In Ausgabe 5 der Fangame-Reihe geht es um TMNT – Rescue-Palooza. Das Fangame von 2019 werde ich Euch vom folgenden Artikel näher vorstellen.
Als 2003 das Fangame Beats of Rage von Senile Team (den Machern von unter anderem Intrepid Izzy) veröffentlicht wurde, war dies auch der Startschuss für die OpenBOR-Engine. Beats of Rage war eine Hommage an Streets of Rage von SEGA und kam bei der Community so gut an, dass die Engine als Open Source veröffentlicht wurde. Bis heute wird diese Engine gepflegt und seit den 2000ern ist OpenBOR die Grundlage für zahlreiche Fangames im Beat ’em Up Genre. In den ersten Jahren wurden vor allem Mods von Beats of Rage veröffentlicht. Hier mal neue Level, dort neue Sprites. Mittlerweile werden jedoch komplett neue Spiele in dieser Engine entwickelt. Einer der fähigsten und in der Szene bekanntesten Entwickler ist zweifellos Merso X. Inzwischen hat er mit Titeln wie Balacera Brother und Bloody Paws Unleashed kommerzielle Indie-Spiele veröffentlicht. Bekannt geworden wurde er jedoch durch seine Fangames und insbesondere das Spiel des heutigen Artikels.
Teenage Mutant Ninja Turtles: Rescue-Palooza
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Das Spielprinzip ist altbekannt: Ihr lauft mit einem der vier Turtles von links nach rechts und verprügelt alles, was sich euch in den Weg stellt. Von einfachen Mitgliedern des Foot Clans über diverse Roboter aus dem Technodrome bis hin zu Dinosauriern und anderen Wesen aus der Dimension X. Jeder Gegner stammt entweder aus einem der alten Spiele, der Zeichentrickserie oder den Comics. So gibt es nicht nur einen Endgegner pro Level, sondern oft auch größere Zwischengegner. Von altbekannten Bösewichten wie Bebop und Rocksteady bis hin zu Karai – die bereits in den Comics vorkam, aber erst in den neueren Serien eine prominentere Rolle bekam.
Nach jedem Level werden neue spielbare Charaktere freigeschaltet, die im Auswahlbildschirm vor einem Level ausgewählt werden können. Insgesamt werden im Laufe des Spiels 60 Charaktere mit jeweils eigenen Attacken und Werten freigeschaltet. Jeder Charakter hat unterschiedliche Werte in den Kategorien Lebensenergie, Angriffskraft, Reichweite und Geschwindigkeit. Schade, dass es keinen separaten Trainingsraum gibt, in dem die freigeschalteten Charaktere unverbindlich ausprobiert werden können.
Den Schwierigkeitsgrad würde ich als moderat bezeichnen. Ihr startet mit 9 Leben, aber es gibt kein Continue – sind alle Leben aufgebraucht, heißt es Game Over. Die einzige Möglichkeit, an zusätzliche Leben zu kommen, sind vier ganz okaye Minispiele, die nach jeweils drei Levels eingestreut werden. Tipp: Diese Spiele können auch im Hauptmenü ausgewählt werden – ein wenig Übung in den Disziplinen hilft im Hauptspiel ungemein. Ansonsten sind die Level gut zu schaffen und die eigenen Charaktere halten auch einiges aus, bevor man ein Leben verliert. Außerdem gibt es immer wieder Pizza-Items, die die Lebensenergie wieder auffüllen. Und wer nicht alleine spielen möchte, lädt sich bis zu drei weitere Spieler für den lokalen Mehrspielermodus ein.
Fazit: Rescue-Palooza macht immer noch sehr viel Spaß. Leider merkt man der OpenBOR-Engine ihr Alter an. Ohne die zahlreichen Quality of Life-Features neuerer kommerzieller Beat ’em Ups ist es schon ein recht altmodischer Genrevertreter. Gegen aktuelle Genre-Highlights zieht dieser Titel den Kürzeren – da beißt die Maus keinen Faden ab. Gleichzeitig schafft es Rescue-Palooza jedoch, alle nostalgischen Synapsen anzusprechen. Dafür sorgen nicht nur die zahlreichen Charaktere und Gastauftritte, sondern auch die liebevoll gestalteten Hintergründe. Das Spieldesign von Rescue-Palooza ist so poliert, wie es ein OpenBOR-Spiel nur sein kann. Genre-Fans sollten also definitiv einen Blick riskieren. Fans der Turtles sowieso!
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