Panzer Corps 2: Panzerschach und Multiplayer

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Der Artikel „Panzer Corps 2 – Panzer-Schach-Turniere und Multiplayer“ erschien ursprünglich am 12. November 2023 auf www.gamersglobal.de als User-Inhalt unter Creative-Commons-Lizenz CC BY-SA 3.0 DE DEED.

Panzer Corps 2 konnte im Test die GamersGlobal-Feldherren begeistern. Wie sich der Multiplayer-Teil schlägt, verrate ich euch in meinem Artikel.

Vor drei Jahren sorgte die Rundentaktik Panzer Corps 2 beim GamersGlobal-Generalstab für Begeisterung und einen sehr positiven Frontbericht. Im April gab es ein großes Multiplayer-Update, einschließlich des neuen Modus Panzer-Schach. Nur ausgestattet mit der Tutorial-Erfahrung und ein wenig reinschnuppern in die Erweiterung Axis Operations – 1945 bin ich auf dem nächstbesten Panzer aufgesessen und habe mich als frischer Rekrut direkt in den Multiplayer gestürzt. Und zwar in mittlerweile zwei offizielle Panzer-Schach-Turniere sowie den normalen Multiplayer mit GG-User jqy01.

Panzer-Schach

Neu eingeführt wurde Panzer-Schach mit drei speziellen Karten. Eine Partie dauert nur zehn Züge und eure Einheiten sind vorgegeben. Ihr habt aber ein Budget, geschwächte Einheiten wieder aufzufüllen. Ich bin direkt lebensmüde ins erste offizielle Panzer-Schach-Turnier gestartet. Für die insgesamt drei Runden mit ihren maximal zehn Zügen pro Seite habt ihr jeweils zehn Tage Zeit. Das Turnier dauerte also insgesamt 30 Echtwelt-Tage. Meine Erfahrungen könnt ihr euch auf Youtube anschauen. Gespielt wird via PBEM++, dem kostenlosen Play-By-E-Mail-System von Slitherine. Standardmäßig werdet ihr per E-Mail informiert, wenn ihr am Zug seid. Das könnt ihr aber ausschalten. Ich nutze diese Funktion aber sehr gerne, gerade weil ich manchmal mehrere Turniere gleichzeitig spiele, aktuell etwa das Combat Mission Grand Tournament in drei Disziplinen. Die Züge habe ich dann immer bequem über das Multiplayer-Menü gestartet.

Klar, als Newbie nicht nur im Spielmodus sondern gleich im ganzen Spiel, sowohl was diverse Mechaniken als auch die Einheiten angeht, hatte ich einen schweren Stand. Ich habe mit dieser wirklich schachartigen-Spielerfahrung trotzdem sehr viel Spaß und sie bietet sich perfekt an, um entspannt immer wieder seine Züge zu machen. Ein Problem war für mich aber der Zeitansatz, da sowohl meine Gegner als auch ich meist nur einen Zug pro Tag schafften. Und da auch mal ein Tag wegen anderer Verpflichtungen ausfiel, konnte ich nicht jede Partie beenden. Etwas geärgert habe ich mich, dass manchmal die Gegner direkt vorm Ende der zehn Tage dauernden Runde zogen und ich gar nicht mehr reagieren konnte. Mittlerweile habe ich aber den Eindruck, dass in den Turnierspielen, also nicht nur bei Panzer Corps 2, der Spieler eine Niederlage durch Timeout kassiert, der mehr „idle-time“ hatte, falls eine Partie nicht beendet werden kann. Wer den Gegner am Ende einer nicht durch Erfüllen der Siegbedingungen beendeten Partie insgesamt länger hat warten lassen, verliert nach meinem Eindruck also. Das ist auch fair. Ähnliches gilt für Combat Mission, wobei die Partien da eigentlich immer beendet werden müssen, also alle Runden gespielt sein, bis es zur Punkteauswertung kommt. Mehr dazu dann in meinem Artikel zum Grand Tournament!

Beim zweiten Schach-Turnier war ich aus Zeitgründen nicht am Start, allerdings war ich im Oktober-Turnier wieder voll dabei. Die erste Partie verlor ich aufgrund externer Umstände leider durch Timeout, konnte mir aber in Runde 2 sogar die Silbermedaille sichern. Das lag auch daran, dass ich in Runde 2 gegen einen etwas schwächeren Gegner antrat. Denn Slitherine lässt euch gegen punktemäßig vergleichbare Gegner kämpfen. Wie es dann in Runde 3 weiterging, schaut ihr auch am besten selbst auf Youtube an, wo ich meine zweite Turniererfahrung veröffentlicht habe. Das erste Video könnt ihr euch direkt unter dieser News schauen.

Ich kann euch empfehlen, einfach mal ein Turnier anzugehen, schaut dazu zum Beispiel auf der Turnierseite vorbei. Es ist einfach eine andere Erfahrung, als nur gegen die KI zu spielen. Slitherine hostet übrigens nicht nur Turniere in Panzer Corps 2, sondern auch in den Combat Mission-Spielen, Strategic Command, Valor & Victory, den Field of Glory-Titeln oder auch Warhammer 40.000: Battlesector.

„Normaler“ Multiplayer

Mein Start in den normalen Multiplayer geschah mit gehöriger Verzögerung, da ich bei ein paar Versuchen keine Gegner im Quickplay fand. Es werden aber auch immer wieder offene Herausforderungen angeboten. Ich habe mir einen Spielpartner gesucht und konnte jyq01 ins Boot holen, der auch recht neu dabei ist und bislang Kampagnenerfahrung gesammelt hatte. Es gibt 20 Multiplayer-Karten und vier Koop-Karten. Im April-Update kamen 12 Karten dazu, die von der World Championship 2021 adaptiert worden sind. Wir spielen derzeit die recht große Karte Aachen mit 22 Zügen und nutzen das hervorragende PBEM+-System. Jeder spielt einmal die Amis, die Aachen erobern müssen, und die Deutschen, die das verhindern wollen.

Der Partiestart ist einfach: Ich habe eine „Challenge“ mit Passwort angelegt, jyq01 informiert und er ist den Partien dann beigetreten. Die laufen, wie auch die Turniere, bequem über PBEM++ ab, wobei ich auch die bequeme E-Mail-Benachrichtigung nutze.

Mangels Kampagnenerfahrung und nur mit der kompakten Schach-Erfahrung fiel mir der Umstieg ziemlich schwer. Was für Einheiten soll ich überhaupt kaufen? Ihr habt ein Startbudget und sammelt dann auch weiter Moneten. Klar, dass ich dann auch prompt Aufklärungsflugzeuge statt JaBos (Jagdbomber) aufstellte, obwohl ich gar keine Jäger brauchte. Auch den Kauf von Transportfahrzeugen habe ich übersehen. Mit vielen der eingesetzten Einheiten hatte ich noch gar keine Berührungspunkte. Auch Erfahrungen mit Befestigungsanlagen und vor allem dem Ausmaß ihrer Auswirkungen fehlten mir bislang. In einen Hinterhalt bin ich natürlich auch noch gerannt und habe eine Panzereinheit verloren, als ich auf ein doch nicht so freies Sieghexfeld gezogen bin. Der normale Multiplayer spielt sich letztlich wie eine umfangreiche Kampagnenmission, nur eben mit einem klugen, menschlichen Gegner. Aufgrund des Rundensystems und des bequemen PBEM++ lässt er sich ohne das 10-Tage-Limit der Turnierrunden noch entspannter in den Alltag integrieren. Ich würde daher jedem Panzer Corps 2-Spieler empfehlen, den Multiplayer-Modus einfach mal auszuprobieren!

Fazit

Panzer Corps 2 sieht klasse aus und hat tolle, komplexe Mechaniken. Der mutige Sprung ins kalte Multiplayerwasser hat sich für mich vom Spielspaß her sehr gelohnt. Wenn ihr Spaß an Rundentaktikschlachten habt, solltet ihr ihn unbedingt ausprobieren und auch vor einer Turnierteilnahme nicht zurückschrecken. Durch das hervorragende PBEM++-System klappt das auch technisch wunderbar. Ich werde mich aufgrund meiner positiven Erfahrungen weiter im Multiplayer austoben, allerdings bei nächster Gelegenheit auch im Singleplayer durchstarten. Vermutlich sogar als Let’s Play. Mit den Axis-Operations-Erweiterungen könnt ihr eine durchgehende, optional ahistorische Kampagne von 1936, mit dem kommenden DLC bis 1946 spielen. Dabei nehmt ihr eure Kerntruppe immer mit, könnt aber auch jederzeit mit einer vorgegebenen Truppe in eine Erweiterung einsteigen. Was ihr aber in jedem Fall tun solltet, ist die Ketten ölen, aufsitzen und viel Spaß mit Panzer Corps 2 haben.

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Über Vampiro

Variety Gamer seit Crystal Castle auf dem Atari 2600 Junior. Mein Herz schlägt besonders für Strategie, Taktik, Wargames und Aufbau nebst allen Untergenres (wie Taktik-RPGs ;-) ).

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