In unserer Rubrik KaPoTA? (Keep and Play or Throw Away?) stellen wir uns genau diese Frage: Würden wir dieses Spiel vor Erreichen der magischen Zwei-Stunden-Grenze bei Steam behalten und weiterspielen, oder würden wir es lieber wieder loswerden?

Titel: | Best Served Cold |
Erscheinungsdatum: | 05.05.2025 |
Plattformen: | Windows, PlayStation 4, PlayStation 5, Switch, XBox Series X|S, Android, iOS |
Entwickler / Herausgeber: | Rogueside / Rogueside |
Homepage: | https://www.rogueside.com/best-served-cold/ |
Die Belgier von Rogueside waren mir bisher hauptsächlich wegen ihrer 2D-Sidescroller wie Guns, Gore & Cannoli und ihrer Rätselspielreihe Hidden Through Time bekannt. Als ich hörte, dass das Indie-Studio mit Best Served Cold ein Detektivspiel herausbringen würde, spitzten sich meine Ohren – das ist doch eins meiner Lieblingsgenres und dann sah es auf Screenshots auch noch so toll aus! Das wollte ich mir nicht entgehen lassen, doch hat es sich auch gelohnt? Das erfahrt ihr in diesem KaPoTa – Keep and Play or Throw Away?
Flüsterkneipen-Simulator

Best Served Cold beginnt mit einem stimmungsvollen Intro, das euch in eine alternative Vergangenheit von Europa versetzt. Die Prohibition soll den Alkohol von der Bevölkerung fernhalten, was dazu führt, dass Flüsterkneipen/Speakeasys (also Bars, die illegal Alkohol ausschenken) florieren. Mit Saxophonklängen untermalt erzeugen die handgezeichneten Bilder eine knisternde Film-Noir-Stimmung: Es geht um Mord, um Detektivarbeit und um Alkohol.

Ihr seid Barkeeper in einer dieser Flüsterkneipen. Eines Tages taucht ein Detective an eurem Arbeitsplatz auf und verpflichtet euch dazu, ihm als Informant zu dienen. Aufgrund eurer kriminellen Vergangenheit haltet ihr es euch lieber gut mit der Polizei und willigt ein. Im ersten Fall geht es um eine Dame, die vor einer anderen Flüsterkneipe ermordet wurde. Eure Aufgabe ist es nun, innerhalb einer vorgegebener Zeit den Täter zu ermitteln. Das bedeutet aber nicht, dass ihr Spuren am Tatort sucht oder was ihr sonst von einem Detektivspiel erwarten würdet. Nein, ihr seid schließlich Barkeeper und müsst arbeiten. Also konzentriert ihr euch darauf, eure Gäste auszuhorchen. Am besten klappt das natürlich, wenn ihr ihre Zungen ein wenig mit Alkohol lockert. Dazu mixt ihr in einem überflüssigen Minispiel einen Cocktail zusammen, der eurer Meinung nach zu eurem Gast passt. Dann befragt ihr ihn und sammelt somit Hinweise und Spuren. Diese Gespräche sind nicht vertont, vielmehr müsst ihr euch hier durch Berge von englischem Text wühlen.
Ihr könnt während einer Schicht nur eine begrenzte Anzahl an Aktionen durchführen. Das bedeutet, dass ihr nicht immer mit allen Gästen sprechen könnt bevor ihr den Laden abschließt. Zu Hause lasst ihr dann die gesammelten Hinweise Revue passieren und schließt daraus eure Schlüsse. Nach ein paar Tagen müsst ihr dem Detective vom Anfang ein Ergebnis liefern – und dafür gibt es nur einen Versuch.
Keep and Play or Throw Away?

Best Served Cold bietet fünf Fälle, die gelöst werden wollen – ich war bereits nach dem ersten Fall bedient. Das Gameplay hat mir leider überhaupt nicht gefallen, vor allem weil es zu einem großen Teil Visual-Novel-Elemente besteht – schon wieder bin ich auf so eine Art Spiel hereingefallen! Schlimmer noch, es wirkte auf mich auch noch so langweilig wie Coffee Talk, was ich ebenfalls ganz und gar nicht mochte. Im Umkehrschluss bedeutet das wohl, dass euch Best Served Cold gut gefallen müsste, wenn ihr auf das von mir ungeliebte Lese-und-Klick-Genre steht. Aber ob jemand wirklich Freude an dem immer wieder gleichen Cocktail-Minispiel haben kann? Um fair zu bleiben möchte ich nicht ausschließen, dass die Geschichte und die Charaktere interessant sein könnten – das werde ich aber aufgrund des Gameplays wohl nie herausfinden.
Ich habe Best Served Cold nicht einmal bis zur Zwei-Stunden-Grenze gespielt, daher ist das Spiel ein klarer „Throw Away“-Kandidat für mich. Falls ihr euch selbst ein Bild machen wollte, werdet ihr auf Steam und in vielen Konsolen- und App-Stores fündig.
Cooler Spiele-Name. Aber offensichtlich auch ein für mich ungeeignetes Spielprinzip. Danke Dir.
Joa, ich habe die Demo beim letzten Steam Fest gespielt und habe schon dort nicht das „Ende“ erlebt.
Zu viel Text auf Englisch, vielleicht hätte ich es mit deutscher Lokalisation trotz des öden Cocktailspiels – ich hatte die leise Hoffnung, dass es bis zum Release spannender gestaltet wird – nochmal ausprobiert.
Nach meinen Eindrücken und deinem Fazit spare ich mir Best Served Cold aber.
Danke für deine Eindrücke, das Spiel ist dann einfach nichts für uns.