1990 – 1993: Alle Game Boy Spiele
1990: DuckTales
Auch wenn der Game Boy seitens Capcom lange nicht so stark und vielfältig unterstützt wurde wie die Heimkonsolen, wurden natürlich zahlreiche Disney-Spiele auch auf dem Handheld umgesetzt. Den Anfang machte 1990 DuckTales.
Die Levels gleichen im Setting dem NES-Spiel: Es geht in den Amazonas, zum Mond oder auch nach Transilvanien. Auch die Gegner sind zum großen Teil die gleichen. Lediglich die Levelstrukturen sind anders gebaut, da die Auflösung natürlich sehr viel kleiner als beim NES ist. So wirkt meiner Ansicht nach alles ein wenig „gequetscht“ und es gibt kaum Gelegenheit zur Exploration, da die Levels zudem sehr viel linearer aufgebaut sind. Zudem plagen einige Slowdowns das Spielgeschehen.
1991: Mickey’s Dangerous Chase
Da ich für dieses Special noch einmal alle Disney-Spiele durchspiele, habe ich folgende These: Die Entwicklung von Mickey’s Dangerous Chase begann ursprünglich als Chip ’n Dale-Spiel. Nicht nur die Mechanik mit dem Kistenwerfen ist 1:1 im NES-Spiel der beiden Eichhörnchen zu finden, vor allem die Animationen und die Gegner sind extrem ähnlich dem NES-Spiel von 1990. Warum das Ganze dann letztendlich als Mickey Maus Spiel veröffentlicht wurde, dafür habe ich keine eindeutige Quelle gefunden.
Kater Karlo hat das Geschenk für Minnie Maus gestohlen und nun sind Mickey und Minnie auf der Jagd nach dem alten Erzfeind von Mickey. Unterstützt werden sie dabei von Goofy, der zwischen den Levels ein wenig Smalltalk betreibt.
An sich ein sehr nettes Spiel und meiner Meinung nach besser als die Game Boy Version von DuckTales. Allerdings fehlt hier und da das gewisse Etwas, um aus einem netten Spiel ein richtig gutes Spiel zu machen.
1991: Who Framed Roger Rabbit
Das Erstlingswerk des Resident Evil-Erfinders Shinji Mikami soll eine Art Action-Adventure sein, wird aber letztlich durch ein langweiliges „Lauf von A nach B nach C“-Gameplay in die gähnende Langeweile katapultiert. Die Story des Films von 1988 wird grob angerissen. Spielerisch bleibt das Ganze aber mehr als oberflächlich, denn die meiste Zeit geht es darum, Gegnern und deren Waffen auszuweichen.
Eigentlich schade, denn technisch ist die kleine Welt ganz nett gestaltet. Aber das Fehlen jeglicher Rätsel und Erkundungsmöglichkeiten führt dazu, dass man das Spiel in einer halben Stunde durchgespielt hat.
1992: TaleSpin
In den folgenden zwei Jahren wurden noch einige NES-Spiele für den Game Boy portiert. TaleSpin kann vor allem auf technische Ebene beeindrucken: Schnelles Scrolling ohne Slowdowns war damals sehr selten auf dem Handheld zu sehen.
Leider wurden die Levelstrukturen des NES-Spiels nahezu 1:1 nachgebaut, was dazu führt, dass man den Projektilen nur sehr schwer ausweichen kann. Hier bietet die Version für die Heimkonsole natürlich mehr Platz. Ich hätte mir daher gewünscht, dass Capcom die Levels mehr an den Game Boy angepasst hätte. Denn ansonsten macht die Portierung eine mehr als gute Figur.
1992 – 1993: Weitere NES-Ports
Anders als Konami mit deren Versoftungen der Tiny Toons hat sich Capcom nicht die Mühe gemacht, eigene Spiele für den Game Boy zu entwickeln. Ähnlich wie bei TaleSpin sind die Spiele zu Darkwing Duck, DuckTales 2 und Little Mermaid 1:1 Umsetzungen der NES-Spiele. Sie haben auch die gleichen Probleme: Durch das kleinere Spielfeld gibt es weniger Platz zum Ausweichen und die Spiele sind dadurch etwas schwieriger als auf der Heimkonsole. Ansonsten sind die Level den NES-Spielen sehr ähnlich.
Hui, vielen Dank! Mir war nicht klar, dass es abseits der Afternoon Collection und der paar Titel, die ich von Virgin Interactive kenne, so viele Disney-Spiele allein von Capcom gab. Ich halte meine Xbox 260 mit dem installierten Duck Tales-Remaster immer noch in Ehren.
Was für ein gigantischer Artikel! Sehr schön! Danke! Bei den Screenshots der NES und GB Titel kam bei mir gleich die Nostalgie damaliger Nintendo Power Zeitschriften auf.