Plätze 50 – 41
Platz 50: Alex Kidd in Miracle World (1986)

Fangen wir das Ranking gleich mal kontrovers an: Ich war nie ein großer Fan von Alex Kidd in Miracle World, schon als Kind mochte ich es bei meiner Nachbarin (hallo, Mary!) nicht. Die ersten drei, vier Levels machen tatsächlich noch Spaß. Doch dann wird das Leveldesign uninspirierter und teilweise – wie in den Schlosslevels – regelrecht unfair. Auch die Schere-Stein-Papier-Einlagen als Bosskämpfe finde ich weder originell noch sonderlich fair. Da besteht man teils haarige Sprungpassagen, um anschließend an einem Glücksspiel zu scheitern?
Aber ich will nicht nur meckern, sonst wäre das Spiel ja gar nicht in dieser Liste. Die Technik ist für 1986 bemerkenswert gut. Auch die eingebauten Mechaniken wie das Motorrad oder der Helikopter sind witzig. Die Gameplay-Elemente sind durchaus gut; nur haben die Entwickler eben kein interessantes Spiel daraus gemacht. Fangames wie Alex Kidd 3 sind da schon kreativer!






Platz 49: Bram Stoker’s Dracula (1993)

Sony beauftragte die britische Entwicklerfirma Probe Software für die 8-Bit-Versoftung des gleichnamigen Dracula-Films. Während die Versionen für Game Boy und NES ziemlich mau waren, finde ich die Master-System-Version sehr gelungen. Die Grafik erinnert ein wenig an die PC-Platformer von Apogee aus jener Zeit, und spielerisch gibt es einen netten Standard-Hüpfer mit Gruseleinschlag – ihr müsst euch gegen Zombies und Geister zur Wehr setzen.
Achtung bei der Emulation: Bei europäischen Exklusivspielen wie diesem solltet ihr in den Einstellungen auf die PAL-Geschwindigkeit umstellen, damit die Spiele nicht zu schnell laufen.






Platz 48: Hoshi o sagashite… (1988)

Hoshi o Sagashite ist ein typisches japanisches First-Person-Adventure jener Zeit. Ihr klickt auf eines der Verben und interagiert dann mit den Elementen auf dem Bild. Wenn ihr etwa mit jemandem reden wollt, klickt ihr erst auf Talk und dann auf die Person. Wobei ihr häufiger mit einer Person reden solltet, um weiterzukommen. Ansonsten solltet ihr regelmäßig speichern, denn ihr könnt an vielen Stellen ein Game Over auslösen.
Die Story dreht sich um ein seltenes Tier namens Mio. Als ihr eure Freundin Laila besucht, entscheidet ihr euch, auf dem Markt ein Ei für sie als Geschenk zu kaufen. Laila erkennt das Mio-Ei und gibt euch den Auftrag, mehr darüber herauszufinden und wie man das Tier behalten kann. Dabei solltet ihr vorsichtig sein und es nicht den falschen Leuten erzählen, denn Forscher würden solch ein Tier nur zu gern in die Hände bekommen.
Ein recht witziges Adventure mit schönen Grafiken von Rieko Kodama und einer sehr netten Geschichte. Für das Adventure existiert eine englische Fan-Übersetzung.






Platz 47: Renegade (1993)

Sehr hübsche Umsetzung des Arcade-Spiels von 1986 mit überarbeiteten Grafiken. Das Spiel war seinerzeit der Startschuss für die River City / Kunio-Kun-Reihe, die mittlerweile so unübersichtlich und weitreichend ist, dass man damit wohl ein ganzes Buch füllen könnte.
Jedenfalls ist es ein Beat ‚em Up mit der Besonderheit, dass ein Button für die Attacken auf der rechten Seite reserviert ist und der andere Button dementsprechend für die Angriffe auf der linken Seite. Das erfordert eine gewisse Umgewöhnung, wenn man von vergleichbaren Spielen kommt. Ansonsten wurde das Gameplay des Originals sehr gut eingefangen.



Platz 46: Ghostbusters (1987)

Das offizielle Spiel zum ersten Ghostbusters-Film wurde 1984 in gerade mal sechs Wochen von David Crane für den C64 entwickelt. Genauso wie der Film war auch das Spiel ein großer Erfolg, weswegen es auf alle möglichen Plattformen geportet wurde. Der Port für das Master System wurde von Sega selbst übernommen und ist für mich die beste Version des Spiels, was Spielbarkeit und Zugänglichkeit betrifft.
Euer Ziel ist es, mit einem Startkapital eure Geisterjäger auszurüsten, indem ihr die benötigten Geräte wie Geisterfallen kauft und auf der Übersichtskarte zu Notfällen fahrt. Dort fangt ihr Geister ein, fahrt wieder in das Hauptquartier, um die Fallen zu leeren, und sorgt zudem dafür, dass die Geister nicht in das Zuul-Gebäude kommen, um die Erschaffung des Marshmallow-Mannes zu verhindern, der ansonsten ein Haus der Stadt zerstören würde.
Eine für die Zeit nette Genre-Mischung, heute jedoch etwas aus der Zeit gefallen.






Platz 45: Impossible Mission (1988)

Sehr schöner Port des C64-Klassikers von 1984: In Impossible Mission schlüpft ihr in die Rolle des Geheimagenten 4125, der den bösen Dr. Elvin Atombender in seiner unterirdischen Basis besiegen muss. Um Zugang zu seinem Geheimbunker zu erhalten, gilt es ein Kennwort zu entschlüsseln, das auf 36 Lochkarten verteilt ist. Diese Karten werden in Puzzles zusammengesetzt, wobei ihr Helfer anrufen könnt, um Unterstützung beim Sortieren der Teile zu bekommen. Ihr habt zudem die Möglichkeit, die Lochkarten neu einzufärben und zu drehen, um die Puzzles zu lösen. Ein Hinweis auf den Fortschritt ist, wenn die Teile eine geometrische Figur bilden.
Die Basis besteht aus 32 Räumen, die durch Fahrstuhlschächte verbunden sind – in jedem Raum sind die Codekarten in Möbelstücken versteckt. Euch bleiben sechs Stunden Echtzeit, um alle 36 Karten zu finden, während ihr von Robotern und anderen Gefahren bedroht werdet. Berührungen mit den Robotern führen zu Zeitverlust, wobei ihr lediglich durch einen Sprungsalto Hindernisse überwinden könnt. Zusätzlich gibt es Computerterminals, um die Roboterbewegungen kurzfristig einzufrieren. Besondere Codekarten ermöglichen es, Plattformen zurückzusetzen oder Roboter schlafen zu legen. Um die Herausforderung aufrechtzuerhalten, werden die Räume bei jedem Spiel neu gemischt.
In dem Sinne: Another visitor – stay a while, stay forever!






Platz 44: Parlour Games (1987)

Frühes Partyspiel für bis zu 4 Spieler, entwickelt von Compile (Puyo Puyo, Crush Pinball-Reihe, etc.). Drei Spiele sind in dieser Sammlung spielbar: Billiard, Dart und Bingo. Wobei Bingo natürlich das langweiligste Spiel ist, da es lediglich auf Glück basiert. Interessanter sind da Dart und Billiard. Beide kommen mit verschiedenen Spieloptionen und funktionieren in der Steuerung richtig gut, insbesondere das Billiard-Spiel hat für die damalige Zeit eine recht gute Kugelphysik.
Grafisch wird hier nichts Besonderes geboten, aber die Musik ist ziemlich gut gelungen und unterstützt die Atmosphäre.






Platz 43: Rocky (1987)

Wenn man sich anschaut, wie erfolgreich die Rocky-Filme in den 80ern waren, wundert es, dass es nicht deutlich mehr Versoftungen gab. Lediglich ein Colecovision-Spiel im Jahr 1983 und dieser Titel für das Master System wurden veröffentlicht. Erst ab der PS2-Ära gab es einige aufwendigere Versoftungen rund um den Italian Stallion.
Jedenfalls ist das MS-Spiel von Sega für die Zeit gar nicht schlecht. In den Kämpfen geht es vorwiegend darum, im richtigen Timing Abstand zum Gegner zu halten und sich anzunähern, sowie zu blocken und mit den verschiedenen Angriffen (je nach Abstand) zu kontern. Das ist spielerisch nicht sonderlich komplex, aber wir reden auch von 1987. Grafisch sieht das alles sehr hübsch aus. Leider ist der Umfang mit nur drei Kämpfen gegen Apollo Creed, Clubber Lang und Ivan Drago recht dürftig.






Platz 42: Action Fighter (1986)

Action Fighter ist einer der Launch-Titel des Master Systems und sollte damals die technische Überlegenheit gegenüber dem NES demonstrieren. Während auf dem NES oft Slowdowns und Sprite-Flackern an der Tagesordnung waren, wollte man hier schnelles Scrolling und die Fähigkeit demonstrieren, Sprites vollständig darzustellen, wenn viele davon auf dem Bildschirm zu sehen sind.
Spielerisch ist Action Fighter eine gute Umsetzung des gleichnamigen Shoot ‚em Ups aus der Spielhalle. In jedem Level wechselt ihr von Straßensequenzen, in denen ihr mit Auto und Motorrad unterwegs ist, zu Flugsequenzen. Einzig die fehlende Abwechslung in den Levelhintergründen und der recht hohe Schwierigkeitsgrad fallen etwas negativ auf.






Platz 41: Jurassic Park (1993)

Während der britische Publisher Ocean die Dinos von Isla Nublar auf die Nintendo-Konsolen stampfen ließ, sicherte sich Sega die begehrte Lizenz für seine Konsolenfamilie: Mega Drive, Mega-CD sowie Master System und Game Gear erhielten grundverschiedene Spiele. Von allen JP-Spielen dieser Zeit gefällt mir die Versoftung für das Master System am besten.
Jedes der fünf Level beginnt mit einer Fahrsequenz, in der ihr in einer Shooting Gallery verschiedene Dinosaurier davon abhalten müsst, Dr. Grants Auto zu rammen. Hier könnt ihr zusätzliche Lebensenergie und Extraleben verdienen. In den eigentlichen Levels rennt, springt, klettert und hangelt ihr euch durch die abwechslungsreich gestalteten Levels. Dabei rückt die Action gegen die Dinos oft in den Hintergrund zugunsten des pixelgenauen Springens. Mit dem Startknopf gelangt ihr außerdem in ein Menü, in dem zwischen drei verschiedenen Waffen gewählt werden kann, und mit dem Medi-Pack lässt sich die Lebensenergie einmalig auffüllen.
Ein recht kurzes, aber sehr spaßiges Spiel, das technisch alles aus der betagten Konsole herausholt.






OK… „Krusty’s Fun House“, davon besaß ich die Game-Boy-Variante. Es hatte damals gewissermaßen eine größere Bedeutung für mich, weil meine Schwester es mir aus den USA mitgebracht hatte, kurz nachdem meine andere Schwester verstorben war. Es diente mir in dieser Zeit auch irgendwie als Ablenkung, sofern das überhaupt möglich war. Und dabei mochte/mag ich keine Simpsons und keine Clowns. Und das Spiel war viel zu schwierig für mich. Ich hatte mich vielleicht bis zur dritten(?) Welt vorgekämpft, weiter war ich nie gekommen. Dennoch ist das Spielprinzip interessant. Dass es von „Rat Trap“ abgekupfert wurde, habe ich bislang noch nicht gehört. Das interessiert mich dann doch, zumal es keine Clowns und keine Simpsons beinhaltet. 😉 Mal sehen, ob man dazu noch irgendwelche Let’s Plays findet.
Sehr schönes Ranking. Hat Spaß gemacht zu lesen. Natürlich bin ich nicht immer der gleichen Meinung (Klax auf Platz 4???) aber genau das ist ja das Schöne daran. Ansichten zu lesen, die nicht mit den eigenen übereinstimmen und dadurch eine völlig neue Sichtweise auf die Dinge kennenzulernen.
Bin überrascht vom Master System. Hatte das immer auf dem Radar wie so eine Atari 2600. Wie habe ich mich da getäuscht! Was für ein geiles Gerät! Als 10jähriger Bub wär ich da bestimmt voll abgegangen. Leider war mir eine Kindheit mit Konsole nicht vergönnt. 🙁 Aber danke für diesen Überblick, hat mir großen Spaß gemacht!
Das Master System hatte so unglaublich tolle Games auch. Das war der Grund warum ich damals unbedingt einen Game Gear haben wollte. Sonic, Wonderboy III, Castle of Illusion und die ganzen Disney Lizenz Games waren einfach großartig! Der Game Boy hatte zwar Mario, aber ich hatte mit dem Game Gear fast ein wenig mehr Spaß damals… 😀
Schade nur, dass der Game Gear zum großen Teil wirklich nur aus 1:1 Ports von Master System bekommen hat.
Stimmt, aber teilweise auch an den Screen angepasst wie z.B. Sonic oder Wonderboy III. 😉
Gab aber auch einige tolle Exclusives, ich verlinke mal die Liste für Eure Leser hier:
https://en.wikipedia.org/wiki/Category:Game_Gear-only_games
Hach ja das Master System. Wurde bei mir viel zu schnell vom Mega Drive abgelöst, aber die Spiele welche ich hatte sind alle in der Liste vertreten. Asterix zb. fand ich damals megaschwer, hab ich nie durchgespielt. War aber auch noch Anfänger. Die Disney Spiele fand ich super, Sonic war klasse. Phantasy Star habe ich nie durchgespielt, konnte kein englisch und bin so ziemlich schnell festgehangen. Leider gab es noch kein Internet. 🙂
Zu guter Letzt, was zum Teufel schreibst du da über Alex Kidd? Das Spiel ist klasse, kein Stück unfair, im Gegenteil, du musst nur vorsichtig spielen. Die PRS Gegner machen immer die gleichen Moves zudem kannst du dir die Glückskugel kaufen, damit sieht man was sie beim Match denken.