Every Day We Fight (First Look)

Every Day We Fight
Every Day We Fight

Every Day We Fight ist ein „Echtzeiterkundung trifft auf taktische Rundenkämpfe und Roguelite-Strategie“-Spiel von Signal Space Lab und Hooded Horse. Es wird am 10. Juli in den Early Access starten. Wir konnten vor einiger Zeit mit einer Pre-Alpha-Demo schon Probe kämpfen. Da der Release mittlerweile kurz bevor steht, fasse ich mich für den First Look kurz.

Time Loop und eine handvoll Helden

Eure Heimatstadt wurde von Aliens, den Riftern, in einer Zeitblase gefangen. Die Fauna, einschließlich der Menschen, sind in einer Art Stasis gefangen. Und letztere werden Zug um Zug von den Aliens ausgeschaltet. Aus unerklärlichen Gründen sind einige Menschen jedoch nicht erstarrt. Die Zahl der Widerstandskämpfer ist aber mittlerweile auf vier geschrumpft: Eure drei Helden und eine Wissenschaftlerin, die ihr dringend erreichen wollt.

Taktikspiele haben oft Quicksave und Quickload. Nicht so Every Day We Fight. Stattdessen wachen eure Helden, sobald der Trupp ausgeschaltet ist, in ihrer Basis auf. Und zwar in der Vergangenheit. Ihr behaltet aber Erinnerungen, Erfahrungen und Gegenstände, die ihr erstmals in der Stadt eingesammelt habt, werden eurem Zufallsstartinventar hinzugefügt. Im Prinzip ist die Zeit bis zum Tod also ein klassischer Roguelite-Run mit Progression: Eure Helden werden immer besser und euch steht immer mehr Ausrüstung zur Verfügung. Gut gefallen hat mir, dass ihr die Fähigkeiten eurer Helden zurücksetzen und neu vergeben könnt. So lassen sich die zig verschiedenen Build-Möglichkeiten mit entsprechenden Synergieeffekten zwischen den Protagonisten gut erproben. Schnellreisepunkte, nämlich Ausgänge aus der Kanalisation, schaltet ihr auch frei.

Frei ist auch ein Stichwort für die Stadt, die ist nämlich frei erkundbar. Wie in einem Metroidvania bekommt ihr immer wieder Zugang zu euch zunächst verwehrten Arealen, etwa braucht ihr für Verstecke Schlüssel. Mit hinzugewonnenen Fähigkeiten und besseren Waffen fallen die Kämpfe immer leichter. Aber ihr seht euch auch immer mehr und stärkeren Widersachern gegenüber. Gefährlich wird es jedoch erst, wenn ihr ein Kampfareal betretet, worauf ihr wie im leider unterschätzten The Lamplighters League, hingewiesen werdet. Das Areal könnt ihr wieder verlassen und natürlich, im Falle eines erneuten Versuches, eure gewonnenen Erkenntnisse, beispielsweise zur Verstärkung der Aliens, nutzen.

Innovative Kämpfe mit Action-Flair

Die Kämpfe gefallen mir ausgesprochen gut. Ihr könnt in beliebiger Reihenfolge ziehen, müsst aber die Aktionspunkte der Widerstandskämpfer im Blick halten. Granaten werfen? Gehen? Schießen? Dabei vielleicht die Luft anhalten? All das kostet Aktionspunkte. Super fand ich die Idee der Reflexaktionen für defensive Manöver. Hebt ihr genug Punkte auf, könnt ihr sie während des Zugs der Rifter auslösen, um zum Beispiel einen zu wagemutigen Feind mit dem Messer anzugehen oder doch noch rechtzeitig in Deckung zu rennen.

Eine weitere Besonderheit, die allerdings nicht zwingend jeder Taktiker positiv aufnehmen dürfte: Manuelles schießen. Beim Schießen schaut ihr durchs Visier und werdet selbst aktiv. Das erinnerte mich an Phoenix Point, mit dem Unterschied, dass ihr in Every Day We Fight zwingend manuell schießt. Und gerade bei Reflex-Aktionen ist der Gegner durchaus mal in Bewegung. Was ihr trefft, spielt eine wichtige Rolle, Stichwort Rüstungen und Schaden. Ihr schießt aber nicht nur auf Gegner, sondern müsst beispielsweise in Timed-Bonusaufgaben eine Alienmaschine zerstören. In einer anderen Mission gilt es, eine Bombe zu entschärfen, die die in Statis gefangenen Menschen eliminieren soll. Natürlich wollen die Aliens eure Sabotagepläne durchkreuzen. Am besten an den Kämpfen gefällt mir, dass es diverse Synergieeffekte zwischen den Widerstandskämpfern gibt. Die müsst ihr auch schnellstmöglich erkennen und nutzen. Eine weitere Möglichkeit zur Individualisierung ist, dass ihr eure Waffen mit diversen Erweiterungen pimpen könnt.

Fazit

Das Teaser-Gameplay von Every Day We Fight hat mir viel Spaß gemacht. Es kombiniert Spiele wie Phoenix Point, X-COM und The Lamplighters League und gibt eine gehörige Prise Roguelite hinzu. Die Story um die geheimnisvolle Bedrohung, ihr lernt auch zeitnah einen (den?) Antagonisten kennen, und die vage Hoffnung, die die Wissenschaftlerin verspricht, hat ein gutes Sogwirkungs-Potenzial. Die innovativen Ansätze im Kampfsystem gelingen, werden aber vielleicht nicht alle Taktiker abholen. Vielversprechend sind bereits jetzt die zahlreichen Synergieeffekte, die auch von euren Entscheidungen bei der Verteilung der Fähigkeitspunkte abhängen. Wie genau sich der Roguelite-Ansatz nach mehreren Stunden anfühlen wird, kann ich noch nicht abschließend einschätzen. Wird es vielleicht zu repetitiv? Komme ich in einen befriedigenden Loop? Gibt es genug, auch Story-, Fortschritt? Das werden ihr und ich aber schon sehr bald ausprobieren können. Das geht übrigens auch mit der aktuellen Steam-Next-Fest-Demo. Ich freue mich auf den Early-Access-Start!

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Über Vampiro

Variety Gamer seit Crystal Castle auf dem Atari 2600 Junior. Mein Herz schlägt besonders für Strategie, Taktik, Wargames und Aufbau nebst allen Untergenres (wie Taktik-RPGs ;-) ).

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3 Comments on “Every Day We Fight (First Look)”

  1. Die Story klingt interessant und das Erstarken der Gruppe mit jedem Durchgang auch. Das mit dem Zielen nicht.
    Du bleibst ja sicher dran und wirst berichten 🙂

    1. Hi, Danke für Deinen Kommentar 🙂

      Ja, ich bleibe dran! Zielen: In der eigenen Runde ist es noch sehr entspannt (es ist aber natürlich trotzdem Zielen), sozusagen wie in Phoenix Point; es ist also nicht wie in einem Shooter, mehr wie in einer Shooting Range. Bei Reaktionen laufen die Gegner aber auch gerne (wenn auch in Zeitlupe).

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