Sons of Valhalla

Der Beitrag “Der Beitrag “Spiele-Check: Sons of Valhalla – 2D-Action-Strategie aus Deutschland” erschien zuerst am 14.04.2024 auf GamersGlobal als User-Inhalt unter Creative-Commons-Lizenz CC BY-SA 3.0 DE DEED.”

Die Kingdom-Reihe erfreut sich großer Beliebtheit. Genau jenes 2D-Basebuilding-Strategiespiel nimmt sich Sons of Valhalla vom deutschen Entwickler Pixel Chest zum Vorbild, versieht es aber mit einem Twist: Mit dem Protagonisten Thorvald Olavson nehmt ihr anders als in Kingdom aktiv am Kampfgeschehen teil. Und zu kämpfen habt ihr einiges, denn euer Dorf wurde überfallen, euer Vater getötet und eure Liebste Raya entführt. Die Spur führt nach England, nur leider findet ihr schon im Sturm den Tod. Doch Odin hat noch etwas mit euch vor und schickt euch die Bifröst hinunter zurück nach Midgard. Das Abenteuer kann beginnen!

Von links nach rechts

Jedes der fünf Kapitel startet ihr mit einer beschaulichen Methalle und zwei Bauslots. Ein Schiff aus der Heimat versorgt euch regelmäßig mit Hacksilber, Holz und Fisch. Die Ressourcen findet ihr auch in Truhen und als Belohnung von Gegnern, müsst aber auch eine eigene Holz- und Fischindustrie hochziehen. Mit den Ressourcen wertet ihr eure Halle immer weiter auf, schaltet so Bauslots frei und könnt auch die Gebäude weiter aufwerten, was die Einnahmen oder Einheitenproduktion erhöht und Zugang zu neuen Forschungen, zum Beispiel verbesserte Nahkampffähigkeiten, gewährt. Auch die Kapazität eurer Vorratskammern und die Einheitenkapazität lässt sich so steigern.

Eure Armee befehligt ihr mit einem über RB zu öffnenden Radialmenü und lasst sie, bis hin zu einzelnen Einheitentypen, euch folgen oder die Stellung halten, einen Schildwall oder auch den Angriff befehlen. Auf jeder Karte gibt es gegnerische, leicht befestigte Außenposten, die jeweils einen Miniboss bieten, und schwerer geschützte Siedlungen. Eroberte Außenposten bringen euch regelmäßig Ressourcen, ihr tauscht Silber gegen Holz oder Fisch und könnt einen der Söldnertypen, zum Beispiel Heiler und Pyromanten, rekrutieren. Pro Außenposten lässt sich ein Söldner rekrutieren. Leider seht ihr in der an sich guten Übersicht am unteren Bildschirmrand nicht, ob ein Außenposten gerade einen Söldner stellt oder nicht. Die Siedlungen entsprechen eurem Startdorf, sodass ihr euer Ressourceneinkommen erhöhen, weitere oder auch speziellere Gebäude wie die Belagerungswerkstatt, oder Gebäude für Schmied oder Schamanen errichten könnt. Zwischen euren Außenposten und Siedlungen könnt ihr per Schiff schnellreisen.

Der Gameplay-Loop, die rund acht Spielstunden sind dafür der richtige Sweet-Spot, besteht im Kern darin, dass ihr euch immer weiter nach rechts vorarbeitet. Es geht also darum, die richtige Balance aus Aufleveln, Rekrutieren und Angreifen zu finden. Ihr selbst solltet eure Armee aktiv unterstützen und dem Endboss jedes Levels müsst ihr euch im Zweikampf stellen.

Selbst ist der Wikinger

Als Thorvald seid ihr nicht zum Zuschauen verdammt. Ihr schwingt das Schwert mit leichten und schweren Attacken, blockt Angriffe mit dem Schild oder weicht ihnen rollend aus. Für den Fernkampf habt ihr anfangs nur den Bogen, später aber auch mächtige Wurfspeere, Feuerpfeile oder einen Feuertopf. Euer kämpferischer Einsatz wird benötigt, so dass sich Sons of Valhalla doch spürbar von Kingdom unterscheidet. Gegen schwindende Lebenskraft hilft der herzhafte Biss in die Fleischkeule und Ausdauerschwäche behebt ihr absolut realitätsnah mit einem Schluck Met. Kampfstärke, Lebenspunkte und Anzahl der verfügbaren Verbrauchsgüter, wobei ihr nur Nahrung und Met in einer Basis auffüllen müsst, steigert ihr im Spielverlauf immer weiter.

Ihr findet außerdem Runen verschiedener Kategorien und Qualitätsstufen, die euch oder eure Truppen buffen. Manche kommen jedoch für einen Preis, etwa das Risiko, dass ihr selbst vielleicht etwas von dem Schaden einsteckt, den euer Trupp erleidet. Für jede Kategorie hat euer Gürtel entsprechende Slots, deren Zahl ihr mit Sockelsteinen erhöhen könnt. Wenn ihr sterbt, trefft ihr Odin und müsst eine der Runen abgeben, um zurück nach Midgard zu dürfen. Das gilt nicht für besondere rote Runen, die ihr einmal pro Level an Runensteinen ergattert, wobei ihr einen von drei auswählt. Durch die Runen könnt ihr euch und eure Armee individualisieren. Ich habe vor allem versucht, meine normalen Nah- und Fernkämpfer zu buffen und die Wurfspeere zu optimieren, denn die machen viel Schaden und werfen viele Standardgegner sogar um.

Durch steigende Spielerfahrung und den Ausbau von Fähigkeiten sowie Runenbuffs war in meinen rund acht Spielstunden eigentlich das erste Kapitel am schwierigsten, es wurde mittlerweile durch Patches aber etwas leichter gestaltet. Insgesamt kam ich auf dem normalen Schwierigkeitsgrad zwar immer mal ins Schwitzen, aber doch gut durch. Auch die abwechslungsreichen Bosse mit zumindest zwei Phasen konnte ich meist im ersten Versuch legen, vor allem aber immer wieder durch Ausweichen und Fernkampf. Als Veteran könntet ihr daher überlegen, gleich auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad zu starten. Oder ihr spart ihn euch für einen zweiten Run auf.

Fazit

Mit zunächst der Preview- und dann ab Kapitel vier der Release-Version habe ich mich ohne merkbare Bugs problemlos und mit viel Spaß durch die Kapitel gekämpft. Neben der Kampagne wird auch ein Horde-Modus geboten. Durch Patches gab es ein paar Bugfixes und Balancing-Anpassungen. Eine Schleich-Passage mit Raya am Ende von Kapitel drei wurde aufgrund negativer Spieler-Rezensionen sogar zunächst aus der Kampagne verbannt. Inzwischen wurde der Abschnitt wieder eingefügt, lässt sich aber nun überspringen. Zum Glück sage ich, denn Raya wird darin mehr ausgearbeitet und ist nicht mehr nur eine passive Figur.

Die detaillierte Pixelgrafik und das Sounddesign gefallen mir sehr gut. Die Geschichte eurer Befreiungsmission wird vor allem in den Dialogen mit den Bossgegnern gut erzählt und hält am Ende nicht nur eine Überraschung parat, sondern soll sogar fortgeführt werden. Das Abenteuer um die Rettung von Raya kommt jedoch zum Abschluss.

  • 2D-Action-Basebuilding
  • Einzelspieler
  • Einsteiger bis Profis
  • Preis: 19,99 Euro
  • In einem Satz: Bildhübsches Kingdom-Like mit kämpferischer Note und bewährtem Gameplay-Loop.
Avatar-Foto

Über Vampiro

Variety Gamer seit Crystal Castle auf dem Atari 2600 Junior. Mein Herz schlägt besonders für Strategie, Taktik, Wargames und Aufbau nebst allen Untergenres (wie Taktik-RPGs ;-) ).

Alle Beiträge anzeigen von Vampiro

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert