Mein Animal-Crossing-Tagebuch #1

Seitdem ich Animal Crossing: New Horizons (kurz ACNH) auf meiner Switch Lite installiert hatte und mich erstmals in solch entlegenen Gefilden wiederfand, ist EINIGES geschehen. Dies möchte ich zunächst einmal grob zusammenfassen. 

Im März des Jahres 2024 ließ ich mich gemeinsam mit Hündin Bella und Pinguin Roland via Dodo Airlines zu einer bislang einsamen Insel befördern. Die drei Mitarbeiter der Nook Inc. Company umsorgten und unterstützten uns von Beginn an wohlwollend. Am Abend jenes historischen ersten Tages wurde ich schließlich – selbstverständlich einstimmig – zur Inselsprecherin ernannt, und durfte unserer neuen Heimat einen Namen verleihen. Dies war die Geburtsstunde von Moon Coast. 

Eine Gemeinschaft entsteht 

Begonnen hatte alles mit einem Zelt und einem Schlafsack. Durch den Handel mit Sternis, der hiesigen Währung, konnte ich Tom Nook nach einer Weile jedoch mit der Errichtung meines eigenen Wohnhauses beauftragen. In zweiter Generation durften drei weitere Tiere freie Neubauten auf Moon Coast beziehen, nämlich Krake Ottokar, Äffin Dorothea und Flamingodame Flora.

Hierzu eine Randbemerkung: Das ACNH-Wiki behauptet, dass Flora der Straußenfamilie angehört. Aufgrund ihrer eindeutigen Gefiederfarbe und ihres extravaganten Charakters habe ich sie aber stets als Flamingo wahrgenommen, sodass ich sie weiterhin als solchen bezeichnen werde. 

Flora ist ein lebenslustiges Partygirl, das sich ebenso als Influencerin versteht. Wir haben also gewisse Gemeinsamkeiten und unsere Verhaltensweisen ähneln sich deutlich. Im Kontrast zum Wesen des Flamingomädchens steht die eher vernünftige wie bodenständige Dorothea, die äußerst belesen ist. Bella hingegen besitzt die Persönlichkeit einer fürsorglichen und zugleich vorlauten großen Schwester. Heute sind Bella, Flora und Dorothea zweifelsohne meine besten Inselfreundinnen. Und was lässt sich über Ottokar berichten? Nun, er zeugt von einer überaus kindlichen Natur und hat gewiss schon einige Muttergefühle in mir geweckt. Der kleine blaue Krake liebt Süßigkeiten und einen geruhsamen Schlaf. Roland, der sportliche Pinguin, nahm im April Abschied von Moon Coast und brach zu neuen Horizonten auf. 

Weiterhin begegnete ich auf Erlebnisreisen ganz liebenswerten Geschöpfen, die ich zum Umzug nach Moon Coast motivieren konnte. In Strandnähe wurde zudem ein Campingplatz eingerichtet, der seither Tiere aus aller Welt in unser kleines Reich einlädt. Dort lernte ich auch Mischka kennen. Zunächst waren große Überredungskünste erforderlich, um die knuffige Partymieze für unsere Gemeinschaft zu gewinnen. Heute ist sie jedoch sehr glücklich darüber, in unserer bunten Mitte zu weilen. Ihr folgte schließlich Tigerin Lilly, eine überaus stilvolle Erscheinung, die sich durch besondere Höflichkeit und elegante Wortwahl auszeichnet. Zuletzt sind Känguru-Mutter Carola (natürlich samt Kind), Eichhörnchen Felix und Katze Kleo nach Moon Coast gezogen. An dieser Stelle möchte ich nochmal erklären, dass sich die zahlreichen Tiere aus ACNH stets in bestimmte Charaktergruppen einordnen lassen. So weisen Flora und Mischka etwa ähnliche Interessen auf und unterscheiden sich in ihrer Sprechweise kaum voneinander. Dasselbe gilt für die Paarungen Dorothea und Carola, Lilly und Kleo sowie Felix und Ottokar. Lediglich Bella ist bislang ein hundertprozentiges Unikat geblieben. 

Vom unscheinbaren Inselchen zum Sehnsuchtsort

Moon Coast ist im vergangenen Sommer jedenfalls ganz wunderbar gediehen. So verfügt das kleine Inselreich nunmehr über ein eigenes Museum, das mit einer Vielzahl an lebenden Insekten und Meerestieren aufwartet. Ebenso sind dort Fossilien und Dinosaurierskelette ausgestellt – ein bedeutsamer Fundus, der ohne meinen unermüdlichen Einsatz wohl kaum zustande gekommen wäre. So grub ich im Laufe der Zeit unzählige Fossilien aus, um sie Museumsdirektor Eugen anzuvertrauen. Ich angelte Fische und rannte Insekten aller Art mit dem Kescher hinterher. Und beim Tauchsport konnte ich stets geheimnisvolle Lebensformen einfangen, die sich unter der Meeresoberfläche verbargen. Exemplare einer Gattung, die sich bislang nicht in Eugens Sammlung befinden, übergebe ich weiterhin in seine Obhut.

Das trägt nicht bloß dazu bei, das Naturerlebnis innerhalb jener imposanten Hallen zu verbessern, sondern erfreut auch die immerzu höfliche Museumseule. Insekten allerdings nimmt Eugen eher widerwillig entgegen, vielmehr fühlt er sich von derartigen Museumsspenden leicht gedemütigt. Doch der Wert für die Wissenschaft überwiegt die Phobie eines Einzelnen, insofern darf ich ihm alles aushändigen, das sich als museumstauglich erweist. Die paläontologische Sammlung konnte ich mittlerweile sogar vervollständigen. Oh, und habe ich bereits erwähnt, wie sehr ich den Schmetterlingsgarten des Museums liebe? 

Tom Nooks Lehrlinge Nepp und Schlepp (laut ACNH-Wiki Waschbären oder japanische Marderhunde) bieten uns im Nook-Shop ein täglich variierendes Angebot an Möbeln oder Gebrauchswaren aller Art. Außerdem kann ich ihnen sämtliche Items verkaufen, die ich zuletzt eingesammelt, gekauft oder als Geschenk erhalten habe, um leicht und schnell Sternis zu verdienen. In ACNH hat wirklich ALLES seinen festgesetzten Wert, sei dieser auch noch so gering. 

Die Schneiderei und Mode-Boutique von Tina und Sina setzt seit April neue Akzente, was trendige Klamotten betrifft. So konnten mich die Igelgeschwister fortan als Stammkundin betrachten. Es verhält sich fast wie in meinem anderen Leben: In der Umkleidekabine könnte ich sehr viel Zeit verbringen. Die schönsten Kleider und Röcke, hübsche Shirts und Hüte, elegante Schuhe… alles, was gefällt, wandert rasch in meinen Besitz, und meist wird mindestens einmal täglich das Outfit gewechselt, da mein Kleiderschrank längst eine wahre Schatztruhe für die Dame von Welt geworden ist.

Inzwischen hat zudem K.K., der berühmteste (und womöglich einzige) Musiker weit und breit, die Insel für sich entdeckt. Jeden Samstag verwandelt der gelassene Hund mit den großen Augenbrauen unseren Festplatz in eine Open-Air-Bühne. Mit Gitarre und gesanglichem Talent präsentiert er uns den einen oder anderen Song aus seinem umfassenden Repertoire. Sobald wir einem seiner Konzerte beiwohnen, flimmern wahrhaftig die Credits über das Switch-Display, wenngleich das Abenteuer Moon Coast niemals endet. 

In den vergangenen Monaten habe ich sehr viel Arbeit auf mich genommen, um die Infrastruktur von Moon Coast ansprechender zu gestalten und somit den Tourismus zu fördern. Es musste ein Dutzend Sternis gesammelt werden, um beispielsweise Treppen zu höheren Ebenen oder Brücken errichten zu lassen. Letztere waren mitunter erforderlich, um Meereszuflüsse überhaupt erst überwindbar zu machen, damit alle Bereiche der Insel bequem zu Fuß erreichbar wurden.

Darüber hinaus blüht auf Moon Coast schon manch schöne Blumengattung. An Bäumen wachsen Kirschen, Orangen, Birnen oder Äpfel, und auf fruchtbarem Boden wurden unter anderem Kartoffeln, Kürbisse, Karotten und Tomaten angepflanzt. Asphaltwege ermöglichen gemütliche Spaziergänge über die Insel, vorbei an verschiedenen Tummelplätzen, die zu Rast und Genuss einladen. Unweit des Festplatzes habe ich sogar eine Hochzeitswiese eingerichtet, die festlich geschmücktes Mobiliar der teuersten Sorte durch alle Jahreszeiten hindurch zur Schau stellt. (ACNH kennt glücklicherweise keinen Verschleiß.) Ob wohl irgendwann einmal ein Pärchen gemeinsam den Bund der Ehe eingehen möchte?

Läuft da nicht etwas zwischen Bella und Mischka? Vor einiger Zeit war Bella recht häufig in Mischkas Haus zugegen, und ich hatte den Eindruck, im Gesicht der Katze verliebte Blicke vernommen zu haben. Womöglich fantasiere ich aber bloß. 

Und so hat sich die einstmals unbewohnte Insel allmählich zum Sehnsuchtsort entwickelt, der Tiere aus allen Weltmeeren anzieht. Der Wohnplatz ist allerdings begrenzt, sodass ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur noch eine einzige Person in die Gemeinschaft aufnehmen darf. 

Topsys kleiner Palast

Als Inselsprecherin bin ich ja quasi die Queen of Moon Coast. Manchmal trage ich sogar ein Krönchen, um meinem Image gerecht zu werden. Es ist also kaum verwunderlich, dass sich mein Häuschen derweil zu einem kleinen Palast entwickelt hat. Nun ja, äußerlich wirkt es weiterhin wie ein gewöhnliches Wohnhaus, doch durch die Aufnahme und Tilgung verschiedener Kredite bei Tom Nook vermochte ich es um zusätzliche Räume zu erweitern.

Wer jetzt meinen kleinen Palast besucht, findet sich vielmehr in einem Erlebnisparadies wieder. Zwar verfüge ich über ein recht klassisches Wohnzimmer, mit dem im März alles begonnen hatte, doch die anderen Räume sind je auf ein bestimmtes Thema ausgerichtet. Ebenerdig befindet sich ein Spielzimmer (und zugleich Schlafzimmer), welches für potentielle Pyjama-Partys vorgesehen ist. Eine besondere Sensation stellt zudem mein Disco-Partyraum dar, der die perfekte Stimmung schafft und unweigerlich zum Tanzen anregt. Kürzlich widmete ich mich der Gestaltung meines Meereszimmers. Es beinhaltet einen plätschernden Ozeanboden, verschiedene Möbel im Nixen-Design sowie ein integriertes Badezimmer – wenngleich die Meerestiere in den Aquarien meine Privatsphäre stören könnten. Aber das ist durchaus in Ordnung… für eine Teilzeit-Nixe jedenfalls, die auch über entsprechende Kostüme verfügt. In anderen Zimmern sind weitere Haustiere untergebracht, nämlich ein Koi und eine flauschige Vogelspinne. 

Ich liebe einfach, wie prächtig sich mein Haus gewandelt hat, und arbeite aktuell schon an meinem nächsten Projekt: Im Obergeschoss soll ein klassischer Kinosaal entstehen, selbstverständlich mit Programmkino-Niveau. 

Drei Mädels und eine Piñata

Bevor ich für heute zum Ende komme, möchte ich von meinem Geburtstag berichten, welcher im August stattfand. Natürlich wollte ich unbedingt erfahren, wie Animal Crossing dieses besondere Datum zelebrieren würde. Außerdem habe ich inzwischen so dermaßen viel für diese Insel getan, dass ich mir eine Party zu meinen Ehren nun wahrlich verdient hatte. So empfing mich Dorothea an meiner Eingangspforte und geleitete mich zu ihrem eigenen Haus. Wie sich daraufhin zeigte, hatte sie ihr Wohnzimmer zum Zwecke einer Überraschungsparty komplett umdekoriert.

Tatsächlich waren es meine drei besten Freundinnen, die besagte Feierlichkeit organisiert hatten und gemeinsam zugegen waren, nämlich Bella, Flora und Dorothea. Es war ein großer Spaß. Ich durfte die Kerzen auf der Geburtstagstorte auspusten, und anschließend auf eine sternförmige Piñata einprügeln. Meine Inselfreundinnen feuerten mich nebenbei lautstark an, meinen Aggressionen freien Lauf zu lassen. SO habe ich Animal Crossing bisher tatsächlich noch nicht erlebt. Umso witziger erschien mir die Situation. Letztlich war das Ding zerstört und leckere Cupcakes lagen mir zu Füßen. Diese konnte ich später innerhalb der Inselgemeinschaft verteilen, wobei die jeweiligen Tiere mir im Gegenzug je ein Geburtstagsgeschenk überreichten. Es war wirklich ein herausragender Abend. In den vorherigen Monaten hatten wir bereits die Geburtstage von Bella und Mischka gefeiert, doch der Queen of Moon Coast wurde ein wesentlich größeres Programm geboten.

Ein neuer Monat birgt in ACNH meist diverse Überraschungen, mitunter werden wiederkehrende Events angekündigt. So wurde etwa an jedem Sonntagabend im August ein imposantes Feuerwerk veranstaltet. Die grellbunten Lichter am Firmament harmonierten wunderbar mit der sommerlichen Inselidylle, die es bald zu verabschieden galt. Inzwischen ist auf Moon Coast nämlich der Herbst eingekehrt. Dieser zeigt sich bisher aber nur von seiner schönsten Seite. 

Dies war mein erster Tagebucheintrag, der euch hoffentlich erste positive Eindrücke aus meinem abenteuerlichen Inselalltag vermitteln konnte. Natürlich sind die Dimensionen der Spielwelt, die Vielfalt an (oft saisonalen) Ereignissen und die Handlungsmöglichkeiten noch wesentlich umfangreicher, als ich es in diesem Text beschreiben konnte. Eigentlich habe ich bisher bloß an der Oberfläche gekratzt. In naher Zukunft werde ich euch allerdings weitere Details aus dem Leben im Paradies enthüllen. 
 
– Eure Inselsprecherin Topsy

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Über fireorange

Animal-Crossing-Fangirl mit weit zurückreichender Adventure-Vergangenheit. Hat "cozy" schon bevorzugt, bevor es zum Videospielgenre wurde. Zudem langjährige Bibliothekarin und Indie-Autorin, nebenbei Redakteurin bei Adventure-Treff und Gastschreiberin bei DKSN.

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8 Comments on “Mein Animal-Crossing-Tagebuch #1”

  1. Ach ACNH! Welch Wonne! Inzwischen habe ich aber auch mehr als 3 Jahre nicht mehr meine Insel besucht und sogar ihren Namen vergessen. 😮

    Wie kommt es, dass du jetzt erst auf die Insel gezogen bist?

    1. Uuuuh, deine Insel muss ja inzwischen komplett verwahrlost sein. 😮 Ich hoffe, du wirst sie eines Tages nochmal retten können.

      Nun ja, irgendwann muss man ja anfangen bzw. angefangen haben. In meinem Fall liegt es eben auch daran, dass meine Switch Lite erst knapp zwei Jahre alt ist. Über den Kauf von ACNH hatte ich schon eine Weile nachgedacht, aber auch befürchtet, dass dieses Spiel doch ein bisschen zu viel Zeit fressen könnte. 😀 Nach mehrmaliger Empfehlung einer Freundin habe ich aber glücklicherweise nachgegeben. 🙂

  2. Awww, das hört sich soo süß an! 😍 Und alles sieht auch noch so zuckersüß aus.
    Ich kenne Animal Crossing überhaupt gar nicht, deswegen war das ein toller, erster Einblick. Danke dafür.
    Übrigens liebe ich Flamingos. 🦩 Und deinen tollen Kleiderschrank! Und das Meereszimmer! 🌊🐟
    Freue mich sehr auf weitere Episoden und Einblicke in das Spiel.
    ❤️

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