Der Beitrag “Spiele-Check: Dordogne – Malerisches Abenteuer in der französischen Natur” erschien zuerst am 15.06.2023 auf GamersGlobal als User-Inhalt unter Creative-Commons-Lizenz CC BY-SA 3.0 DE DEED.
Die Herkunft von Dordogne lässt sich nicht nur vom Spieletitel ableiten, auch das Studio Un Je Ne Sais Quoi sowie der Publisher Focus geben deutliche Hinweise darauf. Die Geschichte spielt in der idyllischen Natur der Region Dordogne, durch die der gleichnamige Fluss fließt. Dadurch ist es nicht verwunderlich, wenn beim Spielen des 3D-Adventures Erinnerungen an französische Filme oder Urlaube in Frankreich aufkommen. Mit Hilfe der wunderschönen Präsentation, die an Wasserfarben-Gemälde erinnert, erschaffen die Entwickler ein wohliges Gefühl und vielleicht sogar ein wenig Fernweh.
Das klingt jetzt alles sehr gemütlich und kuschelig, aber macht das Spiel denn auch Spaß? Dieser und anderen Fragen gehen wir in diesem Artikel auf den Grund.

Ich will nach Hause!
In der Rolle der 32jährigen Französin Mimi erfahrt ihr zu Beginn des Spiels vom Tod eurer Oma aus der Dordogne. Obwohl ihr zwanzig Jahre keinen Kontakt mehr zu ihr hattet, begebt ihr euch neugierig auf die Reise zum großmütterlichen Haus, in dem ihr zuletzt als 12jähriges Mädchen eure Sommerferien verbracht hattet. Dort angekommen stellt ihr fest, dass euch eure Oma Briefe und Rätsel hinterlassen hat, die euch dabei helfen, die Geschehnisse eures letzten Besuchs wieder in euer Gedächtnis rufen zu können.
Nun spielt ihr die junge Version von Mimi, die soeben in der Dordogne angekommen ist und am liebsten direkt wieder nach Hause möchte. Was sollt ihr auch hier, ganz alleine in der Einöde, nur mit einer alten Frau und ohne Freunde? Ihr richtet euch erst einmal ein und unterhaltet euch mit eurer Großmutter. Diese zeigt euch das Leben in der Natur, bringt euch viele neue Dinge bei und fördert eure Kreativität und Selbstständigkeit. So langsam ist das doch ganz interessant hier!

Ich will nie mehr nach Hause!
Die Handlung springt immer wieder zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart hin- und her. Sobald ihr als Erwachsene etwas im Haus oder dessen Umgebung entdeckt, das euch an eure Kindheit erinnert, werdet ihr wieder zurück versetzt und ihr spielt den nächsten Abschnitt mit der kleinen Mimi. In ihren Sommerferien könnt ihr vieles erleben. In leichten Minispielen könnt ihr zum Beispiel Blumen einpflanzen, Kajak fahren oder die Natur erkunden.
Im Laufe der Zeit erhaltet ihr einen Fotoapparat, mit dem ihr eure schönsten Momente festhalten könnt. Auch ein Tonbandgerät samt Mikro hilft euch dabei, eure Erinnerungen für die Nachwelt aufzunehmen. Außerdem sammelt ihr Sticker und „Worte“. Diese tauchen immer mal wieder in der Umgebung auf und helfen euch später dabei, eins der optionalen Gedichte zu schreiben. Dies passiert normalerweise am Ende eines Kapitels. Mit den gesammelten Dingen könnt ihr euch eine eigene Erinnerungsmappe zusammenstellen.
Gesteuert wird das ganze am besten per Gamepad, mit dem ihr Mimi direkt durch die malerischen 3D-Hintergründe steuert könnt. Es gibt auch kurze Hüpfpassagen, die aber spielerisch nicht der Rede wert sind.

Also alles bestens?
Die Geschichte nimmt in den letzten Kapiteln noch etwas an Fahrt auf und steuert auf einen dramatischen Höhepunkt zu. Denn es muss schließlich auch einen guten Grund geben, warum sich Oma und Enkelin nach dieser wundervollen gemeinsamen Zeit nicht mehr treffen konnten. Ob dies mit dem geheimnisvollen Jungen zusammenhängt, mit dem ihr euch über die Zeit anfreunden könnt?
Der Adventure-Teil beschränkt sich auf leichte Rätsel. Große, ineinander verschachtelte Rätselketten werdet ihr nicht finden. Sie würden hier aber auch nicht passen, denn der Fokus liegt ganz klar auf der Geschichte und der Atmosphäre. Wenn ihr euch darauf einlassen könnt, spielerisch wenig herausgefordert zu werden und einfach nur der schönen Geschichte zu folgen, dürfte Dordogne ein Kandidat für euren Spielestapel sein.

Fazit
Die vier bis fünf Stunden, die ich in Dordogne verbracht habe, fühlten sich beinahe wie ein kleiner Urlaub an. Als Sammler hätte ich auch noch deutlich länger dort verbingen können, um alle Aufkleber, Fotos, Geräusche und Gerüche zu finden. Der Grafikstil ist unverbraucht und absolut passend. Die Geschichte ist nett und das Ende möglicherweise vorhersehbar. Dennoch verdrückte ich eine kleine Träne, als der Abspann über den Bildschirm lief. Das Spiel vermittelt einfach eine schöne Botschaft: Genießt euer Leben und macht immer das Beste daraus!
Die deutschen Texte sowie die deutsche Sprachausgabe während der Zwischensequenzen sind gut gelungen. Die Gamepad-Steuerung funktionierte bei mir reibungslos – auch mit dem Steam Deck. Dordogne ist derzeit auch im Microsoft Game Pass für PC und Konsole enthalten.
- 3D-Adventure für PC, Playstation 4, Playstation 5, Switch, Xbox One, Xbox Series X
- Einzelspieler
- Für Anfänger bis Profis
- Preis: 14,99 Euro (PC) bis 19,99 Euro (Konsolen)
- In einem Satz: Generationsübergreifende Geschichte in wunderschönen Wasserfarben