Atari beauftragte das Chris Tales Studio Dreams Uncorporated für ein zeitgemäßes Remake des Klassikers Lunar Lander. Ob der Versuch gelungen ist, klären wir im Test.

Titel: | Lunar Lander Beyond |
Erscheinungsdatum: | 23.04.2024 |
Plattformen: | Windows, MacOS, Switch PS 4|5, XBox Series X|S |
Entwickler / Herausgeber: | Dreams Uncorporated / Atari |
Homepage: | https://atari.com/products/lunar-lander-beyond |
Atari entwickelt sich unter seinem CEO Wade Rosen meiner Meinung nach zu einem der interessantesten Indie-Publisher. Seit einigen Jahren erscheinen vor allem in der Recharged-Reihe Remakes alter Atari-Klassiker, die das Gameplay nur leicht modernisieren. Lunar Lander Beyond des kolumbianischen Studios Dream Uncorporated geht da einen ambitionierten Schritt weiter.
Ihr schlüpft in die Rolle des Captains der Pegasus Corporation und führt eine Reihe von Missionen im Weltraum durch. Dabei stehen euch im Laufe der Kampagne verschiedene Piloten zur Verfügung, die durch Erfahrungspunkte Stärken und Schwächen entwickeln. Diese werden zufällig ausgewürfelt. So entwickelt der eine Pilot eine Fähigkeit, die beim Fliegen weniger Treibstoff verbraucht, beim anderen Piloten führen Schäden zu mehr Stress. Die Geschichte ist in einem Sci-Fi-Setting der 1970er Jahre mit passenden Bildern und kleinen Zeichentricksequenzen gehalten. Es geht um die Erkundung fremder Planeten, aber auch um die Abwehr von Gefahren und die Rettung von Raumfahrern.

Das Gameplay selbst orientiert sich lose an dem Original von 1979. Mit einem kleinen Lander fliegt ihr durch größere Levels, die entweder über- oder unterirdisch angelegt sind. Ihr müsst Minen, Geschossen und anderen Gefahren ausweichen und aufpassen, dass ihr nicht gegen Wände oder andere Hindernisse knallt. Sonst gerät euer Pilot in Stress, der ihn mit der Zeit verrückt werden lässt. Das Spielfeld wir dann durch diversen Grafikfehlerm übersäht. Mit zum Teil gut versteckten roten und blauen Pillen kann der Stressfaktor wieder minimiert werden.
Und auch sonst lohnt es sich, in den teilweise sehr weitläufigen Levels vom Hauptweg abzuweichen, um größere Mengen an Credits und manchmal sogar ein neues Upgrade für euren Gleiter zu finden. Während die Upgrades euch neue Fähigkeiten wie einen Schutzschild oder einen Turbo-Boost verleihen, könnt ihr mit den Credits eure Piloten Therapiesitzungen bezahlen. Dadurch wird Stress abgebaut und auch die Eigenschaften können neu gewürfelt werden.


Rechts: Ab und an solltet ihr Therapiesitzungen abhalten um den Stresslevel eurer Piloten zu senken.
Während mir die grafische und auch musikalische Gestaltung mehr als gut gefällt und ich die erzählte Geschichte als solide empfinde, ist der Umfang mit nur 31 Missionen, verteilt auf 5 Planeten, eher gering. Und das ist dann auch der große Kritikpunkt: Nach etwa fünf Stunden habe ich alles gesehen, was das Spiel zu bieten hat. Diese fünf Stunden haben mir aber sehr viel Spaß gemacht, was auch daran liegt, dass die Missionen und Levels abwechslungsreich gestaltet sind.
Solltet ihr Lunar Lander Beyond mal günstig in einem Sale sehen, dann greift gerne zu. Den aufgerufenen Preis von knapp 30 Euro finde ich jedoch etwas zuviel.
Das sieht ja echt niedlich aus. Und mit Lunar Lander samt diverser Klone verbinde ich viele Kindheits-Erinnerungen. Wie du allerdings schon schreibst: 30 Euro ist mir das nicht wert.