In New Arc Line trifft der technologische Fortschritt auf ein Wiedererstarken der arkanen Künste. Das spaltet die Welt und stürzt sie in einen Konflikt. Und ihr seid mittendrin.
Titel: | New Arc Line |
Erscheinungsdatum: | 26.11.2024 (Early Access) (1.0 geplant für Ende 2025) |
Plattformen: | Windows (geplant für: XBox Series X|S und PS5) |
Entwickler / Herausgeber: | Dreamate / Fulqrum Publishing |
Homepage: | http://dreamate.games/ |
Vorwort und Early Access
Die vielversprechende Prämisse von New Arc Line hat mich schon bei der Ankündigung angesprochen und wohlige Erinnerungen an Arcanum: Von Dampfmaschinen und Magie geweckt, das mir mein Vater vor vielen Jahren in einem Laden des Club Bertelsmann (den es leider seit 2015 nicht mehr gibt) gekauft und geschenkt hat. Hinter dem storylastigen Taktik-RPG steckt das tschechisch-ukrainische Studio Dreamate. Inspiration für das Setting der Auseinandersetzung zwischen den arkanen Künsten und der der Steampunk Revolution ist das irdische frühe 20. Jahrhundert. Allerdings wird hier die Welt auch von Giganten, Zwergen und Elfen oder auch Orks bevölkert.
New Arc Line erscheint zunächst nur im Early Access via Steam, GOG und EGS für PC. Versionen für XBox Series X|S und PS5 sollen mit dem Full Release folgen, der für Ende 2025 geplant ist. Los geht es mit ungefähr einem Viertel der Hauptgeschichte und einem Drittel des Spielinhalts, darunter zwei der sechs Begleiter. Neue Inhalte, Klassen, Mechaniken, Gebiete und mehr werden im Laufe des Early Access hinzugefügt. Die Spielzeit soll aktuell bei rund zehn Stunden liegen. Im Test verrate ich euch, was euch in der Steampunk-Revolution erwartet und ob ich bis zum Ende des aktuellen Inhalts gespielt habe. Dabei bemühe ich mich, die Spoiler sehr gering zu halten.
Charaktererstellung und Skillsystem
Bevor es überhaupt losgeht, erstellt ihr euren Hauptcharakter. Bereits hier fällt eine große Liebe zum Detail bei Grafik und UI auf. Als Rasse stehen derzeit Elf und Mensch zur Verfügung, als Klasse Voodoo Schamane und Diesel Engineer. Voodoo ist eine von drei Zauberarten. Die anderen beiden sind Celestial und Occult Magic. Als Technologie-Befürworter setzt ihr auf DieselTech (Schusswaffen), SteamTech oder TeslaTech.
Eure Rassenwahl bestimmt eure Stats, sozusagen die Basiswerte: Stärke, Geschicklichkeit, Konstitution, Wahrnehmung, Intelligenz und Weisheit. Während die Menschen Allrounder sind, haben Elfen von Haus aus beispielsweise eine bessere Wahrnehmung, sind aber körperlich schwächer. Ihr könnt dann zwar noch Punkte frei verteilen, allerdings maximal fünf auf einen Wert, so dass sich der unterschiedliche Startwert auswirkt. Ich habe sowohl einen Menschen als auch eine auf Voodoo setzende, besonders wahrnehmungsstarke, Elfe erstellt. Den Spielstart mit beiden Charakteren findet ihr in den Videos unter diesem Test.
Eure Basiswerte beeinflussen direkt eure Skills, die jeweils mit einem Wert verknüpft sind. Steigert ihr eure Geschicklichkeit, erhöht sich auch Sleight of Hand, sehr praktisch zum Schlösser knacken oder auch stehlen. Außerdem leiten sich davon weitere Werte wie Initiative (Weisheit), Lebenspunkte (Stärke), Rüstung (Konstitution) oder Ausweichen (Geschicklichkeit) ab. Beeinflusst werden auch eure Trefferchancen mit entsprechenden Waffen, zum Beispiel hilft beim Einsatz von DieselTech-Schusswaffen eine hohe Geschicklichkeit. Eine finale Note gebt ihr dem Charakter mit einem Trait wie Renegade Cultist, Monster Hunter oder Engineering Heir. Das verändert eure Stats und/oder Skills, kann sich aber wohl auch storytechnisch auswirken.
Hinsichtlich der Anpassung eures Charakters gibt es neben Rassen- und Geschlechtswahl je vier Gesichter zur Auswahl, ihr könnt Haupt- und Gesichtshaar einstellen und ein paar weitere Kleinigkeiten wie Tattoos und Makeup. Das gefällt mir sehr gut, denn ich kann meinen Charakter ausreichend individuell anpassen. Ich brauche keine Unmengen von Einstellungsmöglichkeiten bis hin zur Breite der Nasenlöcher, um dann nach Stunden im Charaktereditor gleich in der ersten Zwischensequenz feststellen zu müssen, dass ich eigentlich zum Schönheitschirurgen müsste.
Positiv hervorheben möchte ich noch die Tooltips, die euch alle Werte gut erklären. New Arc Line liefert also einen Charaktereditor ganz nach meinem Geschmack.
Prolog
New Arc Line wirft euch mitten in die Katastrophe. Offensichtlich hat ein Kampf getobt, ein Drache kreist am Himmel, euer Luftschiff ist abgestürzt und ihr tappst orientierungslos im Krankenhaushemd zwischen Leichen, Verwüstung und Überlebenden umher. Was genau passiert ist, wisst ihr nicht und macht euch auf die Suche nach eurem Gepäck. Der Prolog und der nächste Spielabschnitt dienen auch als Tutorial, es gibt immer wieder Hinweise, die ihr aber auch jederzeit nachlesen könnt, und die Skillchecks sind vereinfacht.
Eher selten fühlt sich ein Spielercharakter in einem RPG zum Start so dermaßen schwach und hilflos an wie in New Arc Line. Und trotz isometrischer (und frei drehbarer) Perspektive ist der Beginn ziemlich bedrückend. Teils durch die kleinen Dialoge, aber auch durch das Worldbuilding und die Szenerie selbst. Spoilern möchte ich hier nichts, darum springe ich weiter: Nach einiger Zeit findet ihr euer Gepäck, doch dann geschieht etwas Unerwartetes und ihr erfahrt mehr über den Hintergrund eurer Spielfigur. Auf jeden Fall gibt es einen Konflikt zwischen Magie- und Technik-Befürwortern und eine üble Seuche, die „Iron Plague“. Ihr habt gehofft, mit Hilfe eines Artefakts etwas dagegen unternehmen zu können. Wie genau bleibt unklar.
Das Spiel setzt dann auf eine Rückblende. Meist bin ich in Filmen und Serien kein großer Fan von Rückblenden, weil ich schon weiß, was am Ende passiert. New Arc Line schafft aber den Spagat: Ich weiß nämlich nicht genau, was passiert ist. Die Prämisse ist aber so spannend und tragisch, dass ich es unbedingt erfahren möchte. Und vielleicht gibt es ja doch noch irgendwie eine Möglichkeit, das Schicksal der Welt zu ändern? Los geht es also ein paar Monate in der Vergangenheit mit der Ankunft des (tragischen?) Helden im Hafen von Tatterhold. Euer Ziel: Ein magisches Artefakt, von dem ihr euch Hilfe gegen die Iron Plague erhofft, an einen gewissen Red Simon zu liefern.
Worldbuilding
Gelingt dem Prolog noch eine sehr bedrückende Atmosphäre, versprüht die Welt bei eurer Ankunft im Hafen von Tatterhold Zuversicht und Optimismus. Der Grandeur der fortschrittlichen Zeit wird, auch dank des Soundtracks, wunderbar vermittelt. Dazu sorgen die Möwen für echtes „Viktorianischer Pier“-Feeling. Die Größe des Areals ist stimmig. Ein für mich wichtiger Pluspunkt für die Atmosphäre, da der Maßstab in Rollenspielen nicht immer wirklich passt. Das Areal ist lebendig, überall wuseln Leute umher, Musikkapellen spielen und ihr könnt auf einer Kirmes an Wettbewerben teilnehmen. Grafisch ist New Arc Line sehr hübsch und läuft selbst auf meinem technisch in die Jahre gekommenen PC in hoher Auflösung flüssig. Besonders hervorheben möchte ich auch die vielen Details, etwa direkt in der Spielwelt lesbare oder auch anklickbare Werbetafeln und Zeitungen.
Auch wenn sich schon im Hafen abzeichnet, dass nicht alles so schön ist, wie es scheint, wird dieser Aspekt dann im nächsten Abschnitt, den Hafen-Slums, umso deutlicher. Aber auch hier wurde wieder mit viel Auge fürs Detail und in einem guten Maßstab gearbeitet. Bei der Orientierung helfen euch übrigens die Minimap oben rechts oder auch die aufrufbare Karte.
Quests und Dialoge
Die Hauptquest schickt euch auf die Suche nach eurem Gepäck, wobei ihr auch euren ersten Begleiter, einen Giganten, der die Fäuste sprechen lassen kann, findet. Um Questfortschritt zu erlangen, müsst ihr meist ein oder zwei Aufgaben erledigen. Beispielsweise komme ich nicht an meinen Koffer, weil das Kofferband defekt ist. Der Techniker repariert es nicht, sondern ertränkt seinen Kummer über seine scheiternde Schauspielkarriere in Alkohol. Ich hatte mehrere skillbasierte Dialogoptionen, konnte mich aber auch mit einer Flasche Wein, die ich im Inventar hatte, zu ihm setzen. Das erschien mir als eine gute Idee und ich konnte ihn aufmuntern und letztlich ans Gepäckstück kommen. Es gibt eigentlich immer verschiedene dialog-, skill- oder itembasierte Wege zum Ziel. Manchmal kann auch Gewalt helfen. Ich bekomme so das Gefühl von Entscheidungsfreiheit und Ende mit meinen Skills auch nicht in einer Sackgasse. Zumal ich die Skills meines Begleiters ebenfalls einbringen kann.
Auch während Dialogen gibt es immer mal automatische oder von mir auslösbare Skillchecks, die bei Erfolg neue Dialogoptionen oder Informationen bieten. Die Skillchecks sind manchmal modifiziert, zum Beispiel wenn das Gegenüber betrunken oder besonders aggressiv ist. Wenn ein Skillcheck fehlschlägt, fühle ich mich nicht um Inhalte betrogen – vielmehr schätze ich es in Rollenspielen, wenn nicht alles streng linear auf einem Pfad abläuft, denn dann könnte ich auch einfach einen Film schauen oder ein Buch lesen. Außerdem gibt es ja meist mehrere Wege zum Ziel!
Eure Entscheidungen haben immer wieder Auswirkungen. Zum Beispiel verlasst ihr das Startgebiet nach eher technologie- oder magiefreundlichen Entscheidungen auf einer von zwei Arten. Und das hat auch Auswirkungen auf die zu Beginn ausgeglichene Balance zwischen Magie und Technologie. Neigt die Welt mehr zur Technologie, profitiert ihr als Technokrat und umgekehrt.
Die optionalen Nebenquests bringen neben Erfahrung auch Belohnungen wie Geld und Items. Was genau, wisst ihr vorher nicht. Sie passen gut in die Spielwelt und lassen diese lebendiger wirken. Euer Begleiter hat zu euren Entscheidungen auch immer mal eine Meinung und findet sie gut oder auch nicht.
Im Journal könnt ihr euch jederzeit ausführlich über eure Quests informieren. Die Karte ist mit Questmarkern versehen. In Quests ertrunken bin ich bislang nicht, ich hatte einschließlich der Hauptquest maximal drei offen. Eure jeweils ausgewählte Hauptquest wird in der Minimap angezeigt. Auch in der Spielwelt seht ihr Marker. Das ist der Immersion ein bisschen abträglich, aber beschleunigt den Spielfluss. Und wenn ich ohne Marker spielen möchte, spiele ich einfach meine Partie Drova weiter. Per ALT-Taste lasst ihr euch Objekte zur Interaktion, auch mit Personen, anzeigen.
Die Dialoge sind teilweise vertont. Ich habe auf englisch gespielt und war mit den Sprechern sehr zufrieden. Zumindest in den Dialogen bleibt euer Held wie in Gothic stumm. Interessant finde ich den Einsatz eines Erzählers, der euch beispielsweise etwas zu Mimik und Gestik eures Gegenübers erzählt. Durch Entscheidungsoptionen in den Dialogen kann ich meinen Charakter auf verschiedene Arten ausspielen. Die Inszenierung erfolgt immer wieder auch durch Zwischensequenzen in Ingame-Grafik.
Kampfsystem
Das Kampfsystem ist rundenbasiert. Die Zugreihenfolge wird zum Kampfbeginn durch die Weisheit und gegebenenfalls Modifikatoren, zum Beispiel durch Ausrüstung, bestimmt und am oberen Bildschirmrand angezeigt. Gegner setzen aber auch mal aus, zum Beispiel wenn ihr sie mit einer Spezialattacke gestunned habt.
Jeder Charakter hat Bewegungspunkte zur Fortbewegung sowie Primär- und Sekundärpunkte. Primärpunkte dienen der Attacke, sei es ein Schuss, Schlag oder ein Zauber. Die Tooltips verraten die Auswirkungen. Manche Angriffe, also vor allem mächtige Spezialattacken, haben einen Cooldown. Trefft ihr einen Gegner oder werdet getroffen, verliert ihr nicht direkt Lebenspunkte, sondern erst einmal Rüstung. Der Wert hängt von eurer Konstitution ab und wird durch Ausrüstung erhöht. Das Besondere: Der Rüstungswert erholt sich zum Anfang einer neuen Runde. Friendly Fire habe ich bislang noch nicht erlebt, aber mit einem Burst Shot habe ich schon Gegner zusätzlich getroffen, auf die ich nicht gezielt hatte.
Euren Sekundärpunkt könnt ihr für Gegenstände aus eurem Quickslot, etwa einen Heiltrank, einsetzen. Er dient aber auch dazu, vorbeihuschende Gegner zu attackieren oder einen eingehenden Schlag zu blocken, was den Schaden reduziert. Letzteres hat aber einen Cooldown. Die Aufteilung in drei Punkte und die bereits jetzt vorhandenen taktischen Möglichkeiten gefallen mir gut. Gerade die Schamanin hat einige Besonderheiten in petto, etwa aus dem Boden kommende Hände, die Gegner schädigen und verlangsamen oder ein Totem, das als Köder dient, Feinde anlockt und euch so weiter aus der Distanz zaubern lässt.
Da ich die gute erste Stunde zweimal spielte, hatte ich einmal einen Rattenkampf ohne Begleiter, einmal mit Begleiter. Im Kampf ohne Begleiter war es eine Ratte, mit Begleiter waren es zwei. Eure Begleiter machen das Spiel also nicht per se einfacher, weil die Gegnerzahl zu skalieren scheint. In gewisser Weise wird es aber doch einfacher, da ihr zum Beispiel eine eher zerbrechliche Voodoo-Schamanin mit dem Giganten Mick kombinieren könnt. Auch wenn taktisches Vorgehen durchaus nötig ist, fielen mir die Kämpfe bisher leicht. Ich würde sogar sagen, tendenziell zu leicht. Das kann sich im Spielverlauf natürlich noch ändern. Verloren habe ich nur einen Boxkampf mit meiner Elfe, und das war keine große Überraschung. Nach einem Kampf sind eure Lebenspunkte wiederhergestellt.
Auch wenn New Arc Line eher storylastig ist, wünsche ich mir einen leicht anziehenden Schwierigkeitsgrad. Andererseits könnt ihr euch bedenkenlos in New Arc Line stürzen, selbst wenn taktische Kämpfe nicht so wirklich euer Ding sind. Und müsst nach meinem aktuellen Kenntnisstand nicht einmal den ebenfalls verfügbaren Storymodus aktivieren.
Sonstiges, Steam Deck, Early-Access-Status
Es gibt noch weitere Systeme, die ich bislang nur teils an der Oberfläche berühren konnte. Zum Beispiel könnt ihr nicht nur Ausrüstung wie Flammengranaten und Tesla-Handschuhe herstellen, sondern sogar Zaubersprüche. Die Balance in der Welt habe ich schon angesprochen. Wirkt ihr Zaubersprüche, die nicht unterhalb des Magielevels der Region liegen, erhaltet ihr Korruption. Die lässt sich zwar heilen, aber überschreitet ihr bestimmte Grenzwerte hat es spielmechanische Auswirkungen und die Heilung erfordert ein bisschen mehr als simple Medizin. Das dürfte gerade bei einem magielastigen Run zu einigen Abwägungen führen. Viele Informationen findet ihr übrigens auch im inkludierten Bestiarium.
Zumindest kurz habe ich New Arc Line auch auf dem Steam Deck ausprobiert, wozu ich C++ Runtimes für die Unreal Engine installieren musste, was problemlos klappte. Cloudsaves gab es in meiner Preview-Version nicht. Zunächst müsst ihr in den Optionen von Fullscreen auf Borderless umstellen, damit das Bild nicht verzerrt ist sondern hübsch den Bildschirm ausfüllt. Eine angepasste Gamepadsteuerung gibt es noch nicht. Die Schrift ist teilweise arg klein zu lesen. Technisch läuft New Arc Line aber sehr sauber. Ich würde daher derzeit davon abraten, New Arc Line im Handheldmodus zu spielen. Das wird sicher mit dem nahenden Konsolenrelease besser. Im Dock mit Maus und Tastatur müsste es aber nach meinem kleinen Ersteindruck gut funktionieren.
Den Early Access habe ich dem Spiel kaum angemerkt, mal abgesehen von den noch ausstehenden Inhalten. Mal wurde ein Text nur kurz eingeblendet und kein Dialog dazu gesprochen, einmal löste eine Aktion eine falsche Reaktion aus. Ganz vereinzelt gab es Tippfehler. Abstürze, Grafikfehler oder sonstige Bugs sind mir nicht aufgefallen. An Kleinigkeiten lässt sich sicher auch noch arbeiten. Zum Beispiel wäre eine Sortierfunktion fürs Inventar gut. Und als ich meinem Begleiter den Vortritt bei Hau den Lukas ließ, da er schlicht stärker ist, wurde die folgende Animation trotzdem von meiner Figur durchgeführt. Insgesamt ist es dennoch ein sehr runder und vielversprechender Early-Access-Start und ich hoffe sehr, dass New Arc Line das hohe Niveau bis zum Abspann halten können wird.
Fazit
New Arc Line hat mich zunächst fast schon etwas verstört mit seinem sehr deprimierenden Spielstart. In der Rückblende, also dem eigentlichen Spielstart, wird es dann gleich etwas lebensbejahender und der viktorianische Stil der Spielwelt zieht mich als UK-Fan sofort in seinen Bann und weckt zahlreiche Erinnerungen. Gleichzeitig wird auch klar, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Spätestens, wenn ihr mehr über die politischen Hintergründe erfahrt und es im Slum weitergeht. Das Worldbuilding und die Liebe zum Detail, etwa auch Werbetafeln, sind hervorragend.
Die Spielmechaniken vom Kampf bis zu den Skillchecks gefallen mir sehr gut. Für Quests gibt es verschiedene Lösungsmöglichkeiten oder auch Maßnahmen, die die Lösung erleichtern. Auch in Dialogen wirken sich euer Hintergrund und eure Skills aus. Letzteres ist wichtig, da New Arc Line eher story- und dialoglastig ist. Die Kämpfe machen Spaß, spielen aber in meinen insgesamt knapp neun Spielstunden eher eine Nebenrolle. Am Ende des derzeit verfügbaren Spielinhalts bin ich damit noch nicht. Ich ringe mit mir, weiterzuspielen. Einerseits möchte ich das unbedingt, da ich regelrecht in die ziemlich bugfreie Welt hineingezogen wurde, andererseits würde ich das Spiel auch gerne, gerade wegen der Storylastigkeit, komplett erleben.
Wegen des Wiederspielwerts aufgrund andererer Klassen und Rassen werde ich vermutlich noch bis zum aktuellen Ende spielen, dann aber erst wieder zum Release – geplant ist Ende 2025. Einen Artikel wird es auch geben. Wenn euch das Setting anspricht und ihr Lust auf ein storylastiges Taktik-RPG habt, solltet ihr New Arc Line unbedingt ausprobieren oder zumindest auf eure Wunschliste setzen. Hinterlasst gerne einen Kommentar, was ihr von dem Spiel haltet und ob ihr es vielleicht direkt angespielt habt.
Und was sagt Jürgen dazu?
Was für eine faszinierende Welt. Das war mein erster Gedanke, als mir die ersten Bilder und Beschreibungen zu New Ark Line vor Augen kamen. Diese wunderbare Mischung aus Magie und Steampunk. Die belebten Straßen, die gefährlich aussehenden Polizisten, der Verfall der Ordnung. Das alles musste einfach gut sein. Und nach zwei Stunden im Spiel kann ich sagen: Stimmt, aber…
Die ersten Minuten des Spiels erinnerten mich wohlig an Planescape: Torment, da ich auch hier ohne großes Hintergrundwissen eine seltsam bekannt-unbekannte Welt erkunde. Was auch immer meine Figur angestellt haben soll: Die Bevölkerung, der sie begegnet, ist nicht gut auf sie zu sprechen. Schon hier gibt es kleine Begegnungen, die mich berührt haben. Wie die mit dem Paar, das gemeinsam in den Tod springen möchte, weil die kürzlichen Ereignisse ihnen alles genommen haben. Ereignisse, an denen ich Schuld habe. Die Stimmung ist also schnell gesetzt. Am Ende dieser kurzen Erkundungssequenz kommt allerdings der erste Dämpfer: Ein äußerst langes Verhör, bei dem mich der Verdacht nicht loslässt, dass meine Antworten exakt null Auswirkungen auf den Dialog haben. Ein zweiter Durchgang bestätigt das.
Der nun folgende Sprung in der Welt und in der Spielhandlung sorgt für eine völlig andere Atmosphäre. Neben der Spannung zieht auch Humor in die Dialoge ein und ich erkunde beglückt die vergleichsweise kleinen Areale. Natürlich sind es hier erst einmal die kleinen Aufgaben, die auf mich warten. Sie werden jedoch schön präsentiert und halten meine Neugierde hoch. Mein erstes Partymitglied taucht auf, die ersten Kämpfe überstehe ich auch. Wobei ich mich dank eher rudimentärer Englischkenntnisse schwer mit all den Beschreibungen tue. Natürlich ist das Spiel noch Early Access und das Budget dürfte überschaubar sein, doch durch die teils ellenlangen Dialoge klicke ich mich auf Englisch irgendwann nur noch durch. Was schade ist, weil hier offensichtlich viel Mühe rein geflossen ist. Ich würde diese Welt so gerne noch weiter erkunden und werde es auch immer wieder häppchenweise tun. Wer aber jetzt schon richtig eintauchen möchte, sollte englische Texte mögen.
Spielstart als Diesel Engineer im Video
Spielstart als elfische Voodoo Schamanin im Video
Offenlegung: Wir haben zwei kostenlose Rezensionsexemplare dieses Produkts von keymailer.co erhalten. (Vampiro für seinen YouTube-Kanal, Jürgen für DKSN)
Viel Spaß beim Lesen und vielleicht auch Anschauen!
Das sieht doch ganz nach einem Spiel für Papas Sohn aus. Sehr hübsch! Nur der wortlose Held stört mich etwas. Vielen Dank für die ausführliche Vorstellung.
Oha, dein Sohn hat Geschmack 🙂 Ja, er macht zwar schon Geräusche, ist aber was Dialoge angeht nicht vertont. Ob sich da noch was tun könnte, weiß ich nicht.
Sehr gerne, danke für dein Feedback 🙂
Ich glaube, Jürgen meint den Sohn seines eigenen Papas. ^^
New Arc Line hab ich schon länger auf der Steam-Watchlist, grafisch und inhaltlich triggert mich das Ding total.
Korrekt. Ist mittlerweile auf meiner Festplatte und wartet auf bessere Zeiten. Ich würde gerne ein paar Stunden spielen und dann Vampiros Artikel um einen Meinungskasten ergänzen.
Super, dass du hier jetzt auch aktiv kommentierst, Q-Bert, freut mich sehr 😀
Mit Papas Sohn stand ich total auf dem Schlauch 😀 Freue mich schon sehr auf den MK!
Ja, Spiel ist super. Ich plane, es zum full release dann durchzuspielen.
Wenn er korrigieren kann, ist Q-Bert zur Stelle 😉
Ein Mann der Tat, cool, dass Q-Bert hier ist 🙂
Aber ich bin doch schon seit dem 1. Tag hier und schaue auch regelmäßig vorbei. Nur Kommentieren tue ich selten 🙂
Jetzt auch mit dem neuem Meinungskasten von Jürgen!