Breakout Beyond ist die Fortsetzung des Klassikers von 1976. Ob das Spielprinzip auch heute noch Spaß macht, lest ihr ihr im Test.

Titel: | Breakout Beyond |
Erscheinungsdatum: | 25.03.2025 |
Plattformen: | Windows, Xbox, Switch, PS5, Atari VCS |
Entwickler / Herausgeber: | Choice Provisions / Atari |
Homepage: | https://atari.com/products/breakout-beyond |
Wenn Atari ein neues Spiel veröffentlicht, ist das ein Tag zum Feiern. Bevor ihr kopfkratzend in Richtung Kalender schaut: Ihr habt euch nicht verlesen. Es ist immer noch 2025 und nicht 1976, als der Breakout-Automat das erste Mal in den Kneipen der USA aufgestellt wurde. Nachdem bekanntlich jahrzehntelang grober Schlimmfug mit der Marke Atari veranstaltet wurde, baute der derzeitige CEO Wade Rosen seit 2021 mit diesem Namen quasi eine neue Firma, die sich mit Titeln wie dem gefeierten Atari 50 nicht nur um das eigene Vermächtnis kümmert. Vielmehr ist Atari auch wieder ein Publisher für richtig gute Spiele! Egal ob Yars Rising, einer Metroidvania-Interpretation zum alten Atari-2600-Hit Yars‘ Revenge, Jeff Minters gewohnt psychedelische Shooter wie Akka Arrh, die hübsche Retro-Raserei NeoSprint, die Fortsetzung zu Lunar Lander oder auch die unterhaltsamen Remakes in der Recharged-Reihe zu Missile Command, Gravitar, Asteroids oder Caverns of Mars: Erfahrene Indie-Studios interpretieren die uralten Klassiker teils radikal neu und hauchen diesen Titeln ein eigenes Leben ein. So wurde auch schon eine Missile Command-Fortsetzung als Rundenstrategie angekündigt.
Und dann wäre da noch das Spiel, um das es in diesem Review geht: Breakout Beyond, entwickelt von Choice Provisions, dem Studio hinter den Bit.Trip-Spielen und der daraus hervorgegangenen Runner-Reihe.
Geändert hat sich wenig – bis auf eine entscheidende Regeländerung
Startet ihr das Spiel und wählt das erste der insgesamt 72 Levels aus, bekommt ihr das altbekannte Bild: ein Paddle, eine Kugel und ein paar Steine, die mit der Kugel zerstört werden sollen. Die erste Neuerung: Das Gameplay ist waagerecht – also steuert ihr das Paddle links nach oben und unten. Beginnt ihr zu spielen, fällt euch schnell auf: Mit jedem zerstörten Stein wird die Kugel etwas schneller (das war tatsächlich auch im Original schon so) und: Die Steine rücken pro zerstörtem Stein eine Zeile auf euch zu. Denn anders als in vielen Breakout-Varianten ist es hier nicht das Ziel, alle Steine zu zerstören – sondern mit der Kugel eine Ziellinie hinter den Steinbauten zu erreichen.

Das Gameplay sieht letztlich so aus, dass ihr nicht nur die Kugel im Spielfeld halten müsst, sondern auch nicht zerstörten Steinen ausweichen solltet – berührt ihr mit dem Paddle einen Stein, könnt ihr euch für wenige Sekunden nicht bewegen. Natürlich gibt es auch die typischen Power-ups für Multiball, Laserwaffe, Bomben und eine Energiebarriere, die für einige Versuche die Bälle auf dem Spielfeld hält. Dabei sind die Power-ups nicht nur positiv – denn je mehr Blöcke innerhalb kürzester Zeit zerstört werden, desto schneller rauscht das Spielfeld auf euch zu. Wenn es zu stressig wird, könnt ihr jederzeit den Fokus aktivieren: Hier wird die Spielgeschwindigkeit stark verlangsamt, was jedoch zu Lasten der Punkte und der Kombos geht. Letztere sind jedoch wichtig, wenn ihr die Bälle stärker machen möchtet. Für jeden zerstörten Stein gibt es einen Zähler auf das Kombo-Konto. Nach einigen Zählern fangen Bälle an zu glühen und können nun beispielsweise schwarze Steine sofort zerstören – normalerweise würden sie das erst nach dem zweiten Treffer. Außerdem hat jedes Level ein Zeitlimit von 4:00 Minuten – auch deswegen solltet ihr euch nicht ewig im Fokus aufhalten, auch wenn das Spiel durch die langsamere Geschwindigkeit natürlich leichter wird.
Grafisch sieht das Spiel auf Bildern naturgemäß etwas langweilig aus: dunkler Hintergrund und die Spielelemente stark hervorgehoben. Das dient jedoch der Lesbarkeit, denn das Spiel wird durch die Power-ups, die zudem stapelbar sind (beispielsweise entsprechen drei Multiball-Power-ups neun Bälle auf dem Spielfeld), sehr schnell sehr chaotisch. Durch die Farben bei den Explosionen der Blöcke und dem Lichtschweif der Bälle bekommt die grafische Präsentation schnell einen psychedelischen Einschlag. Keine Sorge, es wird nie so wild und unübersichtlich wie bei den Spielen von Jeff Minter, aber konzentrieren solltet ihr euch dennoch, um nicht die Übersicht zu verlieren.

Ansonsten steht euch noch ein kooperativer Mehrspielermodus zur Verfügung und im Pausenmenü könnt ihr die Empfindlichkeit des Paddles auf einer Skala zwischen 1 und 10 einstellen. Eine niedrige Zahl bedeutet, dass der Paddle sich langsamer und dafür genauer bewegt, eine hohe Zahl das Gegenteil. Ihr könnt im Spiel per Knopfdruck den Paddle auch doppelt so schnell bewegen. Hier haben die Entwickler wirklich mitgedacht, um für jeden Spielertyp das optimale Erlebnis zu bieten – ihr ahnt gar nicht, wie oft so ein einfaches Feature wie Bewegungsempfindlichkeit in diesem Genre vergessen wird.
Nach einiger Zeit wird zudem ein Endlosmodus freigeschaltet. Hier könnt ihr auf einem nie enden wollenden Strom von Blockmustern auf Highscore-Jagd gehen.

Fazit
Für den Neupreis von 15 € bekommt ihr mit Breakout Beyond eine sehr gelungene Fortsetzung des knapp 50-jährigen Oldies mit spielerischem Twist serviert. Das Gameplay ist eingängig, die Präsentation simpel und stilvoll, und insbesondere der kooperative Mehrspieler-Modus macht richtig Spaß.
Sehr cool! Das Spiel scheint stark von Poing auf dem Amiga, einem meiner liebsten Breakoutspiele, inspiriert zu sein. Auch da muss man den rechten Rand erreichen, anstatt alle Steine zu zerstören.
Jup, das Poing scheint sehr ähnlich zu sein. Kannte ich – wie so vieles vom Amiga – gar nicht. Dann wird Dir Breakout Beyond sehr gut gefallen, denke ich!
Schick. Hab damals „mein“ Breakout Arkanoid auf dem CPC rauf und runter gespielt. Heutzutage würde ich wohl keine 15 Euro mehr für eine neue Variante ausgeben – auch wenn sie sehr hübsch aussieht. Danke Dir.
Hast Du auch mal Arkanoid 2 Revenge of Doh auf dem CPC gespielt? Meiner Meinung nach ist das noch besser als Teil 1. 🙂
Gerade mal auf Youtube angeschaut. Ich glaube, das habe ich damals nicht gespielt. Aber jetzt hab ich tierisch Bock drauf.