Inspector Schmidt – The Ebbing (Demo)

Schon vor einiger Zeit hatte ich in die Demo des kommenden Abenteuers Inspector Schmidt – The Ebbing reingeschaut. Doch nun wollte ich es genauer wissen und habe zusammen mit dem bayerischen Physikatsberichtersteller Schmidt seinen Urlaub auf einem schicken Schiff verbracht.

Moin!

Anfang 2023 erschien mit A Bavarian Tale – Totgeschwiegen das Erstlingswerk des Active Fungus Studios. Dort begleiten wir Valentin Schmidt, der im Jahre 1866 mit einem Routineauftrag aufs Land geschickt wird. Schnell dämmert ihm, dass hinter der heilen Dorffassade Intrigen versteckt werden, die jeder Staatskanzlei gut zu Gesicht stünden. Mehr über dieses Spiel findet ihr in meinem Artikel, der mittlerweile den leider geänderten Spielenamen Inspector Schmidt – A Bavarian Tale trägt. Ein Interview mit Jakob Braun, dem Producer des Spiels, findet ihr bei der Zankstelle.

The Ebbing setzt vier Jahre nach den Geschehnissen in Bayern ein: Schmidt befindet sich in Gesellschaft einiger Herrschaften im Speisesaal des Schiffs. Taktgeber des Gesprächs ist Kapitän Kroge, ein norddeutscher Seebär erster Kajüte. Er zieht unseren Physikatsberichtersteller nach allen Regeln der Kunst mit seiner bayerischen Herkunft auf und führt auf diese Weise in das Dialog-System des Spiels ein. Wie gehabt gibt es Stellen, an denen Schmidt unterschiedlich reagieren kann. Gelehrt-von-oben-herab, im Kasernen-Befehlston oder dummdreist-humorig. Jeder Gesprächspartner reagiert da anders. Während der Kapitän mit dem preußischen Ton klarkommt, mögen andere Personen so etwas überhaupt nicht.

Noch während Kroge mit seinen Kenntnissen und Erlebnissen prahlt, kippt er plötzlich von Stuhl. Der ebenfalls anwesende Arzt Dr. Kollweg ist ratlos und versucht, der Kapitän am Leben zu halten, während Schmidt Medikamente und Beweise anschleppt. Denn dass diese Tragödie nicht einfach das Ergebnis von zu viel Rum ist, ist klar. Doch wer hätte etwas davon, wenn Kroge sein Leben aushaucht? Geht es um Geld? Um Liebe? Um Anerkennung?

Ich lös den Fall auf jeden Fall

Spielerisch läuft hier alles wie schon im Vorgänger: Valentin Schmidt durchsucht das Schiff, findet Essen, Trinken und Beweismittel und befragt die Matrosen sowie Kirsten Van Groot – die einzige Passagierin, die mit sich reden lässt. Neben der erwähnten Multiple-Choice-Fragen gibt es auch Momente, in denen Schmidt eine rollenspiel-ähnliche Würfelprobe auf einen seiner Charakterwerte ablegen muss. Dieser Wert wiederum wird durch Schmidts Stufe und Mali oder Boni beeinflusst. Klingt kompliziert, ist es allerdings nicht. Scheitert eine solche Prüfung, lässt sie sich nicht wiederholen, während gewonnene Proben für gewöhnlich weitere Dialogoptionen oder Gegenstände freischalten.

Im Laufe der Zeit steigt Schmidts Erfahrungsstufe und damit seine Charakterwerte. Vom Vorgänger ausgehend schätze ich, dass sie im Laufe des Spiels allerdings nicht so weit steigen werden, dass die Würfelproben zum Selbstläufer werden. Vielleicht auch ganz gut so, denn meine größten Gefühlsausbrüche während der Demo hatte ich, als ein Beweisstück wegen der gescheiterten Probe für immer verloren war. Der Fall lässt sich zwar trotzdem lösen, aber so ein wenig zünftige Flucherei vor der Tastatur belebt den Geist.

Was bisher noch gar nicht aufgetaucht ist, sind die seltsam anmutenden Kämpfe aus Bavarian Tale. Das darf gerne so bleiben, allerdings weitet sich die Spielwelt nach dem Ende der Demo – wer weiß denn schon, in welche Streitigkeiten Schmidt dort noch gerät?

Landgang

Die Demo-Version schließt nach zwei bis drei Stunden Spielzeit mit der Lösung des Kroge-Falls. Hat Schmidt genügend Beweise gesammelt, kann er wie in einem guten alten Agatha-Christie-Krimi eine Zusammenkunft der ganzen Besatzung veranlassen. Falls nicht genügend Beweise vorhanden sind, geht das natürlich trotzdem. Einen oder mehrere Verdächtige kann er dennoch präsentieren. Wird schon stimmen…

Nach dieser aufregenden Szene endet die Demo abrupt und lässt mich mit dem Hunger auf Mehr zurück. Die technischen Schwierigkeiten, die den Vorgänger bei seinem Erscheinen quälten, traten hier nicht auf. Einzig die Sprachausgabe konnte ich bei meinem aktuellen Durchgang nicht ändern und blieb eisern bei „Bavarian English“. Die Alternative namens „Boarisch“ lies sich zwar auswählen, dennoch blieb es beim stark dialektisch eingefärbten Englisch. Das war bei meinem ersten Demo-Versuch noch anders und wird bestimmt beim nächsten wieder klappen. Beide Varianten sind sehr gelungen, wobei der norddeutsche Zungenschlag der deutschen Fassung einfach nicht meinem Naturell entspricht. Ich hoffe, dass Schmidt am Festland noch auf einen oder zwei Landsleute trifft. Schon allein, weil er eines Mordes bezichtigt wird. Als ob unserer wackerer Beamter zu solch einer Tat fähig wäre. Doch wie soll er es beweisen?

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Über Jürgen

Geschichts- und Musik-Liebhaber mit einer Schwäche für viel zu lange Computerspiele. Der Werdegang CPC - Pause - PC und Konsolen sorgt dafür, dass ich noch so viele schöne alten Perlen entdecken darf.

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2 Comments on “Inspector Schmidt – The Ebbing (Demo)”

  1. Bavarian Englisch aha 😀

    Ich dachte erstmal das Spiel sei ein FMV Ding eher. Wurde aber anhand des Artikels eines besseren belehrt. Ich schau mir mal Videos hierzu an und ob mich das eventuell anspricht 🙂

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