Broken Arrow (First Look Part Two)

Broken Arrow First Look Titelbild

Das Echtzeittaktikspiel Broken Arrow von Steel Balalaika und Slitherine soll im Juni 2025 in den Early Access starten. In einem „Nahe Zukunft“-Szenario ziehen verschiedene Fraktionen in die Schlacht, zunächst die USA und Russland. Eure Armee stellt ihr selbst zusammen. Dank eines ersten exklusiven First Look konnte ich euch das Tutorial und eine Singleplayer-Mission Tank Rush vorstellen. In einer neuerlichen exklusiven Preview gab es neben dem Tutorial zwei neue Singleplayer-Missionen. Um die soll es hier gehen. An einem Multiplayer-Event konnte ich leider aus Zeitgründen nicht teilnehmen.

USA: Airbase Heist

In der USA-Mission Airbase Heist rücken wir weiter Richtung Kaliningrad fort. Typisch amerikanisch wird zunächst die feindliche Luftabwehr mit SEAD-Flugzeugen (Suppression of Enemy Air Defenses) ausgeschaltet um die Lufthoheit herzustellen. Das hat auch etwas Tutorial-Charakter. Dann geht es mit Luftlandetruppen los. Auch deren Einsatz wird erklärt. Ich muss den Tower und weitere Gebäudekomplexe unter meine Kontrolle bringen. Dabei ist es wichtig, die richtigen Einheiten einzusetzen und nicht zu nah an etwaig noch vorhandener Luftabwehr abzuspringen, oder auch mit Fahrzeugen direkt neben einem mit AT-Infanterie (Anti-Tank) besetzten Gebäuden. Diese Verluste bei den ersten Gehversuchen konnte ich aber auf normalem Schwierigkeitsgrad gut kompensieren.

Als dann die Airbase selbst gesichert ist, kann ich zwischen mehreren speziellen Verstärkungen wählen, etwa Bradleys und Panzern. Ich entscheide mich für die Abrams. Die werden dann in einer spektakulären Zwischensequenz eingeflogen. Eine weitere Handlungsoption bietet sich mir durch Sekundäraufgaben. So soll ich eine moderne SU-57 ausfindig machen. Die wird dann von der befreundeten KI geborgen, was ich wiederum absichere. Inwieweit sich solche Sekundäraufgaben auf die Kampagne auswirken könnten, kann ich nicht einschätzen.

Die Abrams kamen übrigens zur rechten Zeit, denn der Russe will zum dramatisch durchinszenierten Abschluss der Mission die Airbase wieder unter seine Kontrolle bringen und rückt mit einer ganzen Masse an Panzern an. Da hätten vermutlich selbst meine beiden Abrams unterstützt durch ATGM nicht gereicht, daher war mir die Freischaltung von Jagdbombern mit Cluster-Munition sehr willkommen. Nach der erfolgreichen Vernichtung der letzten Feindeinheiten genieße ich noch den Victory-Screen mit den Statistiken und hole mir die verdiente Medaille ab.

Russland: Blackout

Die russische Mission Blackout startet bereits mit einer Actionfilm-würdigen Videosequenz. Ich attackiere, gemeinsam mit KI-Verbündeten, ein Atomkraftwerk. Sobald es unter Kontrolle gebracht ist, soll es runtergefahren werden. Das dauert. Also richten wir Verteidigungsstellungen ein und werden regelmäßig angegriffen. Verstärkung fliegt per Helikopter ein.

Die Alliierten, Letten und Litauer, werfen immer mehr Truppen auf uns und es wird schwierig, die Stellung zu halten, so dass wir uns schließlich immer weiter zurückziehen. Die Mission fand ich, obwohl verteidigen eigentlich leichter ist, in meinem ersten Durchgang schwerer als Airbase Heist. Und ich habe eine der Verteidigungszonen auch nicht lange genug halten können, um alle Sekundäraufgaben zu erfüllen.

Das große Finale war dann auch ziemlich spektakulär. Während ich immer weniger Einheiten hatte und die Punkte längst nicht mehr reichten, um ausreichend Verstärkung einzufliegen, gab es im Kraftwerk immer wieder Rückschläge. Schließlich klappte es dann doch und es rückten Angriffshelikopter zur Unterstützung an und räumten erstmal auf und sicherten dann die Evakuierung ab. Leider hatte ich auch Einheiten zum Flankenschutz eingesetzt, die haben es nicht im Zeitfenster zur Evac-Zone geschafft. Sie hatten dann aber noch die Chance, sich Richtung Kartenrand zu bewegen, letztlich also gerade wieder umzudrehen, um sich per pedes aus dem Staub zu machen. Auch hier bleibt es spannend zu sehen, inwieweit sich der Erfolg innerhalb einer Mission auf die Kampagne auswirken könnte.

Fazit

Mit der exklusiven Demo für Presse und Content Creator haben Steel Balalaika und Slitherine ein dickes Ausrufezeichen hinter Broken Arrow gesetzt. Am Multiplayer-Event konnte ich zwar leider nicht teilnehmen, aber die Missionen übertreffen sogar die ohnehin bereits gute Singleplayer-Erfahrung der ersten Preview. Die Videosequenzen, nicht nur vor sondern auch während der Missionen, sind so eher in einem Shooter zu erwarten als in einem Echtzeittaktikspiel, das ihr meist rausgezoomt erlebt und eher Einheiten-Icons statt spektakuläre Panzer in Nahansicht über die Karte hetzt. Zumindest im Singleplayer könnt ihr natürlich pausieren und die volle Grafikpracht auch aus der Nähe genießen. Später natürlich auch in Replays. Bei aller Begeisterung und dem großen Spielspaß hatte ich allerdings auf dem normalen Schwierigkeitsgrad den Eindruck, dass die KI noch sehr stumpf ihren Aufträgen nachgeht und das gerne noch ausgebaut werden darf. Zum Beispiel fahren Fahrzeuge immer wieder in denselben Hinterhalt. Ein halbwegs guter Spieler würde das irgendwann merken. Aber gut, die Singleplayer-Erfahrung wird, wie in allen Spielen mit Multiplayer, eine andere sein als die Auseinandersetzung mit menschlichen Mitspielern. Und Blackout war ja trotzdem eine denkbar knappe Kiste.

Sehr gut gefallen hat mir der Aufbau der einzelnen Missionen. Ja, ich hatte einen grundsätzlichen Auftrag. Aber durch die Mehrstufigkeit wusste ich nie genau, was mich als nächstes erwartet. Klar, das gilt in der Form immer nur für den ersten Versuch. Schön ist auch, dass es optionale Ziele gibt. Das sorgt, neben den Schwierigkeitsgraden, auch für Wiederspielwert. Dazu sind die beiden gespielten Missionen wunderbar durchinszeniert mit (in der Releaseversion dann nach meinem Kenntnisstand vertonten) Funksprüchen. Alle Ziele auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad zu meistern dürfte vielen nicht im ersten Versuch gelingen. Aber die Missionen sind so gestaltet, dass ich sie bestmöglich absolvieren, also auch mal wiederholen, möchte.

Wenn ihr Echtzeittaktiker seid, wird eure Haut im Juni sicher etwas weniger Sonne abbekommen als sonst. Und zwar unabhängig davon, ob ihr euch nur für den Singleplayer, den Multiplayer oder gleich beide Spielerfahrungen begeistern könnt.

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Über Vampiro

Variety Gamer seit Crystal Castle auf dem Atari 2600 Junior. Mein Herz schlägt besonders für Strategie, Taktik, Wargames und Aufbau nebst allen Untergenres (wie Taktik-RPGs ;-) ).

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