Star Trek: The Full Motion Video Games

Als am 8. September 1966 die USS Enterprise NCC-1701 das erste Mal auf amerikanischen Bildschirmen erschien, hatte sicher niemand damit gerechnet, dass Jahrzehnte später immer noch neue Serien und Bücher aus dem Star Trek-Universum veröffentlicht werden. Oder in diesem Falle ein Artikel über eine äußerst kurze Phase aus dem dazu gehörigen Gaming-Universum.

Heute geht es um die FMV-Spiele des Franchises. Also Spiele, die hauptsächlich aus abgefilmten Sequenzen mit wenigen interaktiven Elementen bestehen. Mit der Einführung der CD-ROM-Laufwerke gewann dieses Genre für einige Jahre viele Freunde unter Herstellern und Spielern, doch kühlte diese Leidenschaft schnell wieder ab. Zu häufig wurden schlechte Schauspieler, schlechte Drehbücher und schlechte Technik kombiniert – und ich verrate nicht zu viel, dass entsprechend häufig einfach nur schlechte Spiele aus dieser Melange entstanden sind. Ob und dies auch bei Star Trek erwartet? Nun, wir werden sehen.

Star Trek: Borg – Remastered

Star Trek: Borg

Die Borg sind zurück! Zehn Jahre nach den Ereignissen, die in den Kampf von Wolf 359 mündeten, dringen sie erneut in Föderationsraum vor und bedrohen die Freiheit der Völker. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Starfleet-Kadetten Qaylan Furlong. Auf der Brücke seines Schiffes erscheint während der Schlacht plötzlich Q, ein außerhalb von Raum und Zeit existierendes Wesen. Dieses macht dem Kadetten ein äußerst verlockendes Angebot: Spring mit mir zehn Jahre in die Vergangenheit und rette deinen Vater!

Natürlich ergreift Qaylan die Gelegenheit beim Schopfe und landet an Bord der USS Righteous – Sternzeit irgendwann vier Stunden vor Beginn der großen Schlacht. Dort übernimmt er die Rolle des Verteidigungs-Offiziers, der in der ursprünglichen Zeitlinie zu diesem Zeitpunkt durch einen herbeigebeamten Borg getötet wird. Q lässt sich den Spaß nicht entgehen und übernimmt den Körper des Chef-Mediziners. Nun liegt es an Qaylan beziehungsweise am Spieler, seinen Vater und die ganze Crew zu retten. Diese lernen wir im Laufe der nächsten Stunde(n) – denn besonders lang ist das Spiel nicht – durch selbst ablaufende Videosequenzen kennen. Das Personal bleibt aber überschaubar und beschränkt sich auf die Brückencrew und natürlich Q.

Coris Sprint, der übernommene Sicherheits-Offizier, entstammt dem Volk der Bijani. Dieses wurde speziell für dieses Spiel erfunden und spielte später keine größere Rolle im Trek-Kosmos. Immerhin hat es die Rasse in das offizielle Star Trek-Rollenspiel-Regelwerk geschafft und wird dort weiter mit Hintergrund ausgestattet. Für das Spiel allerdings ist eine einzige Eigenschaft der Bijani von großer Bedeutung. Sie wirkt zwar etwas aufgesetzt, sorgt aber für einzigartige Momente im Spiel. Keine Sorge, weiter wird hier nicht gespoilert.

Das Spiel wirkt optisch wie eine Folge aus Star Trek – The Next Generation oder den anderen Trek-Serien dieser Zeit. Kein Wunder, sind die meisten Sets doch von der USS Voyager entliehen und etwas umdekoriert. Die große Ausnahme stellt die Brücke der USS Righteous dar, die in einer Voyager-Folge bereits die USS Excelsior dargestellt hatte. Die Visual Effects im Spiel stammen aus der Trek-Serie Deep Space Nine – und hier speziell aus der Pilotfolge “Der Abgesandte”, da auch hier die Schlacht von Wolf 359 eine große Rolle spielte. Die Uniformen des Spiels sind innerhalb des Trek-Kanons übrigens falsch gewählt: Die Schlacht tobt im Jahre 2367, die Uniformen der Crew werden aber erst zwei Jahre später, 2369 eingeführt. Angeblich ist die Diskrepanz darauf zurückzuführen, dass 1996 keine „alten“ Uniformen mehr aufzutreiben waren und die Schauspieler die aktuellen TV-Uniformen trugen, die seit Deep Space Nine verwendet wurden und ursprünglich für Bodenpersonal reserviert waren.

Der Herr im Hintergrund ist Qaylans Vater (Remastered-Fassung)

Aber nicht nur die unbelebte Umgebung war Trek-erfahren: Auch viele der Schauspieler hatten vorab Gastrollen bei Star Trek gespielt. Marnie McPhail zum Beispiel drehte neben dem Spiel 1996 noch eine Voyager-Folge und den Kinofilm Star Trek: First Contact ab. Die Musik zum Spiel steuerte der Komponist Dennis McCarthy bei. Seine Musik war in TNG, DS9, Voyager und Star Trek: Enterprise zu hören – und in der wunderbaren Serie “Parker Lewis – Der Coole von der Schule”, aber das führt hier zu weit. Das Script des Spiels stammte von der erfahrenen Trek-Autorin Hilary J. Bader, die auch für das Schwester-Spiel Star Trek: Klingon die Feder schwang. Regisseur des Spiels war James L. Conway, ebenfalls Trek-erfahren und zuletzt auch bei The Orville beschäftigt. Er war in der engsten Auswahl für die Regie des achten Star Trek-Films “Der erste Kontakt”, aber dieser Job ging an Jonathan Frakes – angeblich habe Patrick Stewart sich für seinen Kollegen ausgesprochen.

Natürlich gibt es obskure Q-Momente.

Kronjuwel des Spiels ist natürlich John de Lancie und die von ihm dargestellte Figur Q. Ursprünglich eingeführt wurde der mächtige Plagegeist in der ersten Episode von Star Trek: The Next Generation. Seine hochnäsige, sarkastische und herablassende Art machte ihn schnell zu einem Fanliebling. Daher hatte er auch Auftritte in Deep Space Nine, Voyager und zuletzt in der Serie Picard. Seine Fähigkeiten, Zeit und Raum zu manipulieren, prädestinieren diese Figur für ein Spiel wie Star Trek: Borg, weil Q mit einem Fingerschnippen Situationen wieder an ihren Ausgangspunkt versetzen kann. De Lancie nutzt seine Bildschirmzeit hervorragend aus und lässt den Spieler dessen Unterlegenheit weidlich spüren. Auch das restliche Ensemble leistet gute Arbeit und versprüht im besten Sinne Fernsehserien-Atmosphäre.

Die äußeren Werte stimmen also alle bei Star Trek: Borg. Schwierig wird es erst, wenn der Spieler eine umfassende Spiel-Erfahrung erwartet. Denn wie viele andere FMV-Vertreter auch verlässt sich der Titel zu sehr auf seine Schauwerte. In den zehn überschaubar langen Kapiteln sind jeweils nur zwei bis drei Stellen vorgesehen, an denen der Spieler Einfluss auf die Handlung nehmen kann. Und „Einfluss“ bedeutet hier: Triff die richtige Entscheidung, sonst passiert etwas Schreckliches! Einige dieser Stellen sind mit ein wenig Nachdenken oder den abrufbaren Tricorder-Informationen lösbar. Doch die meisten Entscheidungen basieren auf Versuch und Irrtum. Erst wenn der Spieler die offensichtlichen Möglichkeiten abgeklappert hat und jedes Mal damit scheitert, rückt die abseitige, aber richtige Lösung in den Fokus. Was auch daran liegt, dass in den entscheidenden Momenten nicht viel Zeit bleibt und der Spieler hektisch mit der Maus den Bildschirm abfährt, bevor das Spiel automatisch weitergeht. Natürlich klickt man da erst mal auf den Phaser, der direkt auf den Borg gerichtet ist. Einziger Trost dieser Sequenzen sind Qs Kommentare, bevor er die Sequenz erneut startet.

Der Tricorder bietet wichtige Informationen und Worldbuilding.

Immerhin führen diese Fehlentscheidungen zu teilweise ziemlich langen und schön gefilmten Abschnitten. Weniger schön, wenn sie zum dritten oder vierten Mal ablaufen, weil die Maus nicht so reagiert hat, wie der Spieler sich das vorgestellt hat. Das ist vor allem dann ärgerlich, wenn mehrere Mausklicks hintereinander ausgeführt werden müssen, um zum Beispiel die Phaser-Frequenz zu modifizieren. Das geht in der Aufregung gerne mal daneben und dann läuft das Filmchen eben erneut ab, in dem die Borg die USS Righteous zerstören. Bei der Stange hält den Spieler in solchen Momenten die gelungene Serien-Atmosphäre – Spielspaß sieht aber anders aus.

Remastered-Fassung

Die ursprüngliche Spielerfahrung gibt es heute nur über die originale Box und eine alte Windows-Installation. Das Spiel ist in keinem digitalen Store erhältlich. Doch ein findiger Mensch namens Owen Davies hat mit einer sehr seltenen japanischen DVD-Version des Spiels eine frei spielbare Online-Version gebaut, aus der auch die meisten Bilder dieses Artikel-Abschnitts stammen. Wenn ich “selten” schreibe, dann meine ich damit, dass diese Version anscheinend niemand in freier Wildbahn gesehen hat. Ursprünglich wollte die Firma DataHouse Beagle diese Fassung im Jahr 2000 als ersten interaktiven DVD-Film veröffentlichen, nahm aber kurz vor Veröffentlichung Abstand davon. 

Fassung von 2006

Das auf diese Weise sowieso schon verbesserte Bildmaterial im Vergleich zur CD-ROM-Fassung hat Wilson mit KI-Bearbeitung noch einmal aufgewertet. Artefakte und Scanlines gehören der Vergangenheit an. So nahe an eine spielbare Next-Generation-Folge wie hier werden Spieler wohl nie mehr kommen. Der restliche Bildschirm um das Filmfenster herum ist in typische TNG-Optik gestaltet. Er bietet die Direktanwahl der zehn Story-Kapitel, den Tricorder mit einigen wichtigen Informationen für den Spielablauf und vielen Schaltflächen, die einfach nur Trek-Geräusche produzieren. Schick gemacht und einfach bedienbar. Die beste Möglichkeit, sich das Spiel heutzutage anzuschauen.

Auf der dritten CD-ROM befindet sich noch eine kleine Enzyklopädie, wie sie zu frühen CD-Zeiten in Mode waren. In diesem „Picard Dossier“ klickt sich der interessierte Forscher durch allerlei Star Trek-Einträge, von denen viele die Borg betreffen.

Star Trek: Klingon

Im gleichen Jahr 1996 erschien Star Trek: Klingon. Wie der Titel schon verrät, rückt hier eine Rasse in den Mittelpunkt, die bereits in der ursprünglichen Serie rund um Captain Kirk eingeführt worden war. Waren sie damals noch ein recht eindimensionales Gegner-Abziehbild, wurden Klingonen spätestens mit dem beliebten Lieutenant Commander Worf aus Star Trek: The Next Generation vielschichtige Charaktere, die in vielen (manche Zuschauer würden „zu vielen“ sagen) Folgen näher beleuchtet wurden. Um ihre Sitten und Gebräuche geht es auch in diesem Spiel:

Der klingonische Kanzler Gowron steht leibhaftig vor dem Spieler. Na gut, es ist eine Holodeck-Simulation, aber trotzdem ist er eine beeindruckende Gestalt. Er habe dieses Programm entwickelt, um die in den Föderation verbreiteten Lügen über die klingonische Kultur gerade zu rücken. Lässt der Spieler sich darauf ein, schlüpft er in die Rolle des jungen Klingonen Pok am Vorabend seiner Volljährigkeit. Auf einer großen Feier lernt er den Kanzler und viele andere Klingonen kennen. Er erfährt von Streitigkeiten zwischen den Familien-Häusern und ist schließlich Zeuge eines Mordanschlags auf Gowron. Nur das tapfere Opfer von Poks Vater rettet diesem das Leben. Ein Schuldiger ist schnell ausgemacht, doch scheint es eine weit größere Verschwörung im Hintergrund zu geben. Gowron bietet Pok an, mit ihm gemeinsam nach den Tätern zu suchen.

Diese frühe Wendung in der Geschichte sorgt dafür, dass die Handlung im späteren Verlauf auch auf einem klingonischen Bird of Prey spielt. Überhaupt bemüht sich Star Trek: Klingon, mit immer wieder eingestreuten Außenaufnahmen das Gefühl von Größe zu vermitteln. Vermutlich stammen diese Sekunden aus den verschiedenen TV-Serien, ich habe aber keine konkrete Folge gefunden, der ich zum Beispiel das Raumschiff zuordnen konnte.

Um ein wenig Abwechslung in die Optik zu bekommen, lässt das Drehbuch noch andere Völker auftreten, aber der Spieler von Star Trek: Klingon bekommt das, was ihm auf der Packung versprochen wird: Klingonen in ihrem natürlichen Lebensraum. Gagh, Bat’leth, Oper, Ehre. Es ist alles da und wird gut von den Schauspielern verkörpert. Manchmal schießen sie ein wenig über das Ziel hinaus, aber die Verkörperung eines Klingonen lädt natürlich zur Übertreibung mit großen Gesten ein.

Wie schon in Star Trek: Borg sind auch in diesem Spiel die Einflussmöglichkeiten des Spielers eng begrenzt. An wenigen Stellen (es dürften unter 20 Gelegenheiten sein) schaltet der Film in ein interaktives, anklickbares Filmchen um. Ein Cursor in Gestalt eines gezacktes Dolchs wird eingeblendet und wie schon im anderen Spiel hat der Spieler nicht viel Zeit, sich zu entscheiden. Es gibt auch wieder Momente, in denen keine Entscheidung die richtige Wahl ist. Ist die ausgesuchte Antwort falsch, springt das Spiel nach einer kurzen Holodeck-Meldung wieder zurück an den Sequenz-Beginn. Dazu gehören große Entscheidungen über Leben und Tod – aber auch die richtige Wahl des Essens.

Den Tricorder des Borg-Spiels ersetzt hier die Holodeck-Stimme. Es ist möglich, den Film zu pausieren und durch Mausklick Informationen zu den Personen oder Gegenständen im jeweiligen Bild zu bekommen. Teilweise bekommt der Spieler auf diese Weise Informationen, die ihm spätere Entscheidungen erleichtern. Alternativ kann er sich aber natürlich auch wieder durch die Möglichkeiten durchprobieren. Im schlimmsten Fall sieht er 30 bis 60  Sekunden Film wieder und wieder.

Im Hintergrund werkelte wieder ein Team an Trek-Kennern. Die Musik lieferte dieses Mal Gregory Smith, der im gleichen Jahr auch den Soundtrack zur DS9-Episode „Die Erpressung“ schrieb. In anderen Trek-Serien orchestrierte er die Kompositionen von Jay Chattaway. Smiths Musik ist auch in vielen Disney-Parks präsent. Auf dem Regiestuhl nahm Jonathan Frakes Platz – eine Personalie, die auf dem Cover groß beworben wird. Dort heißt es „Directed by Jonathan Frakes, best know as Commander William T. Riker in the Television Series Star Trek: The Next Generation“, bevor der bekannteste Darsteller des Spiels erwähnt wird: Robert O’Reilly nimmt seine Rolle als Gowron, Kanzler des klingonischen Reichs. Er und die anderen Schauspieler sprechen wie schon bei Star Trek: Borg Zeilen von Hilary J. Bader. An zwei Stellen des Films singen die Darsteller auch auf klingonisch. Eine Komposition wurde im darauffolgenden Jahr auch in der DS9-Folge „Martoks Ehre“ wiederverwendet – in einem kurzen Video-Clip auf Youtube ist die Spiel-Szene zu sehen und zu hören.

Star Trek: Klingon hatte leider nicht das Glück einer nicht realisierten japanischen DVD-Fassung. Daher ist es digital auch nicht zu erwerben – und es gibt auch keine online spielbare Version. Vor allem aber gibt es keine verbesserten Grafiken. Solange ihr das Spiel in einem relativ kleinen Fenster ablaufen lasst, ist das noch kein Hinderungsgrund, sich in klingonischer Kultur weiterzubilden. Im Vollbild wirken die verpixelten Szenen aber doch sehr veraltet.

Auf den drei CDs ist nicht nur das Videospiel. Zusätzlich liefert Star Trek: Klingon noch zwei Möglichkeiten, seine Sprachkenntnisse zu verbessern. Zum einen gibt es einen Sprachkurs, der die eigene Aussprache auswerten soll. Ich konnte diesen Teil zwar starten, aber das Programm fror direkt im ersten Bildschirm immer ein. Daher kann ich ihn nicht abschließend beurteilen. Die dahinterliegende Software stammt allerdings von der Firma Dragon, die einen guten Ruf hat. Bilder illustrieren Worte oder Phrasen, Robert O’Reilly spricht in Videoschnipseln auch einiges vor. Beteiligt an diesem Titel ist der Sprachwissenschaftler Marc Okrand, der für Paramount die klingonische Sprache entwickelte. Er entwarf auch den vulkanischen Dialog in Star Trek II: Der Zorn des Khan zwischen Spock und Saavik.

Ebenfalls mitgeliefert wird ein Hörbuch, das von Marc Okrand und Michael „Worf“ Dorn eingesprochen wurde. Dieser Audio-Sprachkurs stammt ursprünglich aus dem Jahre 1993 und wurde hier in gekürzter Form auf die Disc gepresst.

Passend zum Spiel brachte der Verlag Simon & Schuster den Roman zum Spiel heraus. Autor Dean Wesley Smith bleibt nahe am Spiel, baut aber einige Fehler ein, die auf der Seite Memory Beta zu finden sind. Neben verzeihlichen Flüchtigkeitsfehlern wird die Raumstation Deep Space Nine allerdings nicht mit „DS9“ sondern mit „DSq“ abgekürzt. Nun…

Avatar-Foto

Über Jürgen

Geschichts- und Musik-Liebhaber mit einer Schwäche für viel zu lange Computerspiele. Der Werdegang CPC - Pause - PC und Konsolen sorgt dafür, dass ich noch so viele schöne alten Perlen entdecken darf.

Alle Beiträge anzeigen von Jürgen

19 Comments on “Star Trek: The Full Motion Video Games”

  1. Star Trek: Klingon qualifiziert sich mit dem Eyeballs-Stuntman für ein Best of the Worst.

    Die ernüchternde Realität: Es gibt kein gutes Star-Trek-Spiel, in keinem Genre. Das ist eine beachtliche Nicht-Leistung, angesichts des Potentials das Roddenberry mit TOS einst schuf. Bei fortschreitendem Zerfall in Film und Serien wird das in absehbarer Zeit auch nichts mehr. Vielleicht in einer anderen Realität.

    Komische Geräusche aus Sulus Kabine: Voice Of Siren / Warrior Blade: Rastan Saga III (Arcade)

    1. Elite Force fand ich schon gut. Und warum ein wie auch immer gearteter „Zerfall“ auf den Bildschirmen zu schlechten Spielen führen muss, kann ich nicht nachvollziehen. Nach der Musical-Folge wäre ein „Singstar: Star Trek“ doch eine logische Konsequenz 🙂

      1. An Beide:

        Elite Force – I oder II? – war okayish, nicht gut, und die Star Trek Adventures gelangen nicht, sind allein technisch schrecklich. Wie geschrieben: Es gibt nichts wirklich Gutes, und Lizenzen werden i.A. ja nicht einfach so verschenkt.

        Kein Tarantino Star Trek, keine Serie die TOS gut weiterentwickelt, kein Adventure auf der Höhe von The Dig, keinen Shooter auf Dead Space Niveau usw. Vielleicht liefert eines Tages die KI.

        Kirk reicht’s und dreht auf: Let’s Go to Pao Pao Island! / Puzzle Bobble (Arcade)

        1. Ich kann nur Elite Force 1 beurteilen und hatte meinen Spaß damit. We agree to disagree. Auf einen Tarantino-Trek-Film kann ich übrigens hervorragend verzichten. Wenn Star Trek für dich anscheinend nur TOS ist, wird es natürlich auch schwierig mit den weiteren Serien.

          1. Primär geht’s um Zutaten, die TOS einst auszeichneten: gute Charaktere, neue Ideen wie gut geschriebene, spannende SF-Geschichten. Dies und weiteres fehlt den Neuen. Akzeptabel für Konsumenten, die mehr geschmacksbefreit denn anspruchsvoll sind – das Groß lässt, wieder mal, grüßen.

            Bildungsauftrag: DOH (#3) / Arkanoid: Revenge of DOH (Arcade)

          2. Ich kann Dir drei, vier handvoll TOS-Folgen aufzählen, die keine spannenden SF-Geschichten beinhalten und wo auch die Charaktere eher mäßig agierten. Ist nicht so schlimm, waren die 60er. Aber da hatten The Next Generation und vor allem Deep Space 9 sooo viel mehr zu bieten, insbesondere im Bereich der anspruchsvollen Sci Fi.

            Dass die neuen Serien öde sind, darüber braucht man ja nicht zu diskutieren.

    2. Doch, natürlich gab es gute Star Trek Spiele.

      Allen voran die drei Adventures 25th Anniversary, Judgment Rites und A Final Unity. Die haben das Feeling schon sehr gut rübergebracht. Auch Starfleet Academy auf dem SNES mag ich ganz gerne. Aus den frühen 2000ern fande ich DS9 The Fallen sowie natürlich Bridge Commander – wenn man sich einmal in den Gameplay Loop reingefuchst hat.

  2. Haben die Online-Version von Star Trek:Borg in der Freunde-Runde als Hausaufgabe gemacht und waren alle nicht sonderlich begeistert. Q ist ganz nett und ich hätte auch die seichten Spielemechaniken verkraftet, wenn nur die Geschichte nicht so uninteressant gewesen wäre.

  3. Die alten Uniformen waren echt super knapp! Das sieht man schon bei Treffen der Generationen. Der Dreh war direkt im Anschluss vom TNG Finale (1 Monat Pause), aber die Produzenten wollten neue Uniformen. Die neuen Entwürfe waren aber so mies, dass die alle weggeschmissen werden mussten und man deswegen auf alte Uniformen zugriff. Die TNG Uniformen waren meist schon verschlissen, da sie ja nicht mehr benötigt wurden, daher wurden alle verfügbaren weiter verwendet, da diese maßgeschneidert waren. Die fehlenden Uniformen kamen dann von DS9, aber halt maßgeschneidert für die Schauspieler dort und dementsprechend passten die auch eher mäßig.
    Jedenfalls gab es nach Generations quasi keine TNG Uniformen mehr, nur noch ein paar wenige über und da maßgeschneidert passten die halt auch nicht allen.

        1. Ich ordne es in die Kategorie ein „Wissen das die Menschheit nicht braucht“. Abgesehen von einer Folge, mein Nummer-Eins-Youtube-Wohlfühl-Kanal.

  4. @Nischenliebhaber
    Öde? Grauenvoll. Ab ins Schwarze Loch damit.

    Auch wenn der Zahn der Zeit an TOS nagt, gibt’s trotzallem ein paar tolle Folgen, und die Serie fühlt sich für ihre Zeit stimmig an, war charmant wie spaßig und bot Neues. Alles danach wirkt falsch, überflüssig und verkam zu SyFy. SF, gerade anspruchsvolle, spielt in einer anderen Galaxie. Dazu: Filmsprache, Design, Besetzung usw. Nein!

    Menschen: TV Theme / The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy (BBC)

    1. Wie du selbst schreibst: TOS hat „ein paar tolle Folgen“. Mehr war damals bei den Produktionsbedingungen auch gar nicht drin. Dass auch noch einige Denkanstöße in die Serie geschmuggelt wurden, ist ein toller Bonus. Dass spätere Serien den damaligen Anspruch aber nicht aufgenommen haben, kann ich nicht unterschreiben. Zwar hat Roddenberry selbst dafür gesorgt, dass aus „Hornblower im Weltall“ eher langsam erzählte, „bürokratischere“ Folgen wurden. Dafür gibt es aber auch nicht den Quatsch, dass der erste Offizier erst den Captain umbringt und dann wegen des Reglements der Sternenflotte neuer Captain werden würde. Mein ST-Höhepunkt ist DS9. Sieht man von den bayoranischen Füllerfolgen ab, ist hier alles versammelt, was für mich (!) Star Trek ausmacht.

      „Mir schien“, sagte Wonko der Verständige, „eine Zivilisation, die so weit den Verstand verloren hat, daß sie eine Reihe detaillierter Anweisungen nötig hat, um ein Päckchen Zahnstocher zu benutzen, ist keine Zivilisation, in der ich noch leben und bei Verstand bleiben kann.“

      1. Bei Besetzung wie Bühnenbild reizten sie das Limit ziemlich aus, aber bei den Drehbüchern wäre bei manchen Folgen Luft nach oben gewesen. Sei’s drum, TOS legte den Grundstein, den keiner zu nutzen wußte, auch nicht DS9 – das ist alles so schrecklich, wie in einem Alptraum. Black Mirrors ‚USS Callister‘ ist noch empfehlenswert.

        Bzgl. Wonko dem Verständigen wie der Musik: Stille! Eine neue Corona-Verordnung aus der Schublade des Paul-EHRLICH-Instituts (WHO), abgesegnet durch den kompetent wie unabhängigen Ethikrat und druchgeboxt durch die freundliche Polizei wie sorgsamen Ordnungsämter vor Ort – endlich lernen sie ihre Nachbarn ganz genau kennen. Im Verbund mit einer dreifach Spritzung schützt Stille bei politisch unbeliebten Meinungen – am besten unterstützt durch das Tragen einer Staubschutzmaske – vor neuen tödlichen Viren-Varianten.

  5. Danke für den interessanten Artikel. Ich wusste gar nicht, dass diese FMV Spiele mit derartigem Aufwand realisiert wurden.

    Mir gefällt das TNG Spiel The Hidden Evil auch noch ziemlich gut. Es ist ein Adventure, welches eine Perspektive und Steuerung wie Alone in the Dark benutzt. Es gibt allerdings einige Actionsequenzen, die etwas nerven.

    1. Ich glaube, Hidden Evil sagt mir gar nichts. Schau ich mir mal an, danke. Eh faszinierend, was im Laufe der Jahre alles zu Star Trek rauskam.

  6. Das Remaster von Borg habe ich gespielt (wenn man es so nennen kann), war nette Unterhaltung von der Länge einer TNG-Doppelfolge. Die Borg mochte ich aber halt schon immer und Q macht viel Spaß in der Story. Klingon hat mich schon damals weniger gereizt und die Technik will man sich heute nicht mehr antun.

    1. Ja, ohne Q wäre die Borg-Story nicht mal halb so gut. Klingon krankt neben der Technik auch an der Tatsache, dass mich diese Hintergrund-Stories schon in den Serien nicht interessiert haben. Gefühlt immer dann, wenn sie Budget sparen wollten, gab es eine Bajoraner- oder Klingonen-Folge mit kulturellen Hintergründen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert