Mein Animal-Crossing-Tagebuch #2

Der Herbst hat Moon Coast neue Farben verliehen und die sommerlichen Temperaturen sind bloß noch eine ferne Erinnerung, aber das Inselleben bringt weiterhin Freude, Abwechslung und Gemeinschaftsgefühl in den Alltag ein. Ich möchte euch heute erzählen, welche Neuerungen und Ereignisse sich in den Monaten September und Oktober ergeben haben.

Das Insektikus-Turnier 

Animal Crossing: New Horizons wartet mit regelmäßigen Turnieren auf, welche stets an den Wochenenden stattfinden. So wird der Angelwettstreit beispielsweise unter der Leitung des Bibers Lomeus ausgetragen. Um aber ganz ehrlich zu sein: Ich mag den Angelsport einfach nicht und empfinde ihn sogar als frustrierend, zumal ich hierfür kein gutes Händchen habe. Die Fische sind häufig zu träge oder gewitzt, um im richtigen Moment anzubeißen. Hinzu kommt, dass ich Lomeus nicht leiden kann. Sein geradezu taktlos-cooles Gebaren geht mir schon arg auf den Keks. Ganz anders verhält es sich mit dem Insektikus-Turnier, das zuletzt im September stattfand und mir abermals große Freude bereitete. Jener Wettbewerb wird stets von Carlson veranstaltet, dem ich mich sehr vertraut fühle.

Carlson ist ein knallrotes Chamäleon im Punk-Outfit, das Moon Coast gerne zum Ankauf von Insekten aller Art besucht, ebenso wie Lomeus an manchen Werktagen mit Fischen verfährt, von mir jedoch weitestgehend ignoriert wird. Und nein, Carlson und Lomeus finden sich niemals am selben Tag auf der Insel ein. Wie dem auch sei: Carlson ist nicht bloß ein Rebell, wie bereits sein Kleidungsstil verrät, sondern zudem ein höchst sympathischer Zeitgenosse. Und wenn uns eine Sache ganz sicher verbindet, dann ist es unsere gemeinsame Liebe zu Spinnen und Schmetterlingen. Vermutlich sind wir somit schon zu einem Viertel seelenverwandt. Daher ist Carlson auf meiner Insel jederzeit willkommen.

Kehren wir aber zum Turnier zurück: Zwischen 9 und 18 Uhr durfte ich – gegen je eine Teilnahmegebühr von 500 Sternis – beliebig viele Wettbewerbsrunden absolvieren. Innerhalb von drei Minuten, die von Carlson mit der Stoppuhr festgehalten wurden, musste ich mit meinem Kescher möglichst viele Schmetterlinge, Libellen, Käfer und sonstige Kleinstlebewesen einfangen. In guten Runden lag meine Rekordzahl etwa zwischen 13 und 15 Insekten.

Auf diese Weise sammelte ich Punkte, die ich auf dem Festplatz gegen tolle Preise eintauschen konnte. Dabei handelte es sich meist um Einrichtungsgegenstände oder Kleidungsstücke, die dem Insektenthema entsprachen. Bei einem früheren Turnier gewann ich etwa einen äußerst niedlichen Schmetterlingsrucksack, mit dem ich seither oft feengleich die Szenerie durchstreife. Um mein Sterni-Konto während des Turniers wieder auszugleichen, konnte ich die gesammelten Insekten wiederum an Carlson verkaufen. An solchen Tagen befindet sich natürlich die gesamte Inselgemeinschaft in Wettbewerbsstimmung, und alle schleichen bereits mit ihren Keschern durch die Gegend.

Topsys Strandgastronomie

Zusätzlich zur Werkbank, an welcher ich seit jeher eigenhändig Gegenstände aus Holz, Stein, Erz und zahlreichen anderen Materialien herstellen kann, darf inzwischen auch die Kochstelle praktisch genutzt werden. Dieses Feature wurde erst ab einem gewissen Spielfortschritt freigeschaltet.

Als Pendant zu den Bastelanleitungen, die häufig via Flaschenpost am Strand angespült oder innerhalb der Nachbarschaft ausgetauscht werden, sammeln sich nun vermehrt Rezepte an, die daraufhin in meinem NookPhone eingespeichert bleiben. 

Ob herzhafte Mahlzeiten oder süße Desserts: Dem Geschmack sind keine Grenzen gesetzt. Um jedoch die nötigen Zutaten zu erhalten, müssen diese zunächst einmal angepflanzt werden. Inzwischen habe ich zahlreiche Beete angelegt. Weizen und Zuckerrohr gedeihen auf Moon Coast ebenso wie Kartoffeln, Tomaten, Karotten und Kürbisse. Neben schlichten und exotischen Mahlzeiten lassen sich auf dieser Grundlage diverse Suppen, Bio-Brot oder verschiedene Smoothies zubereiten. Es lohnt sich also auch, hin und wieder an den Obstbäumen zu rütteln. Wer sich nicht vegetarisch ernährt, kann sogar tolle Fischgerichte zaubern. Leider muss hierfür zunächst eine Weile geangelt werden, um beispielsweise einen Seebarsch an Land zu ziehen.

Eine herrlich rustikale Kochstelle, samt Steinofen und Herdplatte, findet sich am Strand nahe des Flughafens. Dort hatte ich schon einige Monate zuvor den Grundstein für eine Inselgastronomie im Freien gelegt, die nun tatsächlich ihre Einweihung feiern kann. Gut, die eigentliche Party muss zunächst noch organisiert werden, doch zumindest kann ich an diesem stillen Fleckchen jetzt bei höchst maritimer Atmosphäre der Kochkunst oder der Gestaltung von Süßwaren frönen. Mit den nötigen Zutaten im Inventar lässt sich binnen einer Minute so manche Köstlichkeit kreieren. Fertige Gerichte können wahlweise selbst verspeist, lieben Freund*innen angeboten, im privaten Lager verstaut oder zur Verschönerung der Inselumgebung verwendet werden.

Jahrmarkt, Kinosaal und Röhrensystem

Moon Coast entwickelt sich stetig weiter und wächst über sich hinaus. Meine Bemühungen schienen in jeglicher Hinsicht Früchte zu tragen, denn laut Sekretärin Melinda haben wir jüngst unsere Fünf-Sterne-Bewertung erhalten – die höchste Auszeichnung, die uns verliehen werden kann. Und damit haben wir offiziell alles erreicht: Tiere von nah und fern lieben unser bezauberndes Inselparadies. Dennoch bin ich weiterhin bestrebt, dessen äußeres Erscheinungsbild interessanter zu gestalten und den Erlebnisfaktor zu erhöhen.

So habe ich oberhalb der Insel einen kleinen Freizeitpark errichtet, der besonders bei Mondlicht einen romantisch-festlichen Flair entfacht. Und ja, tatsächlich prangt ein künstlicher Mond, quasi eigenhändig aus Sternenstaub geschmiedet, unmittelbar hinter der Eingangspforte. Die größeren Fahrgeschäfte habe ich via Nook-Versand nach Moon Coast bestellt. Verschiedene Artikel aus dem Kirmes-Sortiment, wie etwa das Pferdekarussell, das Riesenrad oder die Lokomotive, ließen sich durch eine entsprechend hohe Anzahl fleißig gesammelter Nook-Meilen finanzieren. Zudem konnte ich in der Kommune auf Harveys Insel, welche via Dodo-Airlines erreichbar ist, farbliche Anpassungen der Fahrgeschäfte bei Alpaka Björn in Auftrag geben.

(Gewiss werde ich in künftigen Tagebucheinträgen näheres über Björn und andere Tiere aus der Kommune berichten, doch aktuell würde dies wohl den Rahmen sprengen.)

Als begeisterte Cineastin wollte ich mein Eigenheim zudem um einen eigenen Kinosaal in der oberen Etage erweitern. Dieser konnte nun endlich vollendet werden, nachdem sich die Suche nach geeignetem Mobiliar mitunter als schwierig erwies. Besonders die Bühnentapete aus dem Laden der Teppichhändlerin Aziza sollte dem Raum den letzten Schliff verleihen. Da Azizas Sortiment allerdings wöchentlich wechselt und stets nur eine kleine Auswahl an Böden, Tapeten und Teppichen bietet, habe ich wohl mindestens einen Monat darauf gewartet, bis ich eine solche Kulisse mit festlich roten Samtvorhängen in der Kommune erwerben konnte. Ich hatte aber längst von der Existenz besagter Tapete gewusst, weil ich gelegentlich im ACNH-Wiki stöbere. Meine älteste Inselfreundin Bella durfte schließlich der Einweihung des Kinosaals beiwohnen. An jenem Abend klopfte sie ohnehin an meine Tür, um mir einen Überraschungsbesuch abzustatten. Bestimmt waren in der Nachbarschaft von Moon Coast schon Gerüchte rund um einen geheimen Kinosaal in der „Villa Topsy“ entstanden… und Bella ist einfach verdammt neugierig.

Jüngst habe ich eine interessante Methode entwickelt, um längere Laufwege rund um die Insel künftig abkürzen zu können. Wer also Moon Coast besucht und eines dieser grünen Rohre bemerkt, die an verschiedenen Positionen quasi aus dem Boden sprießen, dürfte wohl unser geheimes Transportsystem entdeckt haben. Sofern ihr mit Game Boys oder Super-Nintendo-Entertainment-Systemen aufgewachsen seid, werdet ihr vermutlich etwas mit diesen Objekten assoziieren. Richtig, es handelt sich hierbei um einen Merchandise-Artikel aus der Super-Mario-Collection, der jedoch einen technischen Nutzen erfüllt und nicht bloß dekorativen Zwecken dient. Die grünen Rohrstücke sind somit in der entsprechenden Rubrik des Online-Shopping-Terminals der Firma Nook Inc. zu erwerben. Springe ich nun also durch eines dieser Rohre hindurch, kann ich dem Tunnelsystem an anderer Stelle wieder entschlüpfen. Da mittlerweile fünf Rohre quer über die Insel verteilt sind, geschieht dies nun nach Zufallsprinzip, sodass ich nie genau weiß, an welchem Ende des Transportsystems ich mich wiederfinden werde. Ein großer Spaß!

Süßes oder Saures!

Im Oktober war ich in erster Linie damit beschäftigt, Moon Coast auf Halloween vorzubereiten und für ein schauriges Ambiente zu sorgen. Im Nook-Shop konnte ich zu diesem Zweck täglich neue Grusel-Deko erwerben. Ebenso stellte ich mir mein Hexenkostüm zusammen. Letztlich ließ das Sortiment der Schneiderei zur Zeit der Zombies, Geister und Dämonen aber etwas zu wünschen übrig. Eine allzu große Auswahl an schaurigen Outfits wurde mir jedenfalls nicht geboten. Meist beschränkte sich das Angebot auf einfache Accessoires wie beispielsweise Teufelshörnchen. Glücklicherweise fühlte ich mich in Gestalt einer Hexe wohl und wahrhaftig, denn eine würdige Alternative wäre mir nicht vergönnt gewesen.

Darüber hinaus konnte ich mich bis zum Monatsende bereits mit Süßigkeiten eindecken, was ich zu meinem Pech jedoch versäumt hatte. Am 31.10. traf ich nämlich, inmitten der abendlichen Festlichkeiten, auf einen Geist namens Jakob, der sich auch als Prinz von Halloween präsentierte. Als Kopf trug jener unheimliche Besucher eine Kürbislaterne, womit er äußerlich wohl einer wandelnden Vogelscheuche ähnelte, die mit ihren unheilvoll glühenden Augen die Dunkelheit durchdrang. Da mein Inventar zum besagten Zeitpunkt nicht mit Süßem gefüllt war, musste mir bei dieser Begegnung nun zwangsläufig Saures widerfahren.

Jener fiese Streich, der darin bestand, mich zumindest äußerlich in eine Zombie-Lady zu verwandeln, konnte ebenso von den Tieren aus meiner Nachbarschaft ausgeübt werden. Glücklicherweise blieb dies ein rein kosmetisches Problem, das mit der nötigen Make-up-Expertise rasch zu beheben war. Ich musste also bloß den nächsten Spiegel nutzen, um meinen natürlichen Teint wiederherzustellen. Gelegentlich wurde mir aber aus Mitleid ein Bonbon oder ein Lolli zugesteckt, damit ich auf weitere Überfälle vorbereitet war. „Süßes oder Saures“ blieb nämlich der Leitspruch jenes Abends, sodass selbst meine überaus wohlerzogenen Inselfreundinnen Lilly und Kleo mit höchstem Vergnügen ihre Krallen zeigten.

Zudem ernannte mich Jakob schließlich zu seiner neuen Assistentin, was mir einige Vorteile einbrachte. Sobald ich ihm bestimmte Süßigkeiten besorgte, wurde ich im Gegenzug großzügig entlohnt. So gelangte ich etwa in den Besitz einer traumhaft schönen Kürbiskutsche, die wohl einem Disney-Märchen entsprungen schien. In Nähe des Museums kann sie nun ganzjährig bewundert werden.

Ein kleiner Cliffhanger?

Das Abenteuer Moon Coast hat seit dem Tag unserer Ankunft nicht seinen Reiz verloren. Und die Zukunft dieser friedlichen wie verträumten Insel liegt auch weiterhin allein in meinen Händen. Ihr könnt mir gerne glauben, dass ich mir dieser großen Verantwortung stets bewusst bleiben werde. Deshalb bin ich kürzlich abermals zu einsamen Inselparadiesen aufgebrochen, um mich dort ein wenig umzusehen… die Wunder der Natur zu bestaunen… Inspiration zu finden… und womöglich sogar mehr als das.

Plötzlich regt sich das Wort „Koala“ in meinem Gedächtnis. Sehr seltsam! Aber habt keine Sorge: Sobald es mir wieder eingefallen ist, werde ich euch gewiss darüber berichten.
 
– Eure Inselsprecherin Topsy

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Über fireorange

Animal-Crossing-Fangirl mit weit zurückreichender Adventure-Vergangenheit. Hat "cozy" schon bevorzugt, bevor es zum Videospielgenre wurde. Zudem langjährige Bibliothekarin und Indie-Autorin, nebenbei Redakteurin bei Adventure-Treff und Gastschreiberin bei DKSN.

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4 Comments on “Mein Animal-Crossing-Tagebuch #2”

  1. Vielen Dank für diesen tollen Einblick. Pseudo-cool daher redende Charaktere kann ich in keinem Spiel leiden, bei Animal Crossing ist es allerdings noch viel weniger am Platze als anderswo. Der Freizeitpark sieht klasse aus – und den Kinosaal hätte ich gerne in echt im Haus. Lässt sich da was machen? Das mit den Mario-Rohren sieht ja witzig aus, aber nervt es nicht irgendwann, sich durch fünf Orte durchprobieren zu müssen?

    1. Danke dir! 🙂

      Nun ja, notfalls kann ich später auch wieder ein paar Rohre abbauen. Allerdings geht die „Teleportation“ ziemlich flink vonstatten und bisher war das gewünschte Insel-Eckchen auch immer schnell erreicht. Ob sich ein Kinosaal bei dir zuhause realisieren lässt, musst du allerdings mit deinem*deiner persönlichen Raumaustatter*in besprechen. Ich freu mich jedenfalls schon auf meinen nächsten und finalen Raum in der ACNH-Villa. Hab bisher noch kein Raumkonzept entwickelt, aber ich muss sowieso erstmal noch den Kredit für das fünfte Zimmer abbezahlen.

    1. Falls du dich jetzt auf den letzten Screenshot beziehst: Da trage ich einen „Hut“ mit Katzenohren. Flora trägt den auch manchmal, das sieht immer sehr witzig aus. 😀 Mischka hat sich aber bisher nicht beschwert, dass wir sie quasi „kopiert“ haben. (Hm, nun bekommt der Begriff „Copycat“ nochmal eine ganz neue Bedeutung.)

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