20 Jahre Nintendo DS – Teil 2: Die Spielhalle in der Hosentasche

Dig Dug – Digging Strike (2005, Namco)

Zugegeben: So richtig viel Liebe seitens der Spielepresse bekam Namcos Versuch, den Spielhallen-Oldie aus den 80ern neu zu interpretieren nicht unbedingt. Vielleicht war damals aber auch nur noch nicht die Zeit für ein Comeback traditioneller Arcade-Spiele?

Im Endeffekt handelt es sich hier um eine Mischung aus den ersten beiden Arcade-Spielen. Auf 15 verschiedenen Inseln läuft je ein großes Monster umher. Diese Inseln werden durch Stahlstreben zusammengehalten, die bis ins Erdinnere gehen. Auf jeder Insel gibt es nun verschiedene Spielabschnitte in denen es darum geht, kleine Monster zum platzen zu bringen und die Stahlstreben bis an den unteren Bildschirm zu bringen, indem die Spielfigur Höhlen durch die Erde gräbt. Sind alle Stahlstreben unten, bekommt die Insel auf dem oberen Bildschirm Risse, bis einzelne Teile der Insel im Wasser versinken. Das Ziel besteht folglich daraus einen Teil der Insel just dann zu versinken, wenn das große Monster sich drauf befinden.

Ist am Ende intuitiver und einfacher, als es auf den Papier klingt. Mir gefällt die liebevolle Pixelgrafik genauso gut, wie die nette Musik und das Leveldesign.

Labyrinth (2005, Taito)

Taitos Spielhallen-Hit von 1989, Cameltry, ist sicherlich nicht das, was man einen All-Time-Classic nennen würde, auch wenn mir die SNES-Version besonders gut gefallen hat (siehe das entsprechende SNES-Ranking). Umso erstaunlicher ist sicherlich, dass Taito damals einen Nachfolger für den DS entwickelt hat. Es war übrigens eines der letzten Spiele, bevor Taito von Square Enix aufgekauft wurde. Seitdem existiert Taito leider nur noch auf dem Papier.

Labyrinth, wie die DS-Fortsetzung in den USA und Europa heißt, bietet ziemlich genau das gleiche Gameplay wie das Original: Eine Kugel muss durch ein Labyrinth navigiert werden, wobei nicht die Kugel selbst gesteuert wird, sondern das Spielfeld mit den L- und R-Tasten gedreht wird. Ziel ist es, Blöcke zu zerstören, Bonuspunkte zu sammeln und nicht die Felder zu berühren, die dem Spieler Strafzeiten einbringen.

Der große Kritikpunkt ist sicherlich, dass der Umfang nicht sonderlich hoch ist – nach 20 Minuten ist das Spiel durchgespielt. Was für den Spielautomaten 1989 noch okay war – aber für ein DS-Spiel viel zu wenig. Trotzdem schade, dass nach diesem Spiel nie wieder etwas ähnliches erschienen ist.

Space Invaders Extreme (2008, Square Enix)

Zum 30. Geburtstag hat SquareEnix dem Urvater aller Shooter-Spiele eine Frischzellenkur verpasst. Vorbei waren die Zeiten, in denen das alte Originalspiel immer wieder nahezu unverändert neu aufgelegt wurde.

Space Invaders Extreme besticht durch seine knallbunte Retro-Optik, die von einem Jeff Minter stammen könnte. Auch spielerisch geht es nicht mehr nur um das bloße Abschießen der feindlichen Aliens, sondern um das Kombinieren von Farben und ein relativ komplexes Punktesystem. Die Aliens erscheinen in den Farben rot, schwarz, grün und gelb. Die Aufgabe besteht darin, gleichfarbige Gegner abzuschießen, um zusätzliche Waffen zu erhalten und gleichzeitig den Punkte-Multiplikator in die Höhe zu treiben. Dabei sollte man sich nicht zu viel Zeit lassen, denn nur wer die Trefferkette am Leben hält, wird mit einem Highscore belohnt. Nach einiger Zeit taucht ein blinkendes Ufo auf, trifft man dieses, gelangt man in eines der zahlreichen Bonuslevels. Wird auch dieses fehlerfrei gelöst, könnt ihr im Fever-Modus richtig viele Punkte sammeln.

Es ist eine Freude zu sehen, wie sich zu elektronischer Musik all die bunten Aliens und Ufos vor den Augen des Spielers zu einem wahren Fiebertraum entwickeln. Denn das Tempo ist hoch, der Schwierigkeitsgrad nicht ohne und die Konzentration bleibt gefordert. So schafft es das Spiel tatsächlich, das Gefühl der Spielhalle zu transportieren, ohne in irgendeiner Weise altbacken zu wirken.

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Über Nischenliebhaber

Ostdeutsches Videothekenkind der 90er Jahre. Liebt Spiele- und Retrokultur ebenso wie subkulturelle Musik aus aller Herren Länder und lange Spaziergänge durch dunkle Wälder des Erzgebirges.

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3 Comments on “20 Jahre Nintendo DS – Teil 2: Die Spielhalle in der Hosentasche”

  1. Bei diesem Spiele-Teil hast du ein Genre rausgepickt, von dem ich noch nie besonders angetan war. Allerdings habe ich etliche Stunden mit Puzzle Bobble verbracht, ein zeitloser Klassiker. Alle anderen Spiele flimmerten nur kurz oder gar nicht über meinen DS. Dann warten wir einmal auf den nächsten Teil. Rate mal, welche Genres ich am liebsten auf dem DS gespielt habe…

  2. Als ich den DS 2004 zum ersten Mal sah, habe ich das Design auch ausgelacht. Mein PSP war so cool und toll. Auf eine Serie dazu freue ich mich schon. 🙂

    Erst mit dem 3DS und Animal Crossing bin ich zur DS-Familie gestoßen und hatte auch Viel Spaß mit Visual Novels. Aktuell spiele ich jeden Tag Etrian Odyssey darauf.

    Freue mich auf die weiteren Teile deiner Serie und hoffe auf Inspirationen.

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