Varianten kommen im SDKFZ. Es gibt auch diverse sehr kampfstarke Fallschirmjägereinheiten. Aber auch die neuen, günstigen Fs-Jäger (M1919A6) für nur 20 Punkte.

Bei den Panzern gibt es vor allem die besten, schweren deutschen Panzer: Panther. Aber auch auf Stug III müsst ihr nicht ganz verzichten. Im Support-Tab hätte ich gerne ein bisschen mehr Slots, es gibt diverse gute Einheiten, darunter auch das reichweitenstarke LG 42. Die Feldgendarmerie für nur zehn Punkte finde ich angesichts der Bewährungstruppen eine Überlegung wert.

Die Besonderheiten im großzügig bestückten AT-Tab sind die eroberte PAK 36(r), der Jagdpanther (ihr müsst ihn in der A-Phase nehmen, mit Veteranenstufe zwei; die Verfügbarkeit liegt dann bei zwei) und Jagdpanzer. Neben dem Jagdpanzer IV (in sehr chicem, neuen Camouflage9 findet ihr ihr auch den heißersehnten Panzer IV/70(V). Letztlich ein Jagdpanzer IV mit der Kanone des Panthers.

Bei der Luftabwehr gibt es verschiedene Optionen, darunter den Möbelwagen und die Flakvierling. Die neuen Fahrzeuge mit Drilling MG sind leider richtig schlecht, alleine schon wegen der niedrigen Reichweite. Zumindest die gepanzerte Variante könnte vielleicht gut gegen Infanterie eingesetzt werden. Das Artillerie-Tab ist sehr gut bestückt. SDKFZ-Radio-Mörser, Radio-Mörser, französische schwere Feldhaubitzen, Newelwerfer 42 und die in ihrer Verfügbarkeit gebufften 120mm Mörser sind die Highlights. Das Fehlen der SK18 (beste Artillerie für Counter Battery) zu beklagen ist Jammern auf höchstem Niveau.

In der Luft steht euch die Ar 234 B-2 jetzt in einer zweiten, diesmal ziemlich kompetitiven, Division zur Verfügung. Die verfügbaren Fockewulf (Jäger, JaBo, HE-Raketen) sind alle Varianten mit der verbesserten Panzerung. Hervorheben möchte ich eine Fw 190 F-8 mit einer 1000kg Bombe, von der ihr in der B-Phase ohne Veterancy verwendet vier (!) Flugzeuge auf der Karte bekommt. Dazu gibt es noch ein paar Bf 109, die ich aber Vergleich nicht empfehle.

Kampfgruppe Walther ist eine sehr gute Allround-Division. Als Deutscher Division fehlen ihr natürlich .50 Cal Halftracks und, wie meistens, Bazookas (bzw. Panzerschrecks), die Commonwealth-Divisionen so stark machen. Auch leichte Panzer fehlen und bei den mittleren Panzern werdet ihr vor allem auf die etwas teureren Jagdpanzer setzen. Für Stadtkämpfe seid ihr also nicht perfekt gerüstet. Auf Reichweite habt ihr aber sogar die LG 42. Insgesamt ist Kampfgruppe Walther eine sehr ausgewogene, kampfstarke Division, mit der ihr gut ins quickplay/ranked (Multiplayer) oder sogar ins kompetitive Spiel gehen könnt. Auch in der aktuell laufenden Liga wird Kampfgruppe Walther gespielt. Eine detaillierte Vorstellung findet ihr im Video.

Im ersten Video zur Kampfgruppe Walther stelle ich die Division mit all ihren Einheiten vor. Der Fokus liegt auf den neuen Einheiten. In den weiteren Videos baue ich ein Deck und gehe gegen die KI-gesteuerte 43rd (Wessex) Infantry ins Gefecht.

Dukla Pass und Patch

Die neue Karte Dukla Pass ist im kostenlosen Reinforcement Pack #16 – Dukla Pass enhtalten. Die Karte wurde von einer Schlacht an der Polnisch-Slowakischen Front Ende 1944 inspiriert. Es gibt verschiedene Korridore, Wälder, Hügel, Täler. Eine sehr spannende Mehrspielerkarte! Nachdem zwei Karten leider hinter der Paywall des (sehr guten!) DLC Fate of Finland versteckt waren, bringt Eugen Systems die Karten immer kostenlos für alle heraus. Das gilt auch für WARNO (zu meinem aktuellsten Artikel, Nemesis #2 – Plateau d’Albion), das gerade eine neue Karte bekommen hat.

Der „Major Balance Update“ betitelte Patch ist genau das. Über die letzten Patches und Erweiterungen, insbesondere Tribute to Normandy 44, haben die Alliierten Divisionen, insbesondere Commonewalth- und US-Divisionen eine leicht dominante Stellung eingenommen. Gleichzeitig sind gerade ältere Divisionen, vor allem die meisten sowjetischen, dadurch ein wenig abgefallen. Aber auch die Achsenmächte sind etwas hinter der Power Curve geblieben. Abhilfe soll der neue Patch schaffen. Er bufft zum Beispiel die MP40 und die Stuka (mehr Widerstandskraft), erhöht Verfügbarkeiten und verbessert Aktivierungsslots in manchen Divisionen. Bei all den Buffs werden sogar Einheiten wie das sowjetische gepanzerte Aufklärungsfahrzeug BA-10 gebufft, die eigentlich für sich gesehen gar keinen Buff gebraucht hätten. Ihr solltet euch bei Interesse alle Veränderungen im Detail in den Patchnotes anschauen.

Ich möchte allerdings erwähnen, dass trotz des umfangreichen Eingriffs das (angesichts von mehr als 100 Divisionen schwierige) Balancing sowieso schon ziemlich gut war. Zumal es immer die Frage ist: Balance ich für z.B. für 1v1, 1v1 kompetitiv, 2v2 oder auch 10v10? Der Patch ist also eine, allerdings auch nötige, Verfeinerung des Balancings. Wie er sich genau auswirken wird, wird sich sicher schon im Verlauf der aktuell laufenden kompetitiven Events zeigen. Die Sowjets sind scheinbar schon jetzt ein wieder öfter gemachter Pick.

In diesem Video stelle ich kurz die neue Karte Dukla Pass vor.

Fazit und SDL Season 12

Eugen Systems versorgt die Steel Division 2 Community weiter mit Content und feilt weiter am Balancing. Klasse! Auch für Neueinsteiger, die es weiterhin gibt, ist das Echtzeittaktikbrett geeignet. Egal, ob ihr in Kampagnen oder im Multiplayer (wobei 10v10 sehr einsteigerfreundlich ist; einen guten Einblick gibt es bei TooOldForGaming) mit seiner insgesamt tollen Community die Kanonen sprechen lassen wollt. Wenn ihr Tipps zum Start oder DLC-Beratung (von der Vielzahl braucht ihr euch keinesfalls abschrecken lassen!) möchtet, oder auch eine kleine Ingame-Einweisung, wendet euch gerne an mich. Gerade das Grundspiel und ältere DLC gibt es immer wieder stark rabattiert. Der DLC Hell’s Highway ist hervorragend gelungen, da er zwei spannende, gut spielbare Divisionen und neue Einheiten einführt, ohne das Balancing mit zu starken Neuzugängen durcheinanderzuwirbeln. Die 43rd (Wessex) Infantry ist dabei, zumindest auf dem Papier, einen kleinen Tick stärker. Beide habe ich bereits mehrfach im Ranked ausprobiert und hatte mit der Kampfgruppe Walther leicht bessere Ergebnisse. Das liegt aber natürlich immer auch an der Karte, der Qualität des Gegners und dessen Division. Ich empfehle Hell’s Highway allen erprobten Spielern, die ihr Arsenal erweitern wollen.

Abschließend möchte ich auf die aktuell laufende und von green organisierte 12. Saison der „Simulated Division League“ in der Disziplin Steel Division 2 hinweisen. In fünf Divisionen wird um Titel, Aufstiege und gegen den Abstieg gekämpft. In der ersten Division könnt ihr der Créme de la Créme bei ihren Gefechten auf höchstem Niveau zuschauen. Und in Division 5 machen mutige Spieler sogar ihre teils ersten Schritte im Multiplayer. Casts findet ihr unter anderem bei Commander Owl, AttackPowerGaming, TheMasterVox und VampiroGaming (also mir). Aktuell läuft noch die Gruppenphase.

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Über Vampiro

Variety Gamer seit Crystal Castle auf dem Atari 2600 Junior. Mein Herz schlägt besonders für Strategie, Taktik, Wargames und Aufbau nebst allen Untergenres (wie Taktik-RPGs ;-) ).

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2 Comments on “Steel Division 2: Hell’s Highway und mehr”

    1. Also das 10v10 ist schon sehr einsteigerfreundlich 😀 Im Zweifel hast du 9 deutlich bessere Mitspieler und dein Team gewinnt, weil der Gegner in Summe schlechter ist 🙂 Man kann auch Singleplayer spielen, sogar verlangsamt und pausierbar, das ist für Echtzeit schon sehr einsteigerfreundlich. Der Multiplayer von anderen Echtzeitspielen ist denke ich deutlich weniger einsteigerfreundlich. SD2 ist aber auch hard to master (1v1 der Topspieler ist ein anderes Spiel 😀 Dazu kompetitiv mit 50 Minuten Zeitlimit üblicherweise).

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