
Dieser Artikel ist Teil der DKSN-Halloween-Woche 2024.
Als ich 1994 endlich meinen ersten eigenen PC mit DOS und Windows 3.11 auf dem Schreibtisch stehen hatte, da dachte ich natürlich an alles Mögliche – nur nicht an die Hausaufgaben, für die das Ding ursprünglich mal verargumentiert worden.
Eine der großen Firmen dieser Zeit war Apogee, ein amerikanischer Verleger, der sich auf Shareware-Spiele konzentrierte. Shareware war ein Vertriebsmodell, bei dem die Levels eines Spiels in Episoden unterteilt wurden. Während die erste Episode kostenlos verteilt wurde, konnten weitere Episoden gegen Bezahlung auf Diskette bestellt werden. In Deutschland veröffentlichte vor allem die Firma CDV Software zudem alle Episoden eines Spiels auf CD-ROM, so dass einige Titel von Apogee sowie Epic (damals noch mit dem Zusatz Megagames) ganz normal im Laden gekauft werden konnten.
Neben Commander Keen, Duke Nukem 2, Bio Menace und Cosmo’s Cosmic Adventure gehörte Monster Bash schon immer zu meinen Lieblings-Plattformern aus dieser Zeit. Umso mehr freute ich mich, als 2021 ein Remaster erschien. Dabei wurde nicht das Originalspiel portiert, sondern die Levels in einer neuen Engine nachgebaut. Die Vorteile sind eine deutlich bessere Spielbarkeit, kräftigere Farben im Vergleich zum Original mit seinen EGA-Grafiken und vor allem eine höhere Framerate. Zusätzlich gibt es einen Leveleditor.

Die Prämisse ist schnell erklärt: Sämtliche Haustiere der Nachbarschaft wurden vom bösen Count Chuck entführt, der diese kleinen Vierbeiner zu Monster verwandeln will. Dagegen hat der Held des Spiels, der zehnjährige Johnny Dash, natürlich etwas. Bewaffnet mit einer Schleuder und unendlich vielen Steinen macht er sich auf den Weg über Friedhöfe, Gruften und zahlreichen Kerker um die Tiere zu befreien. Das ist dann auch das Ziel der sehr großen und verwinkelten Levels: Alle Tiere finden. Ansonsten öffnet sich der Ausgang eines Levels nicht.
Monster Bash ist dabei sogar ein eher langsames Spiel, was allerdings nicht an der Spielfigur liegt. Diese kann theoretisch einiges an Geschwindigkeit aufbauen und auch der Kampf mit der Schleuder ist sehr flott. Jedoch gibt es überall Fallen, die euch ausbremsen. Ihr müsst beispielsweise unter lebensbedrohliche Speere kriechen, euch in überflutete Gebiete über Wasser halten oder auch einige kleine physikbasierte Rätsel lösen. So gibt es einige große Felsen, die verschoben werden können. Und auch die verschleuderten Steine werden für Rätsel genutzt. Sie können von den Wänden abprallen und so in sonst unzugängliche Bereiche gelangen. Neu in dieser Version sind kleine Tipps, die euch die Lösung der Rätsel und Aufgaben etwas erleichtern.






Im Vergleich zum DOS-Original gibt es noch weitere Vereinfachungen. So habt ihr hier unbegrenzt Leben und ich bilde mir auch ein, dass es zahlreichere Checkpoints gibt. Zudem lässt sich jederzeit ein Kompass zuschalten, der euch die Richtung für den nächsten Käfig zeigt und vor der Auswahl eines Levels habt ihr die Wahl zwischen vier verschiedene Schwierigkeitsstufen.
Nach Crystal Caves HD und Secret Agent HD ist Monster Bash HD ein weiteres liebevolles Remaster, das die Modernisierung an den richtigen Stellen vornimmt und ansonsten vieles originalgetreu belässt. Schade nur, dass sich diese Remaster wohl nicht sonderlich gut verkauft haben, um die Produktion weiterer Remaster alter Apogee-Klassiker zu rechtfertigen. Insbesondere Cosmo’s Cosmic Adventure hätte von solch einem Remaster mehr als profitiert.
Da ich kein großer Fan von Plattformern bin, sagte mir das Spiel gar nichts. Von den genannten habe ich auch nur Commander Keen gespielt. Danke für die Horizonterweiterung! 🙂
Da spritzt das Blut! 😀
Ich kannte das Game von einem alten Jontron Halloween Video und ich wage mich zu erinnern, daß es die DOS Version war, die sich etwas schwerfällig anfühlte beim Zuschauen. Mir ist auch nicht mal zu Ohren gekommen, daß es hierzu ein Remaster gibt 😀
Aber ein schöner Einblick, wieder in das Spiel 🙂