Dieser Artikel ist Teil der DKSN-Halloween-Woche 2025.
Letztes Jahr konnte ich euch in der DKSN-Halloween-Woche 2024 einige Horrorfilmempfehlungen aussprechen. Das möchte ich mit einem neuerlichen Artikel in der DKSN-Halloween-Woche 2025 gerne zu einer kleinen Tradition machen. In einem sehr anstrengenden (der Dengländer in mir nennt es passender „drainenden“) Jahr 2025 sank leider die verfügbare Zeit. Trotzdem saßen wir wieder einige Male gebannt im Keller vor der großen Leinwand, gerne auch mit Filmen aus der Stadtbücherei, und einmal sogar vor der ganz großen Leinwand im Kino.
Durch die überschaubare Zahl der Filme ist eine deutliche Selektion wie im letzten Jahr nicht möglich. Ob ich dennoch alle vorgestellten Filme empfehlen kann, erfahrt ihr ohne Filmexpertise und so spoilerfrei wie möglich in den nächsten Minuten. Unter den kurzen Texten sind die jeweiligen Trailer eingebunden.
Das Versteck
Teils als Horrorfilm klassifiziert, ist Das Versteck eigentlich ein Psychothriller. Der englische Titel John and the Hole ist deutlich treffender. Auch wenn der dreizehnjährige John, der mit seinen Eltern und seiner Schwester in einem noblen Haus mitten im Wald wohnt, in dem Loch etwas versteckt.

Im Prinzip ist Das Versteck eine Coming-Of-Age-Story, in der der vermeintliche Vorzeigesohn Grenzen überschreitet, um zu sich selbst zu finden. Spannend wird es vor allem, weil der Ausgang bis zuletzt völlig offen ist. Das Pacing ist anachronistisch-gemächlich.
Laut Wikipedia ist es eine Adaption einer Kurzgeschichte. Und sie zeigt, dass ein hohes Budget nicht nötig ist, um eine spannende Geschichte zu erzählen.
Talk To Me
Weiter geht es mit einer kleinen, australischen Produktion, die mit einem Budget von 4,5 Millionen US-Dollar satte 92 Millionen US-Dollar einspielte – eine nette Rendite. Und hier handelt es sich auch um einen richtigen Horrorfilm!
Gelangweilte australische Teenager treffen sich, um eine Hand zu schütteln. Angekettet an einen Stuhl ergreifen sie die Hand, fordern sie zum Gespräch auf und sehen plötzlich eine tote Person. Als wäre das nicht schockierend und aufregend genug, geht es mit „I let you in“ weiter, wodurch der Geist in den Körper einfährt und die Kontrolle übernimmt. Handykameras sind natürlich auch am Start und gestoppt wird die Séance, indem die Kerze wieder ausgepustet wird. Es ist ja klar, dass nicht alles gut geht. Erst recht, als dann auch noch der kleine Bruder einer der Protagonistinnen mitmachen möchte.

Wir konnten uns nicht erschließen, warum das reine Sprechen mit den Toten den Teenagern nicht ausreicht. Vermutlich will die Jugend einfach den bestmöglichen Kick. Und für die Zuschauer und Handyaufnahmen ist es natürlich viel besser, wenn die Person auch besessen wird.
Der Film ist spannend und hat eine Menge an schockigen, überraschenden und verstörenden Momenten. So soll es sein.
Silent Hill
Die Silent Hill-Reihe ist eine DER Videospielereihen im Horrorgenre und spielt in der namensgebenden, fiktiven Stadt. Trotz des westlichen Settings (wobei Silent Hill f zuletzt als erster Serienteil in Japan spielte) ist die Reihe durch und durch japanisch.
Die Adoptivtocher der getrennt lebenden Rose und Christopher schlafwandelt und zeigt dabei sogar Selbstmordtendenzen. Und irgendwie geht es in den Alpträumen um Silent Hill. Die Stadt war wegen Kohlebrands in der örtlichen Mine, der auch die ganze Stadt einnebelt, aufgegeben worden. Nach einem Autounfall ist die Tochter verschwunden und Rose ist plötzlich nicht mehr nur auf der Suche nach der Ursache der Probleme ihrer Tochter, sondern auch nach der Tochter selbst. Dabei begegnet ihr nicht nur Übernatürliches, sondern auch Absonderlich-Irdisches. Und irgendwie scheint es mehr als nur eine Dimension zu geben.

Einige Aspekte haben mir sehr gut gefallen, etwa die verlassenen Örtlichkeiten wie eine Schule oder der ein oder andere überraschende Moment. Insgesamt glaube ich, dass der Film das, in meinen Augen, etwas absurd-japanische ganz gut aufnimmt. Denn genau deshalb wurde ich mit den Spielen nie wirklich warm und das gilt auch für den Film, den ich nur als ganz gut guckbar einstufen kann. Den zweiten Film Silent Hill: Revelation werden wir uns aber sicher auch anschauen, schließlich habe ich die Spiel-Adaptionen im Doppelpack gekauft.
28 Days Later
Im Jahr 2002 erschien mit 28 Days Later einer meiner liebsten Horrorfilme, der gleichzeitig schnelle Zombies etablierte. Dieses Jahr habe ich ihn zum wiederholten Male geschaut, auch, um meine Filmpartnerin, die ihn noch nicht kannte, und mich auf den Kinobesuch von 28 Years Later vorzubereiten.

Die Menschheit wird vom Rage-Virus befallen, der über Körperflüssigkeiten übertragen wird. Nebenbei ist der Film eine Lektion an kriminelle Tierschützer, vielleicht doch gesetzestreu zu bleiben. Mit nur 8 Millionen USD schufen Danny Boyle und Alex Garland einen tollen Film. Der Name des Films rührt daher, dass der Fahrradkurier 28 Tage nach dem Ausbruch in einem Hospital in London in einer völlig veränderten Welt erwacht. Ich möchte gar nicht spoilern, wie sich der Überlebenskampf für Jim und andere Überlebende gestaltet, ihr solltet euch dieses Meisterwerk einfach anschauen. Ein Aspekt, weshalb mir der Film so gut gefällt, sind sicher auch die Drehorte in Großbritannien, die ich genau so oder in ähnlicher Form kenne. Der Soundtrack ist auch fantastisch. Da er im Trailer nicht so wirklich zur Geltung kommt, hört euch das Titelthema separat auf Youtube an. Lest den nächsten Kurzbeitrag erst, wenn ihr 28 Days Later geschaut habt!
28 Weeks Later
Sechs Monate nach dem Ausbruch der Apokalypse geht es in 28 Weeks Later weiter. Und natürlich war das jetzt auch der zigte Rewatch. Der Film ist jedoch von anderen Kreativen, nämlich Juan Carlos Fresnadillo, Rowan Joffé und E.L. Lavigne. Ein Teil der Bevölkerung Großbritanniens war evakuiert worden. Der Rest wurde zum Zombie. Und die sind mittlerweile mangels Fressnachschub verhungert. Die Wiederbesiedlung der Insel, genauer gesagt einer kleinen Enklave in London, kann starten.

Es gibt aber auch Rückblicke, so erfahrt ihr etwa, wie Donald Harris seine Frau Alice verloren habt. Donald ist jetzt beim Wiederaufbau eine Art Verwalter und kann seine Tochte und kleinen Sohn jetzt auch vom sicheren Festland zurückholen. Die beiden Kids sind auch die wichtigsten Protagonisten. Natürlich gibt es Ereignisse, die zu Problemen führen, und ihr erfahrt auch mehr über die vergangenen Geschehnisse. Toller Zombiefilm, mit Jeremy Renner ist auch ein cooler Typ als Scharfschütze der Delta Force an Bord, generell gute Schauspieler, packende Einzelschicksale und ein interessantes Ende. Das wird, Achtung Spoiler, 28 Jahre nach dem Ausbruch der Seuche allerdings nicht aufgegriffen.
28 Years Later
28 Days Later und 28 Weeks Later, vor allem ersterer, gehören zu meinen liebsten Horrorfilmen. Umso größer war meine Vorfreude auf 28 Years Later. Der Trailer machte Mut, sonst ließ ich mich nicht spoilern. Wir machten sogar eine Ausnahme und gingen ins Kino. Kinobesuche halte ich vom Kosten- und Zeitfaktor in Relation zum Heimkino nämlich mittlerweile für ziemliche Vergeudung meiner Ressourcen.
Nach einem kurzen Einstieg im Jahr 2002, als der Rage Virus auch die Highlands heimsucht, geht es 28 Jahre später weiter. Großbritannien ist Quarantänegebiet. Eine kleine Kommune hat sich auf Lindisfarne etabliert, die immer Mal Exkursionen aufs Festland (also die noch größere Insel) startet. Auch wenn der Film, wie schon der erste Serieneintrag, von Danny Boyle (Director) und Alex Garland (Screenwrite) stammt, ist er doch ganz anders – übrigens auch ganz anders, als es der Trailer erwarten lässt. Insofern bleiben sich die Kreativen vielleicht auch treu. Etablierten sie doch einst die „schnellen Zombies“, schaffen sie jetzt wieder etwas ganz Neues. Das möchte ich natürlich nicht spoilern. Im Kern ist 28 Years Later eine Coming-Of-Age-Geschichte mit sehr starken philosophischen Anleihen. Es geht um Sterblichkeit, neues Leben und eine Weiterentwicklung der Infizierten. Das Pacing ist insgesamt recht langsam und lässt genug Zeit zum Nachdenken. Klar, schnelle Momente und Schockmomente gibt es trotzdem.

Das Ende hat mir dann ehrlich gesagt ziemlich gut gefallen, das kann man aber auch sicher anders sehen. Klar war jedenfalls spätestens in der letzten Szene, dass 28 Years Later geradezu nach einem Nachfolger schreit. Und bei einer Minirecherche für diesen Artikel habe ich gesehen, dass 28 Years Later Part II: The Bone Temple als zweiter Teil einer Trilogie bereits am 16. Januar 2026 in die Kinos kommen soll. Über den Erfolg von 28 Years Later sagt das zwar nichts, da die Dreharbeiten schon im Oktober 2024 abgeschlossen waren, der finanzielle Erfolg war laut Wikipedia aber da. Es wird spannend sein, ob der zweite Teil der Trilogie ähnlich viele Zuschauer ins Kino locken kann wie der nach langer Durststrecke erschienene und sicher etwas kontroverse Auftakt. Ich glaube es ehrlich gesagt nicht. Zumindest mir gefallen die Vorgänger schon noch besser. Allerdings sehe ich großes Potential für eine spannende, gerne auch wieder etwas weniger philosophische, Geschichte im nächsten Teil.
Fazit
Die besten Horrorfilme, die ich dieses Jahr sah, waren zwei alte Bekannte: 28 Days Later und 28 Weeks Later. Dass ich da keine verklärte Geschichtskittung betreibe, bestätigt meine junge Filmpartnerin, die beide Filme ebenfalls klasse fand. Ein Überraschungshit, auf sehr spezielle Art, war Talk to Me. Die anderen Filme waren jeweils auf ihre ganz eigene Art gute Unterhaltung. Silent Hill hätte allerdings fast den etwas grimmiger schauenden Gorilla verpasst bekommen.
Falls ihr meinen kleinen Artikel letztes Jahr nicht gelesen habt, holt das nach. Und schaut vor allem Willy’s Wonderland und Deadstream. Die habe ich nach wie vor in höchst positiver Erinnerung. Und was schaut ihr so?

Silent Hill war vielleicht kein besonders guter Film, aber ich mochte ihn sehr.
Bei den „28“-Filmen fand ich Teil 1 gut, Teil 2 mies (im Ernst – du fandest die Schauspieler gut?!) und Teil 3 wieder gut. Werde auch den nächsten Teil ansehen.
Generell kann ich die letzten drei Filme, an denen Zach Cregger gearbeitet hat, sehr empfehlen:
Barbarian, Companion und Weapons – alles clevere Horrorfilme bzw. Thriller!
Weitere Empfehlungen aus 2025: Bring Her Back, The Gorge und The Long Walk.
Mit Abstrichen und nur aus Nostalgiegründen auch Final Destination: Bloodlines.
Habe bestimmt auch noch mehr in diesem Jahr gesehen, aber die fallen mir gerade nicht ein. 😉
Ich fand ihn ja zumindest auch noch gut genug für den positiven Gorilla 🙂 Ja, ich fand Teil 2 super, die Kinder haben imho sehr gut geschauspielert und Renner auch. Allerdings habe ich auch eine Schwäche für Charaktere wie den Sniper. Auch den Plot fand ich sehr gut und die Brutalität. Oder SPOILER SPOILER SPOILER die Art und Weise, wie (und warum) es zum neuerlichen Ausbruch kommt, war klasse. Auch der Typ im Hochhaus hat mir gefallen mit seinem Kind.
Vielen Dank für die Tips, da schaue ich mal rein, sagt mir alles noch nichts 🙂 Final Destination kenne ich glaube ich nur 1 und 2 (das Ende von Teil 1 mit dem Bus ist übrigens nur so, weil dieses Ende in Testscreens mit ABSTAND am besten ankam, das sollte eigentlich gar nicht das Ende sein 😀 Und ist jetzt vermutlich der Teil des Films, an den sich jeder am besten erinnert).
Offenbar fand ich alles das schlecht, was du an Teil 2 mochtest. Egal 😀
Bei allen von mir empfohlenen Filmen ist es am besten, im Vorfeld möglichst wenig darüber zu wissen. Mit Ausnahme von Final Destination vielleicht, da gibt es nicht viel zu spoilern 😉
Das ist dann echt so, finde ich sehr spannend 😀
Danke, guter Tipp, ich gucke eh lieber blind (auch ohne Trailer). Ich schaue mal, was die Stadtbücherei zu bieten hat 🙂
Silent Hill war ein toller Film. Zumindest in meinen Dunstkreisen wird er recht nah an der Spielereihe verortet, was nicht jeder Spieleverfilmung gelingt. Teil zwei ist auch recht gut gemacht. Beide sind recht düster und atmosphärisch, aber das CGI zum Schluss des ersten Teils ist recht schlecht gealtert.
Bei mir gibt’s kein Halloween, ich schaue Horrorfilme einfach so… 😉
Hier meine Einfälle:
– X von Ti West, wunderbar klassischer Slasher,
– Pearl – Teil 2 der Trilogie – empfehle ich auch, der ist aber… spezieller
– The Conjuring (Teil 1) von James Wan, ein echter „Gruselfilm“
Sehr gut finde ich die Filme von Jordan Peele (Us, Get Out).
Ein Platz in meinem Herzen nimmt Freddy vs Jason ein. Durch und durch Kernschrott – aber das so konsequent, dass es schon wieder gut ist.
Ich war auch bei „28 Years Later“ im Kino und ich muss sagen, der Film hat mich etwas ratlos zurückgelassen. Ich wusste nach dem Kinobesuch nicht so recht, was der Film mir erzählen wollte. Optisch sah er auch gut aus und auch viel Exploration im dystobischen United Kingdom. Es gab auch ein paar gute Horrorelemente aber insgesamt war der Film eher langsam gepaced und die Story lies mich ein wenig ratlos zurück. Vielleicht kommt ein Nachfolger, der die losen Enden aufknüpft und zuende führt. Vielleicht müsste ich mir den auch fürs Heimkino kaufen und den nochmal in Ruhe anschauen und dem Film noch eine Chance geben.
Weitere Filmtippse von mir für Vampiro und die Community
Brachial und blutig geht es beim letzten Mortal Kombat Film aus 2021 her. Tolle zum teil wirklich splatterige und comichaft überhöhte Kämpfe bot der Film, der im kommenden Jahr – 2026 – ein Sequel bekommen soll. Namhafte Charaktere aus den Computerspielen wurden durch etwas unbekanntere Schauspieler dargestellt. Hauptaugenmerk liegt auf den Kämpfen, die durchweg gut choreografiert waren.
Die zweite Staffel der Serie „The Last of Us“ bekam vor ein paar Wochen ein physisches Release von DVD bis UHD Disc. Ich habe vor einigen Jahren schon die Staffel 1 gesehen, hole die in Vorbereitung für die zweite Staffel jetzt auch nach. Es sollen wieder die gleichen Hauptdarsteller in der Serie ihren Dienst tun. Generell hat die Serie (zumindest Staffel 1) einige gute Horrormomente in einer dystopischen Welt.
Ein Alltagshorror jährt sich am 26. April 2026 zum 40. Mal. Ja ich spreche von Tschernobyl, dem Super Gau in Reaktor 4. Vor ein paar Jahren wurde eine Miniserie mit 5 Teilen gedreht, die den Unfall und alle folgenden Ereignisse gut nachstellt und an die tragischen Helden, die direkt an den Strahlen gestorben sind oder als Spätfolgen Krebs bekamen, weil man viel vertuschte. Die Serie heist Chernobyl und hat hier in Deutschland auch einen Release auf BluRay fürs Heimkino bekommen.
Einen recht schönen und zynischen Film von Paul Verhoefen habe ich dieses Jahr auch noch gesehen und den möchte ich natürlich hier auch zum Besten geben.
Ich spreche von Benedetta. Den habe ich mir dieses Jahr als 4K Mediabook mit dem Cover B gekauft, was den Film besser beschreibt als das A-Cover.
Und zwar geht es um eine junge Frau mit dem Titelgebenenden Namen Benedetta, die als Novizin an ein italienisches Kloster verkauft wird. Dort verliebt sie sich in eine andere Novizin. Schnell bekommt sie Visionen und dann auch Stigmata, welche Benedetta das Amt der Äbtissin einbringen. Mit diesem Amt kann sie ihre Liebe zur anderen Novizin besser ausleben.
Paul Verhoefen bringt man schnell mit seinem, frühen Werk Robocop in Verbindung, welches eine Dystopie recht zynisch darstellt. Genauso macht er das im vorliegendem Film. Der Zynismus zielt gegen die katholische Kirche mit der Unterdrückung der Frauen. Die Hauptdarstellerinnen haben ihre Rolle wirklich toll dargestellt. Geschickt spielt Verhoefen mit den Stigmata, den göttlichen Wunden von Jesus Christus am Kreuz und dem Zweifel, ob die nun echt sind oder ob Benedetta die sich vielleicht auch selbst zugefügt haben könnte.
Das Mediabook an sich erklärt nicht nur die Entstehung des Filmes, sondern geht auch auf die historischen Zustände in Klöstern der Kirche ein. Einen Trailer gibt es hier zu sehen: https://youtu.be/FmdBOCkmYJ4?si=pjHaoh4pt6b_4Jzp