
Titel: | Guns of Fury |
Erscheinungsdatum: | 13.02.2025 |
Plattformen: | Windows, Switch |
Entwickler / Herausgeber: | Gelato Games |
Homepage: | http://www.gelatogames.com/p/guns-of-fury.html |
Das Metroidvania-Genre wurde bereits mit den ungewöhnlichsten Gameplay-Konzepten verbunden. Doch das Run-and-Gun-Element war – abgesehen von ein paar Mega Man-Spielen aus den 2000ern – bisher eher selten vertreten. Daher fühlten sich die Brüder John und Lefteris Christodoulatos berufen, diese Lücke mit ihrem zweiten Spiel nach der Fantasy-Hüpferei Goblin Sword zu schließen.
Anders als viele andere Metroidvanias bietet Guns of Fury keine lange Geschichte. In den ersten Standbildern wird lediglich das Setting etabliert: Wir befinden uns in einer dystopischen Zukunft. Ein Wissenschaftler wurde entführt, da er eine Energiequelle gefunden hat, die den Planeten retten kann. Der Bösewicht des Spiels, der Industriemagnat A. Easton, will daraus jedoch eine Superwaffe bauen. Wir spielen den Spezialagenten Vincent Fury und sollen den Wissenschaftler retten. Das geht vorerst schief, weshalb wir in einem Gefängnis mitten in der Pampa aufwachen. Dort brechen wir aus und erkunden eine recht große Welt auf der Suche nach dem Wissenschaftler. Dabei stellt sich uns die Privatarmee von Easton Industries in den Weg.

Startet ihr das Spiel, kommt ihr schnell in das Tutorial-Level, das sich noch sehr klassisch wie der Klassiker Metal Slug spielt: Von links nach rechts ballert ihr euch den Weg frei, wobei ihr eine Pistole mit unendlicher Munition und ein Gewehr als Sekundärwaffe besitzt, das begrenzte Munition verbraucht. Zudem könnt ihr per Tastendruck Granaten werfen. Nach dem Tutorial werdet ihr in die eigentliche Spielwelt entlassen, die verschiedene Umgebungen wie alte Schlachtfelder, unterirdische Labore und zerstörte Städte umfasst. Schnell kommt ihr an Hindernisse, die ihr noch nicht überwinden könnt – etwa, weil euch die Doppelsprung-Fähigkeit oder bestimmte Waffen fehlen. So führt euch das Spiel letztendlich relativ linear von einem Bossgegner zum nächsten, wobei ihr nach einem Boss eine spezielle Fähigkeit findet, mit der ihr dann vorher unpassierbare Passagen durchqueren könnt.
Wer Goblin Sword kennt, der weiß vielleicht noch, dass es in diesem Spiel zahlreiche geheime Passagen gab, um optionale Schätze zu finden. Das ist hier genauso: Bei brüchigen Wänden lohnt es sich beispielsweise, Granaten dagegenzuwerfen, um Passagen zu Erweiterungen für Munition und Lebensleiste zu finden. Auch sonst gibt es überall optionale Aufgaben, die ihr später mit den richtigen Fähigkeiten bewältigen könnt und die euch Schätze und Geld offenbaren. Das Geld wird bei den verschiedenen Händlern für Waffen, Upgrades, Medipacks und Essensrationen investiert. Während die Medipacks vor allem Zustände wie Vergiftung und Verbrennung heilen, könnt ihr mit den Essensrationen jederzeit eure Trefferpunkte auffüllen. Das macht die zum Teil recht herausfordernden Bosskämpfe um einiges leichter. Daher habt ihr letztlich den Schwierigkeitsgrad selbst in der Hand: Wer jede Ecke durchsucht und vor den Bosskämpfen noch einmal eine Shoppingtour macht, hat es natürlich einfacher als jemand, der streng linear spielt.

Ansonsten ballert ihr euch durch die verschiedenen Gebiete, was auf Dauer vielleicht eintönig werden kann. Irgendwann habe ich das Fußvolk links liegen gelassen, als ich zum x-ten Mal durch eine Gegend gelaufen bin. Zwar gibt es ein Schnellreisesystem, doch die Punkte liegen mitunter weit auseinander. Anders übrigens als die Computer, an denen ihr euch heilen und das Spiel speichern könnt – diese sind zahlreich vorhanden.
Die Pixelgrafiken gefallen mir ausgesprochen gut; die beiden Entwickler haben es geschafft, die Umgebungen überraschend abwechslungsreich zu gestalten. Musikalisch gibt es ein paar recht eingängige Synthie-Melodien, aber nichts Besonderes. Dafür überzeugen die zahlreichen Explosionen und die Geräuschkulisse.
Fazit
Den Slapstick der Metal Slug-Reihe erreicht Guns of Fury zu keiner Zeit. Spielerisch kommt das Spiel jedoch erstaunlich nah an sein Vorbild heran. Das zusätzliche Metroidvania-Gameplay belohnt Entdecker mit zahlreichen Upgrades, Waffen und anderen Vereinfachungen. Wer es schwerer haben möchte, schnetzelt sich linear durch. Jedenfalls ist Guns of Fury eine klare Empfehlung für Freunde der gepflegten Pixel-Ballerei und bietet zum Preis von 15 € eine ausreichend lange Kampagne von circa 5–7 Stunden.
Die Pixelgrafik gefällt mir ausgesprochen gut, genau wie damals auch bei Metal Slug. Aber mit dem Gameplay komme ich überhaupt nicht klar. 😉